Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glut der Herzen - Roman

Glut der Herzen - Roman

Titel: Glut der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
Vom Netzwerk:
überwunden hätte. Nach allem, was sie von seinen Traumlicht-Strömungen gesehen hatte, war Adelaide nicht sicher, dass er sich wieder völlig erholen würde.
    Der Illusionist hingegen plauderte munter, schien aber nicht viel zu wissen. Fest stand nur, dass er und sein Kumpel angeheuert worden waren, um die Lampe zu stehlen und Adelaide zu entführen.
    Da von ihnen nun kein Leuchten mehr ausging, lagen die beiden Kristalle, die die Einbrecher bei sich gehabt hatten, auf dem Küchentisch wie ganz gewöhnliche Briefbeschwerer aus rotem Glas.

    Mrs Trevelyan, Leggett, Jed und Delbert nahmen die Bänke zu beiden Seiten des Tisches ein. Sie waren noch immer von der Wirkung des einschläfernden Gases benommen, ihre Spuren aber zeigten keine bleibenden Schäden an. Auch die Hunde waren aufgewacht, hielten sich aber noch matt und unsicher auf den Beinen. Dies hatte sie nicht gehindert, etliche große Bratenstücke zu vertilgen, die übrig geblieben waren und die Adelaide an sie verfüttert hatte.
    »Ich sollte Tee machen«, jammerte Mrs Trevelyan halbherzig protestierend.
    »Unsinn«, sagte Adelaide. »Den Tee mache ich heute.«
    Mrs Trevelyan lächelte schwach. »Ich glaube wirklich, Sie können es mit allem aufnehmen, was daherkommt. Ich hatte ja keine Ahnung, dass Sie eine Pistole bei sich tragen.«
    »Eine alte Gewohnheit aus dem Wilden Westen«, erklärte Adelaide. »Taschenpistolen und Derringer gelten als Waffen für Spieler, sie passen auch bequem in Damenröcke.«
    Die Ellbogen auf den Tisch stützend hielt Delbert den Kopf mit seinen großen Händen. »Ich fasse es nicht, dass sie an uns vorbeikommen konnten, nicht zu reden an den Fallen und Warnglöckchen.«
    »Meine Schuld«, sagte Griffin vom Eingang her. »Wie ich schon Mrs Pyne erklärte, kann die Abbey vielen Angriffen standhalten, niemals aber einem, wie wir ihn heute erlebten. Ganz klar, dass ich mit meinem Architekten ein Wörtchen reden muss.«
    Der Scherz entlockte Delbert und den anderen ein mattes Lächeln.

    »Als Erste wurden natürlich die Hunde ausgeschaltet«, fuhr Griffin fort. »Dann erklomm der Jäger das Dach und ließ die Gasbehälter durch die Kamine in die Schlafräume hinunter. Sobald alle eingeschlafen waren, brachen sie das Schloss an der Dachtreppe auf und drangen ins Haus ein.«
    Jed runzelte die Stirn. »An dieser Tür ist eine Alarmeinrichtung. Wieso haben Sie nichts gehört?«
    Griffin sah Adelaide an. Sie errötete eingedenk des paranormalen Gewitters, das sie in der Bibliothek entfesselt hatten.
    »Wir waren anderweitig beschäftigt«, erklärte Griffin gleichmütig.
    Delbert, Leggett, Jed und Mrs Trevelyan wechselten Blicke.
    Delbert räusperte sich. »Kein Sicherheitssystem ist perfekt.«
    »Nein«, pflichtete Griffin ihm bei.
    Adelaide sah sein finsteres Gesicht und warf einen Blick auf den Boden zu seinen Füßen. Er hatte seine Stiefel angezogen, doch seine Spuren verrieten noch immer seine Erschöpfung sehr deutlich. Es musste ihn immens viel Kraft gekostet haben, Fergus aufzuhalten. Sie erkannte auch die Strömungen irritierter Energie, die ihrer Erfahrung nach eine Folge von Gewalt war. Auch Schmerz war erkennbar. Sie wusste, dass seine verletzte Schulter ihm arge Schmerzen bereitete.
    Alles in allem brauchte er dringend heilenden Schlaf, doch sie war sicher, dass er keine Ruhe finden würde, ehe er die Situation nicht zufriedenstellend unter Kontrolle
hatte und die Gefahr für sie und die anderen gebannt war. Wie der Kapitän eines Schiffes würde Griffin Winters das Wohl seiner Schutzbefohlenen stets vor seine eigenen Bedürfnisse stellen.
    »Wundert mich, dass die beiden bereit waren, in das Privathaus des Direktors einzubrechen«, sagte Leggett. »Wenn man bedenkt, welchen Ruf du hast, erfordert das gute Nerven. Die glaubten wohl, sie würden es mit ihren neumodischen Waffen schaffen.«
    »Sie kannten die Identität des Hausbesitzers nicht«, sagte Griffin trocken. »Sie wussten nur, dass das Haus gut bewacht wird.«
    Delbert schnaubte. »Das erklärt alles.«
    »Derjenige, der sie anheuerte, nahm vermutlich an, dass sie den Job nicht übernehmen würden, wenn sie die Identität des Zielobjektes gekannt hätten«, setzte Griffin hinzu.
    »Das würde kein vernünftiger Mensch tun«, sagte Leggett.
    Jed blinzelte Griffin zu. »Konntest du den beiden etwas Brauchbares entlocken, Boss?«
    »Wer sie schickte, beispielsweise?«, knurrte Delbert.
    Griffin schüttelte den Kopf. »Nein. Es hat auch keinen Sinn, sie weiter zu

Weitere Kostenlose Bücher