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Glut der Herzen - Roman

Glut der Herzen - Roman

Titel: Glut der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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über sein ganzes Vermögen verfügen.«
    »Also ein Happy End.«
    Adelaide biss auf ein Stück Gemüse. »Meine Lieblingssorte.«
    »Wie bist du in der Wild-West-Show gelandet?«
    »Mrs Peck und ich verdienten in den Jahren darauf viel Geld, bis sie sich schließlich für Chicago und den Ruhestand entschied. Ich ging in den Westen und machte noch mehr Geld. Monty Moore sah einen meiner Auftritte in San Francisco. Er kam danach in meine Garderobe und bot mir an, in seiner Wild-West-Show aufzutreten. Zunächst lehnte ich ab, weil ich allein sehr gut zurechtkam. Als er mir aber eine Teilhaberschaft versprach, ging ich darauf ein. Seine Show war sehr beliebt, doch er hoffte, mit einer Nummer, in der psychische Eigenschaften demonstriert wurden, noch mehr Publikum anzulocken. Er sollte recht behalten.«
    »Gab es noch weitere hastige nächtliche Aufbrüche?«
    Sie lächelte. »Allerdings. Das gehört einfach zum Leben auf Achse. Für die Einheimischen sind Leute aus dem
Showgeschäft immer wenig vertrauenswürdige Außenseiter. Immer waren wir die Schuldigen, wenn etwas passierte. Von der Leine wurde Wäsche geklaut? Das müssen die Burschen von der Show gewesen sein. Das Armband der Gattin ist weg? Man weiß doch, dass unter den Schaustellern auch Taschendiebe sind.«
    »Ich verstehe.«
    »Sehr oft mussten wir unsere Pferde Willy und Buster, unsere zwei Büffel, sämtliche Requisiten und Zelte mitten in der Nacht auf den Zug verladen. Langweilig war es nie und immer sehr einträglich. Schließlich verkauften wir die Show. Monty zog sich zurück, und ich kehrte nach England zurück.«
    »Was hast du mit dem vielen Geld angefangen?«
    »Montys Rat folgend investierte ich in Eisenbahn- und Schifffahrtsaktien und erwarb Grundbesitz in San Francisco. Unter anderem besitze ich ein großes Haus mit herrlicher Aussicht über die Bucht. Eigentlich wollte ich für immer dort bleiben.«
    »Stattdessen bist du nach England zurückgekehrt.«
    Sie bediente sich vom Käse. »Mit der Lampe.«
    »Warum?«
    »Es war Zeit.« Ihr nachdenklicher Blick blieb an der Lampe hängen. »Du weißt ja, es gibt keine Zufälle. Ich nehme an, es war meine Intuition, die mir sagte, ich solle nach England zurückkehren.«
    »Das Haus besitzt du noch?«
    »Ja. Ein Hausmeister und seine Frau kümmern sich darum.«
    Er trank einen Schluck Wein und lächelte ihr zu. »Adelaide
Pyne, Sie haben ein höchst ungewöhnliches Leben geführt.«
    »Sie auch, Griffin Winters.«
    »Ein Punkt jedoch gibt mir Rätsel auf.«
    »Nur einer?«
    »Warum hast du nie geheiratet?«
    »Ach.« Mehr sagte sie nicht. Sie nippte an ihrem Wein.
    Er wartete, als deutlich wurde, dass keine Antwort kommen würde, wagte er sich nur vorsichtig weiter vor.
    »Falls du es für dich behalten möchtest, habe ich Verständnis dafür«, sagte er. »Ich wollte nicht in dich dringen.«
    »Natürlich wolltest du das, so wie ich in dich dringen wollte, als ich dich nach deiner Frau und deinem besten Freund fragte.« Sie schwenkte den Wein in ihrem Glas. »Wenn du es unbedingt wissen willst, es ist mein Talent, das eine Ehe unmöglich macht.«
    Er stellte sein Glas ab und verschränkte die Arme auf dem Tisch. »Von allen Erklärungen, die du mir hättest geben können, ist dies die allerletzte, die ich erwartet habe. Wieso macht dein Talent eine Ehe unmöglich?«
    »Wir beide beziehen unser Talent aus dem Traumlicht-Bereich des Spektrums, aber meine Affinität zur Traumenergie ist nicht wie deine.«
    »Das ist mir bewusst.«
    »Ich reagiere sehr empfindlich auf Traumlicht-Ströme anderer Menschen. Im Wachzustand wird diese Energie meist so weit unterdrückt, dass ich damit umgehen kann, wenn ich meine eigenen Sinne nicht öffne. Im Schlaf aber überflutet Traumlicht die Aura der Menschen und die Atmosphäre
in ihrer unmittelbaren Nähe.« Sie vollführte eine vage, verlegene Geste. »Ich finde diese Energie äußerst beunruhigend. Ich kann mit jemandem, der träumt, nicht in einem Bett liegen. Jeder Mensch träumt.«
    Er hatte das Gefühl, einen Schlag in den Magen bekommen zu haben. »Soll das heißen, dass du nicht mit einem Mann schlafen kannst?«
    »Ja.« Sie lächelte wehmütig. »Wir geben ein feines Paar ab. Du wagst es nicht zu heiraten, aus Angst, eine Frau deiner gefährlichen Lebenswelt auszusetzen. Und ich kann nicht heiraten, weil ich nie einen Mann fand, den ich lieben konnte, und der eine Frau mit meiner unglücklichen kleinen Extravaganz lieben kann.«
    »Aber mehr ist es nicht.

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