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Glut der Herzen - Roman

Glut der Herzen - Roman

Titel: Glut der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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können.«

    »Hör zu, Griffin, ich glaube, diese roten Kristalle könnten dazu dienen, die natürliche Energie eines Menschen zu bündeln und zumindest vorübergehend zu steigern.«
    »Was meinst du damit?«
    »Mr Smith, der Mann mit der brennenden Lampe, hatte auch einen. Glaub mir, diese Kristalle sind gefährlich.«
    »Nach allem, was in der Bibliothek geschah, glaube ich dir aufs Wort.«
    Das Licht fiel flackernd auf den Stein, der den Mauerteil markierte, der sich in die Küche öffnete.
    Adelaide trat vor und stand nun neben ihm. Im flackernden Licht wirkten ihre Augen gehetzt.
    »Griffin, du musst noch etwas wissen, ehe du dich mit diesen beiden Männern einlässt«, flüsterte sie.
    »Was denn?« Er drückte auf das Dreieck auf dem gekennzeichneten Stein.
    »Ich glaube, du besitzt noch immer dein zweites Talent. Eigentlich bin ich ganz sicher.«
    Er erstarrte. »Du hast die Lampe aktiviert. Ich spürte die Wirkung.«
    »Ich konnte sie aktivieren, aber es ist mir nicht gelungen, den Prozess rückgängig zu machen. Ich glaube, mir gelang so eine Art Feinabstimmung, wenn du weißt, was ich meine. Zweitens glaube ich, dass wir den Schlüssel im Schloss herumdrehten, als wir...« Sie sprach nicht weiter.
    »Verflucht...«, murmelte er.
    Es war nicht der Zeitpunkt, sich mit der Tatsache zu befassen, dass sein Untergang nicht abgewendet war. Dafür war später Zeit, vorausgesetzt, er besaß dann noch genug
Verstand, um an seine Zukunft zu denken. Sein vorrangiges Anliegen war nun Adelaide.
    »Ich weiß, dass es nicht das ist, was du hören wolltest«, sagte sie ernst. »Aber ich bin überzeugt, dass alles, was ich tat, zu deinem Besten war.«
    »Hast du eine Ahnung, wie viel Zeit mir bleibt, ehe ich wahnsinnig werde?«, fragte er, verwundert, wie ruhig er war, fast so, als wäre es ein theoretisches Problem.
    »Du wirst nicht wahnsinnig werden.«
    »Das besprechen wir später, wenn ich dann noch imstande bin, ein vernünftiges Gespräch zu führen. In unserer momentanen Situation kommt uns mein zweites Talent jedenfalls sehr gelegen.«
    »Griffin, warte...«
    »Du bleibst hier. Wenn ich draußen bin, drückst du auf den gekennzeichneten Stein. Die Wand wird sich wieder schließen. Die beiden Eindringlinge werden die Geheimgänge in diesem Haus nie entdecken. Hier bist du in Sicherheit, bis sie verschwinden. Wenn du hinausgehst, kümmer dich um Mrs Trevelyan und meine Männer.«
    »Ja, natürlich.«
    »Danach musst du Jones & Jones benachrichtigen.«
    » Wie bitte ?«
    »Mach Caleb Jones klar, dass du die Lampe ausliefern möchtest. Ich traue Arcane nicht, wenn es um meine Sicherheit geht, die Jones’ aber halten sich an ihren eigenen Ehrenkodex. Sie haben keinen Grund, dir zu schaden, wenn sie die Lampe bekommen.«
    »Na gut.« Sie fasste nach seiner gesunden Schulter. »Aber versprich mir, dass du sehr vorsichtig sein wirst.«

    Er gab keine Antwort. Es hatte keinen Sinn, etwas zu versprechen, das er nicht halten konnte. Stattdessen beugte er sich vor und streifte ihren Mund leicht mit seinen Lippen.
    »Ich werde dich nie vergessen, Adelaide Pyne«, sagte er. »Selbst wenn es mir bestimmt ist, den Rest meiner Tage im Irrenhaus zu verbringen.«
    »Verdammt, Griffin, du wirst nicht verrückt werden«, fuhr sie ihn an. »Ich möchte kein Wort mehr davon hören.«
    Ihr Zorn wirkte belebend auf ihn. Mit unmerklichem Lächeln griff er in seine Tasche. »Hier. Nimm das.«
    »Was ist das?«
    »Zwei weitere Kerzen, nur für den Fall, dass du hier lange ausharren musst.«
    »Ach.« Sie schien merkwürdig enttäuscht, doch sie korrigierte sich sofort: »Danke. Sehr umsichtig.«
    Er hatte das Gefühl, dass sie als Abschiedsgeste etwas anderes erwartet hatte. Es war ein romantischer Gedanke. Aber wenn er nicht wiederkehrte, würde sie die Kerzen viel nützlicher finden als einen Ring oder ein besticktes Taschentuch.
    Er drückte fest auf den bezeichneten Stein. Tief in der Wand knarrten gedämpft Zahnräder und Hebel. Ein halbdunkler Spalt erschien, wurde breiter und gab den Blick auf einen langen Küchentisch und das vom Mond erhellte Fenster frei.
    Er ließ Adelaide im Eingang stehen und trat hinaus in die Küche. Merkwürdig war, dass er sich körperlich besser fühlte als seit Langem. Er war konzentrierter und Herr
seiner Sinne. Kein Zweifel, so fühlten sich Irre, während sie immer tiefer ins Dunkel abglitten.
    Er raffte eine Tarnung bietende Hülle aus Schatten um sich, ging barfuß durch die Küche und hinaus auf den

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