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Glut der Herzen - Roman

Glut der Herzen - Roman

Titel: Glut der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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einen Schreibtisch. »Einer meiner Aufsätze erscheint in der nächsten Vierteljahresausgabe des Journal of Paranormal und Psychical Research .«
    Adelaide starrte ihn verblüfft an. »Die Zeitschrift wird von der Arcane Society herausgegeben. Darin sind auch Arbeiten meines Vaters erschienen.«
    »Es ist eine der wenigen anerkannten Publikationen auf diesem Gebiet«, sagte Charles, der sich zugänglicher zeigte, als er merkte, wie beeindruckt sie war. »Meine Arbeit befasst sich mit der Kontroverse um D. D. Home.«
    Adelaide nickte. »Er war auf diesem Gebiet eine legendäre Persönlichkeit und ein Mann mit großem Talent. Angeblich konnte er neben anderen erstaunlichen Dingen auch frei schweben und durchs Feuer gehen.«
    »Unsinn«, schnaubte Charles. »Er war nichts weiter als ein Betrüger. In meinem Aufsatz beweise ich, dass seine Nummern, in denen er schwebte und durch Fenster flog, nur Taschenspielertricks waren. Pah, der Kerl war durch und durch ein Scharlatan.«
    »Ein äußerst erfolgreicher Scharlatan«, sagte Griffin amüsiert. »Er verkehrte in den höchsten Kreisen. Eine beeindruckende Karriere, das muss man ihm lassen.«
    Charles funkelte ihn wütend über seine Brillenränder an. »Typen wie ihm ist es zu verdanken, dass die ernsthafte wissenschaftliche paranormale Forschung in Verruf geriet. Mein Aufsatz im Journal wird den Mythos zerstören, der sich um seinen Namen rankt.«
    »Damit würde ich nicht rechnen«, sagte Griffin. Er
nahm Adelaides Arm und bugsierte sie zur geschlossenen Tür des Hinterzimmers. »Vor die Wahl gestellt, sich zwischen einer guten Legende und ein paar langweiligen Fakten zu entscheiden, wählen die Menschen meiner Erfahrung nach unweigerlich die Legende.«
    »Nach etlichen Jahren im Showgeschäft kann ich diese weise Erkenntnis bestätigen«, sagte Adelaide.
    Charles schnaubte angewidert.
    Adelaide sah Griffin an. »Wie kommt es, dass Mr Pembertons Arbeiten im Journal der Society erscheinen? Ich dachte, du würdest alle Verbindungen zu Arcane meiden?«
    »Einer der gegenwärtigen Herausgeber steht in meiner Schuld.«
    »Ja, natürlich. Es würde mich interessieren, welcher Art diese Schuld ist.«
    »Eines schönen Tages wirst du es erfahren. In der Zwischenzeit möchte ich, dass du dem Treffen mit meinen neuen Klienten mit offenen Sinnen beiwohnst.«
    Sie sah ihn durch den Schleier hindurch an. »Warum?«
    »Dein Talent könnte nützlich sein.«
    »Na denn.«
    Sie betrat das Hinterzimmer. Energie bebte in der Luft hinter ihr. Sie musste Griffin nicht ansehen, um zu wissen, dass er seine Hülle psychischer Schatten um sich gelegt hatte.
    In dem kleinen Raum warteten zwei Männer und eine Frau auf schlichten hölzernen Stühlen sitzend. Ihre Angst war hinter höflich beherrschten Mienen verborgen, doch Adelaide spürte die Panik unter der Oberfläche.

    Als sie in ihre andere Sichtweise glitt, sah sie die heiße Spannung, die von ihren Spuren ausging. Eine andere Art von Energie ließ auch ihre Traumlicht-Spuren leuchten. Alle drei waren eindeutig Talente.
    Beim Anblick Griffins und Adelaides erhoben sich die Männer.
    »Sir«, sagte der Ältere der zwei Männer. Silberhaarig und gut gekleidet wirkte er sehr distinguiert. »Vielen Dank, dass Sie uns so kurzfristig empfangen konnten«, er hörte sich sehr kultiviert an. »Darf ich mich vorstellen. Ich bin Calvin Harper.« Er wies mit dem Kopf auf die Frau. »Meine Frau, Mrs Harper, und mein Bruder, Ingram Harper.«
    Alle sahen nun Adelaide erwartungsvoll an, doch Griffin stellte sie nicht vor.
    »Wir sind einander noch nicht begegnet, doch ich weiß einiges über Ihre große Familie«, sagte Griffin. »Ich glaube, im Laufe der Jahre ergaben sich einige Berührungspunkte. Meinen Glückwunsch zu den exquisiten Vasen in der Taggert Gallery. Taggert wollte mir eine verkaufen, doch ich lehnte ab.«
    Calvin Harper gab sich untröstlich. »Verehrtester, bitte entschuldigen Sie, falls es zu irgendwelchen Missverständnissen gekommen ist.«
    »Keine Rede davon«, sagte Griffin leichthin. »Diese gefälschten etruskischen Vasen sind Taggerts Problem und nicht meines. Da er mit ihnen zufrieden zu sein scheint, machen Sie sich unnötig Sorgen.«
    Mrs Harper sah Griffin aufmerksam an. Adelaide wusste, dass sie versuchte, sein Gesicht deutlich zu sehen. Griffin
war zwar nicht unsichtbar, schien aber durchtränkt von Schatten, als stünde er in einem dunklen, unbeleuchteten Korridor und nicht mitten im Raum.
    »Wieso halten Sie Taggerts

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