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Glut der Herzen - Roman

Glut der Herzen - Roman

Titel: Glut der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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der Treppe. Was sie sah, raubte ihr den Atem.
    »Griffin, etwas passierte am Fuß der Treppe. Ich glaube, dein Vater brach zusammen.«
    »Aber er wurde erschossen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Vorher verlor er das Bewusstsein. Was immer auch geschah, er verfiel in einen Schlafzustand. Er war bewusstlos.«
    »Aber das ergibt keinen Sinn. Ein Schlag auf den Kopf?«
    »Das könnte die Erklärung sein.« Sie drehte sich um und blickte den Korridor entlang. »Dasselbe stieß deiner Mutter hier an der Schlafzimmertür zu. Auch sie verlor das Bewusstsein.«
    Griffin ging zur Schlafzimmertür und öffnete sie.

    Langsam folgte Adelaide ihm und blickte in den Raum. Während sie das Ambiente mit ihren normalen Sinnen studierte, sah sie nichts, was aus dem Rahmen gefallen wäre. Das Bettgestell stand ohne Matratze und Bettzeug da. In einer Ecke sah sie einen großen Schrank. Ein vor Staub blinder Frisiertischspiegel stand vor dem mit Vorhängen drapierten Fenster.
    Oberflächlich gesehen gab es keine Anzeichen des Gewaltaktes, der sich im Raum abgespielt hatte. Doch als sie ihre paranormalen Sinne aktivierte, befleckten die deutlichen, vom Täter hinterlassenen Traumlicht-Spuren alles in Sichtweite Befindliche.
    »Hier sind sie gestorben«, flüsterte sie.
    Es gab noch andere Spuren. Die verstörende Energie, die von ihnen ausging, war auch nach vielen Jahren noch so intensiv, dass sie in ihre normalen Sinne zurückverfallen musste, ehe sie darüber sprechen konnte.
    »Du selbst hast sie gefunden?«, fragte sie. »Ich kann deine Spuren mit den anderen vermischt erkennen.«
    »Ich war an jenem Tag mit Freunden aus. Spät am Nachmittag kam ich zurück. Die Dienstboten hatten noch Ausgang. Als ich durch die Tür trat, wusste ich sofort, dass etwas Schreckliches geschehen sein musste. Im Haus herrschte sonderbare Stille. Ich kann sie noch immer fühlen.«
    »Du bist hinaufgegangen und hast die Schlafzimmertür geöffnet.«
    »Ja.«
    Sie berührte seinen Arm. »Ich kann nicht annähernd nachvollziehen, wie grässlich es für dich gewesen sein muss«, sagte sie.

    »Sag mir, was du siehst«, bat er sie in viel zu ruhigem Ton.
    Er will mein Mitleid nicht, dachte sie. Er will Antworten. Sie ließ seinen Ärmel los, fasste sich und glitt wieder in ihre paranormalen Sinne. Sie betrachtete die psychische Fluoreszenz, die den Raum in gespenstische Schattierungen des Ultralichts tauchte.
    »Es gibt keine Anzeichen eines Kampfes«, sagte sie. »Ich glaube, dass er sie irgendwie ihres Bewusstseins beraubte, sie in diesen Raum schleppte und sie hier erschoss.«
    »Dann inszenierte er alles so, dass es aussah, als hätte mein Vater meine Mutter getötet und anschließend seinem Leben ein Ende gesetzt.«
    »Ja. Ich glaube, genauso ist es gewesen.« Sie zögerte und studierte die Dielenbretter neben dem Bett. »Ehe deine Eltern starben, veränderten sich ihre Spuren auf sonderbare Weise. Ich glaube nicht, dass sie durch Hiebe auf den Kopf getötet wurden. Ganz sicher bin ich nicht, doch ich glaube, dass der Täter irgendein Talent benutzte, um deine Eltern bewusstlos zu machen. Es ist, als hätten sie sich vor ihrem Tod in einem Trancezustand befunden.«
    »Der Mörder war ein Talent.« Griffin kniff die Augen zusammen. »Außerdem interessiert sich nur ein Talent für die Lampe.«
    »Du sagtest, dass die Lampe in einem Safe aufbewahrt wurde?«
    »Ja, im Arbeitszimmer meines Vaters im Erdgeschoss. Die Lampe war das Einzige, was fehlte.«
    »Wusste noch jemand, dass die Lampe im Safe aufbewahrt wurde?«

    »Nein, nur meine Eltern und ich«, sagte Griffin. »Mein Vater betrachtete die Lampe als das Familiengeheimnis, das sie ja war.«
    »Und was war mit dem Tagebuch von Nicholas Winters?«
    »Das befand sich damals nicht im Safe«, sagte Griffin. »Ich bewahrte es in meinem Zimmer auf.«
    »Warum?«
    »Mein Vater hatte mir von dem Familienfluch erzählt. Mit sechzehn war ich von der Möglichkeit fasziniert, zusätzliche Talente entwickeln zu können. Ich war daher entschlossen, das Tagebuch zu entziffern. Jeden Abend arbeitete ich daran. Es war eines der wenigen Dinge, die ich mitnahm, als ich auf die Straße ging.«
    »Warum sollte jemand der Lampe wegen einen Mord begehen? Glaubt man den alten Legenden, kann nur ein männlicher Spross der Winters-Blutlinie mit der von der Lampe erzeugten Energie umgehen.«
    »Warum war Smith so scharf auf die Lampe, dass er dich entführte?«, fragte Griffin. »Offenbar glaubte er, er könnte Zugang zur Energie

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