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Glut der Herzen - Roman

Glut der Herzen - Roman

Titel: Glut der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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ihre Spuren hinterlässt, Spuren, die immer auch verraten, wie viel Zeit seit dem Entstehen des Werkes vergangen ist. Mir ist völlig
klar, dass Ihre Königin erst vor Kurzem geschaffen wurde.«
    Nun wusste Norwood, dass sein Leben davon abhing, dass es ihm gelang, sich aus dieser grässlichen Situation herauszureden. Er war ein Harper. Sein Talent für Täuschung war stark ausgeprägt. Er riss sich zusammen und spielte den in seiner Ehre Gekränkten.
    »Sir, falls die Statue eine Fälschung sein sollte, kann ich Ihnen versichern, dass ich davon nichts weiß. Wie ich schon sagte, erstand ich sie von einem verlässlichen Lieferanten.«
    »Das reicht.« Luttrell beugte sich vor und zog an dem samtenen Glockenzug, der an der getäfelten Wand hing. »Unter anderen Umständen fände ich es amüsant, mir Ihre sicherlich gut formulierte Geschichte anzuhören, im Moment aber ist meine Zeit sehr begrenzt.«
    »Sir, ich kann Ihnen versichern...«
    Die Tür zum Arbeitszimmer ging auf. Ein großer, muskelbepackter Mann mit dem Gesicht einer Bulldogge trat ein. Sein rasierter Schädel glänzte im Licht.
    »Ja, Mr Lutrell?«, sagte er.
    »Bitte geleiten Sie Mr Harper ins Gästequartier.«
    »Sehr wohl, Sir.« Der große Mann packte Norwood am Arm und zerrte ihn zur Tür.
    »Noch etwas«, sagte Luttrell.
    Der bullige Typ blieb stehen. »Ja, Sir?«
    »Informieren Sie Dr. Hulsey, dass für seine Experimente nun ein menschliches Subjekt zur Verfügung steht. Sicher wird Mr Harper gern mithelfen, die paranormale Forschung voranzutreiben.«

29. KAPITEL
    Adelaide zupfte ihren Schleier zurecht, um sicher zu sein, dass er ihre Züge verbarg. Sie warf einen Blick auf das Schaufenster des kleinen, unauffälligen Buchladens. Die Schmutzschicht auf den Scheiben war so dick, dass man unmöglich ins Innere des Ladens sehen konnte.
    »Das soll dein Büro sein?«, fragte sie neugierig.
    »Eines von mehreren, die ich in der ganzen Stadt unterhalte«, sagte Griffin. »Ich benutze nur selten eines zweimal hintereinander. In meiner Branche macht es sich nicht bezahlt, wenn man zu berechenbar wird.«
    »Ich muss sagen, mich beeindruckt, wie du deine Geschäfte auch von einem Versteck aus weiterführst.«
    »Der Direktor oder seine Mitarbeiter müssen auf den Straßen immer allgegenwärtig sein«, antwortete er. »Das ist einer der wichtigsten Aspekte meines Rufs.«
    Er öffnete die Tür. Ein Glöckchen bimmelte irgendwo im finsteren Hintergrund. Adelaide hob ihre Röcke an und betrat den Laden. Hinter dem Ladentisch brannte eine Gaslampe, deren Schein die Dunkelheit nur wenig erhellte.
    Im Raum sah es aus, als wäre hier lange Zeit nicht gefegt oder Staub gewischt worden. Die Regale waren mit einer unordentlichen Auswahl an wenig beeindruckenden Büchern bestückt.

    Sie öffnete ihre Sinne. Griffins dunkel irisierende Traumspuren bedeckten in Schichten den staubigen Boden.
    Es gab auch andere Spuren, die ein Muster trüber Energie bildeten. Was sie erschreckte, war die starke und fast durchwegs schwarze Emotion, die in vielen Spuren brannte. Sie sah Strähnen der Angst, brodelnde Ströme der Verzweiflung, traurige Wellen der Hoffnungslosigkeit und die grelle, für Furcht typische Fluoreszenz.
    Hierher kommt nur selten jemand, um sich spannende Lektüre zu besorgen, dachte Adelaide. Die ungestüme Energie auf dem Boden ließ erkennen, dass der kleine Laden für jene, die sich in die namenlose Gasse und die ominösen Schatten wagten, die letzte Zuflucht war. Alle die hierherkamen hatten keinen anderen Ort, wohin sie sich wenden konnten. Sie fragte sich, was sie hier zu finden hofften.
    Ein mürrisch aussehender Gnom von Mann tauchte aus dem Hinterzimmer auf und blinzelte Griffin durch die Gläser einer goldgeränderten Brille leicht irritiert an. Der Anblick seines Brotgebers gehörte offenbar nicht zu den Glanzlichtern des Tages.
    »Ach, Sie sind es, Sir.« Der Gnom rückte seine Brille zurecht. »Die Harpers warten schon.«
    »Danke, Charles.« Griffin sah Adelaide an. »Gestatte, dass ich dir Charles Pemberton vorstelle. Er ist ein Gelehrter, der nicht gern bei seinen Studien gestört wird. Wir haben ein Arrangement getroffen. Er führt diesen Laden für mich, und ich sorge dafür, dass seine Arbeiten in einer angesehenen Zeitschrift veröffentlicht werden.«
    Adelaide sah Charles an. »Was ist Ihr Forschungsgebiet, Sir?«

    Charles knurrte. »Das Paranormale.«
    Adelaide lächelte. »Das hätte ich mir denken können.«
    Charles setzte sich hinter

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