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Glut der Herzen - Roman

Glut der Herzen - Roman

Titel: Glut der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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rumpeln und rattern.
    Griffin führte sie durch einen kleinen, gepflegten Park um eine Ecke und einen Dienstbotenweg entlang. An der Hinterseite eines der eingefriedeten Gärten blieb er stehen, holte wieder einen Schlüssel hervor und öffnete die Gartenpforte.
    Sie betrat vor ihm einen Garten, der wie der Friedhof seit Jahren nicht mehr gepflegt worden war. Die Fenster des Hauses waren dunkel.
    »Wo sind wir hier?«, fragte sie leise.
    »In dem Haus, in dem ich geboren wurde und aufwuchs.« Griffin schloss leise die Pforte. »Das Haus, in dem meine Eltern ermordet wurden. Unmittelbar nach ihrem Tod wurde es verkauft, um die Gläubiger meines Vaters zu befriedigen. Vor ein paar Jahren konnte ich es zurückkaufen. Jetzt ist es unbewohnt.«
    »Warum hast du mich mitgenommen?«, fragte sie leise.
    »Du sollst den Raum sehen, in dem meine Eltern starben.«
    Endlich begriff sie, was der Grund für die sonderbare Wanderung war. Erstaunt über seine Logik sah sie ihn an.
    »Du hoffst, ich kann erkennen, ob der Mann, der deine Eltern tötete, derselbe ist, der mich entführte und ins Bordell steckte«, sagte sie. »Du glaubst, dass es eine Verbindung gibt.«
    »Du sagtest, du könntest Smiths Energieschema erkennen, wenn du es wiedersiehst.«
    »Ja, aber warum sollte ich seine Spuren hier in deinem Elternhaus sehen?«
    »Weil er die Lampe an sich brachte, ehe er dich fand. Sie wurde in der Mordnacht aus dem Safe meines Vaters geraubt.«
    Sie rechnete rasch. »Aber die beiden Ereignisse, den Diebstahl und meine Entführung, trennen mehrere Jahre.«
    »Das ist mir klar.« Er schloss die Küchentür auf. »Zumindest könntest du mir sagen, ob meine Überzeugung, dass meine Eltern ermordet wurden, die Wahrheit ist oder nur eine düstere Verschwörungstheorie, die ich all die Jahre hegte.«
    Sie betrat den in tiefem Dunkel liegenden Raum.
    »Ich lasse die Vorhänge immer zugezogen«, sagte Griffin. »Die Nachbarn glauben, dass dieses Haus Eigentum einer Familie aus dem Norden ist, die nur selten nach London kommt. Ich bin für sie der Hauswart, der hier gelegentlich nach dem Rechten sieht.«
    »Ich verstehe.«
    »Hier entlang.«
    Sie ließen ihr Gepäck auf den Küchenboden fallen und gingen über die Hintertreppe ins Obergeschoss. Oben angekommen öffnete sie wieder ihre Sinne.

    Und hielt den Atem beim Anblick der Traumlicht-Spuren an, die im Korridor vor dem Schlafzimmer glühten.
    »Ach, Griffin«, hauchte sie.
    Auch nach zwei Jahrzehnten schimmerte und fluoreszierte die Energie mörderischer Gewalt noch in der Dunkelheit.
    Er sah ihr ins Gesicht. Seine Augen leuchteten dunkel wie jene eines Alchemisten, der in seine Flamme starrt.
    »Du nimmst die Spuren des Mörders wahr?«, fragte er leise.
    »Ja.« Sie holte tief Luft. »Kein Zweifel, hier geschah ein Mord. Aber die Spuren wurden nicht von dem Mann hinterlassen, den ich als Smith kenne.«
    »Verdammt. Ich war meiner Sache so sicher.«
    »Es tut mir leid«, sagte sie.
    »Das heißt ja nicht, dass es keine Verbindung gibt«, zeigte er sich hartnäckig. »Es könnte gut sein, dass mehr als ein Täter beteiligt war.«
    Sie widersprach nicht. Es hatte keinen Sinn. Er war von seiner Theorie besessen.
    »Zumindest kann ich dir versichern, dass du mit dem Verbrechen recht hast«, sagte sie. »Ich bin sicher, dass deine Eltern ermordet wurden.« Ihr schauderte, als sie die leuchtenden Spuren studierte. »Hier trifft das alte Sprichwort zu, das besagt ›Mord hinterlässt Spuren‹.«
    »Kam er über die vordere Treppe?«, fragte Griffin. Seine Stimme klang merkwürdig tonlos, als hätte er eine neue Rolle angenommen, die des desinteressierten Beobachters.
    »Ja. Und er nahm den gleichen Weg zurück. Er wählte nicht die Hintertreppe.«

    »Kannst du erkennen, ob meine Eltern ihm die Haustür öffneten?«
    Sie sah ihn an. »Was würde dir das sagen?«
    »Wenn sie ihn einließen, würde das bedeuten, dass sie den Mörder kannten.«
    Sie nickte. »Mal sehen, ob ich so viel erkennen kann.«
    Sie ging ans obere Ende der Treppe und blickte hinunter in die Eingangsdiele. Düstere Energie schimmerte in der Dunkelheit, nicht aber auf der Schwelle der Haustür.
    »Er kam aus einem Raum im rückwärtigen Teil des Hauses. In der Küche fehlen seine Spuren jedoch.«
    Griffin trat neben sie. Das Geländer umfassend spähte er hinunter. »Der Schurke drang durch ein Fenster ein. Er muss gewusst haben, dass das Personal seinen freien Tag hatte.«
    Sie untersuchte den Pfad brodelnder Energie auf

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