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Glut der Herzen - Roman

Glut der Herzen - Roman

Titel: Glut der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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mit einer Kopfbewegung auf den zweiten der Koffer.
    Griffin ging an ihr vorüber und blieb vor dem großen Koffer stehen. Sie beobachtete ihn, wobei sie die brodelnde Energie in der Atmosphäre deutlich spürte. Nicht alles stammte von der Lampe. Auch Griffin strahlte etwas aus, und aus einem unerfindlichen Grund fand sie es hinreißend.
    »Die Leuchte gehört Ihnen, Sir«, sagte sie. »Daran besteht kein Zweifel. Es handelt sich eindeutig um ein Objekt enormer Kraft. Doch es fällt mir schwer zu glauben, dass Ihr Ahnherr tatsächlich meinte, sie könnte ihm zusätzliche Talente verleihen.«
    »Ich habe das Tagebuch des alten Halunken übersetzt und jahrelang studiert, aber auch ich kenne nicht die ganze Wahrheit über die Lampe.« Griffin wendete den Blick
nicht vom Koffer. »Ich bin nicht sicher, ob Nicholas selbst genau wusste, was er geschaffen hatte. Am Ende war er sehr verunsichert, doch er zweifelte nicht an der Kraft der Lampe.«
    Sie trat weiter in den Raum ein. »Sie sagten, dass Nicholas und Sylvester Jones erst befreundet und dann Konkurrenten waren?«
    »Todfeinde kommt eher hin. Ich vermute, dass beide zumindest teilweise von ihrem Verlangen nach zusätzlichen paranormalen Talenten sowie von ihren eigenen alchemistischen Experimenten in den Wahnsinn getrieben wurden. Sie waren überzeugt, ihre normale Lebenszeit um Jahrzehnte verlängern zu können, wenn es ihnen gelänge, das Geheimnis der Steigerung ihrer psychischen Kräfte zu lösen.«
    »Das ultimative Ziel eines Alchemisten.«
    »Ja. Sie glaubten, der paranormale Zustand wäre mit dem normalen körperlichen Zustand so innig verquickt, dass eine Steigerung des Talents einen therapeutischen Effekt auf sämtliche Körperorgane mit sich bringen würde.«
    »Inzwischen weiß man aufgrund intensiver Forschungen jedoch, dass zu viel psychische Stimulierung Menschen in den Wahnsinn treibt«, ergänzte Adelaide.
    »Gewiss waren es die Experten der Arcane Society, die zu diesem Schluss gelangten.«
    »Die Theorie entbehrt nicht einer gewissen Logik. Überstimulation der Sinne führt zu Schmerz und physischen sowie psychischen Schäden.«
    »Vergessen Sie nicht, dass wir von zwei verrückten Alchemisten reden. Sie näherten sich dem Problem nicht wie
moderne Forscher. Sylvester versuchte sein Ziel mithilfe der Chemie zu erreichen«, erläuterte er.
    »Die Formel des Gründers. Ich weiß noch, dass mein Vater von ihr sprach. Aber sicher gehört sie zu den vielen anderen Legenden der Arcane Society.«
    »Das kann ich nicht sagen.« Griffin bückte sich, um den Koffer aufzuschließen. »Aber ich weiß, dass mein Ahnherr eher eine technische Ader hatte. Er arbeitete mit Kristallen und Metallen und konstruierte eine Lampe, deren Strahlung seine Kräfte steigern sollte. Als sie fertig war, stellte er fest, dass er eine Traumlicht-Deuterin benötigte, die mit der in der Lampe eingeschlossenen Energie umgehen konnte.«
    »Jemanden wie mich.«
    »Er fand eine solche Frau.« Griffin öffnete den Koffer und betrachtete die Schubfächer, die in beiden Seiten eingefügt waren. »Ihr Name war Eleanor Fleming. Laut Tagebuch konnte Nicholas sie drei Mal überreden, mit seiner Erfindung zu arbeiten.«
    »Warum bot er ihr für ihre Mühe nicht einfach Bezahlung an?«
    »Das tat er. Doch der Preis, den sie forderte, war die Ehe. Nicholas hatte jedoch nicht die Absicht, eine mittellose, gesellschaftlich tief unter ihm stehende Frau zu heiraten.«
    »Deshalb belog er sie.«
    »Er willigte ein, zumindest wird das so überliefert. Sehr wahrscheinlich hat er mit ihr geschlafen und Nachwuchs gezeugt. Ich bin der lebende Beweis dafür, dass dieser Aspekt der Geschichte wahr ist. Aber trotz dieser sexuellen
Beziehung sind viele in der Society noch immer der Meinung, dass eine so intime Beziehung für die Aktivierung der Lampe unumgänglich wäre.«
    Erinnerungen an die Nacht im Bordell durchschossen sie. Sie schluckte schwer und räusperte sich.
    »Gauben Sie das auch?«, fragte sie ruhig.
    »Nein, natürlich nicht.« Er drehte sich um und warf ihr einen amüsierten Blick zu. »Beruhigen Sie sich, Mrs Pyne. Ich habe nicht die Absicht, Ihre Tugend anzutasten. Nach Lektüre des Tagebuchs ist mir klar, dass eine körperliche Beziehung nötig sein dürfte, doch ich bin sicher, dass sie über eine Berührung der Hände nicht hinausgehen muss.«
    »Ich verstehe.« Sie wusste, dass sie sehr erleichtert hätte sein sollen. Und sie war es sicher auch. Erbarmungslos erstickte sie den kleinen

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