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Glut der Herzen - Roman

Glut der Herzen - Roman

Titel: Glut der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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der sie einzuschüchtern versuchte.«
    Er ließ sie nicht aus den Augen. Sie wusste, dass er auf ein Anzeichen von Erschrecken oder zumindest auf strikte Missbilligung der angedeuteten Gewaltanwendung bei ihr wartete. Sie aber blieb gelassen und zeigte nur Neugierde.
    »Wie hat er Rowena Angst eingejagt?«, fragte sie.
    »Habe ich erwähnt, dass Rowena sehr schön war?«
    »Nein, das hast du ausgelassen«, sagte sie.
    »Blond, blaue Augen. Ätherisch.«
    »Ein echter Engel?«, fragte sie höflich.

    »Manche Männer waren wohl dieser Ansicht.«
    Du auch? Wollte sie schon fragen, doch sie kannte die Antwort bereits. Schließlich hatte er die holde Rowena geheiratet.
    »Einige ihrer männlichen Klienten nahmen an, sie könnten ihre Gunst ebenso kaufen wie ihre Prophezeiungen«, fuhr Griffin fort. »Ein spezieller Gentleman fasste eine ungehörige Zuneigung zu ihr. Als sie seine Annäherungsversuche zurückwies, stellte er ihr nach und wurde immer aggressiver.«
    Sie faltete die Hände auf dem Tisch. »Ich kenne solche Situationen.«
    Er zog die Brauen hoch. »Ach?«
    »Ja. Solchen Männern kann man nur sehr schwer, wenn überhaupt Einhalt gebieten.«
    »Der fragliche Gentleman hinterließ Nachrichten des Inhalts, dass kein Mann sie jemals besitzen sollte, wenn er sie nicht haben konnte. Rowena konnte Auren lesen, wie ich schon sagte. Sie sah genug, um zu erkennen, dass sie in Lebensgefahr schwebte.«
    »Deshalb hast du dich ihres Problems angenommen.«
    »Eine heikle Mission. Der fragliche Gentleman war nicht irgendein namenloser kleiner Angestellter, der niemandem fehlen würde, wenn er verschwand, sondern ein in der Gesellschaft sehr bekannter Mann von Rang und Namen.«
    »Ich nehme an, er fiel einem Unfall zum Opfer?« Sie zog ihre Brauen hoch.
    »Es war wirklich tragisch. In einem Anfall von Verzweiflung sprang er von einer Brücke. Die Familie tat alles, damit der Vorfall nicht publik wurde.«

    Der fragliche Gentleman war zweifellos mit etwas Nachhilfe von der Brücke gesprungen, dachte sie.
    »Ich verstehe«, sagte sie ruhig. »Und was war nachher?«
    »Rowena revanchierte sich gelegentlich mit Informationen. Ich fing an, Vorwände zu suchen, um sie besuchen zu können. Nach einer gewissen Zeit bat ich sie, mich zu heiraten, und sie willigte ein.«
    »Was geschah dann?«
    »Eineinhalb Jahre darauf starb sie im Kindbett. Das Kind starb mit ihr.«
    »Ach, Griffin.« Sie löste ihre Hände, griff über den Tisch und berührte seinen Arm. »Das tut mir sehr leid.«
    Er blickte auf ihre Hand hinunter. »Das liegt schon lange zurück.«
    »Diese Verluste verblassen mit der Zeit, sind aber nie ganz ausgelöscht. Das wissen wir beide. Jedenfalls war es nicht deine Welt, die Rowena tötete. Sie starb einen natürlichen Tod und nicht, weil sie einen Verbrecherboss heiratete. Warum hat diese Tragödie dich zu der Überzeugung gebracht, du könntest nie wieder heiraten und Familie haben?«
    Er hob seinen Blick. »Männer meiner Profession sind keine guten Ehemänner. Ich war besessen davon, mein Imperium aufzubauen und Rowena, mich selbst und alle, die für mich arbeiteten, am Leben zu erhalten. Viel Zeit konnte ich nicht mit meiner Frau verbringen, doch ihre Sicherheit war meine oberste Priorität. Schließlich fühlte sie sich wie eine Gefangene und wurde ruhelos.«
    »Nahm sie sich einen Geliebten?«
    »Meinen Leutnant und besten Freund«, sagte Griffin.
»Wir waren seit unserer Zeit auf der Straße ein eingespieltes Team. Ich vertraute Ben mehr, als ich nach dem Tod meiner Eltern jemals jemandem vertraute.«
    Plötzlich verstand sie.
    »Du hattest ihm Rowenas Schutz anvertraut.«
    »Er war ihr Leibwächter, wenn sie aus dem Haus ging.« Griffin verzog den Mund. »Ich wollte, dass mein bester Mann sie beschützte, wenn ich es nicht konnte.«
    »Eine traurige Geschichte. Wie jene von Lancelot und Guinevere.«
    Eisige Belustigung funkelte in Griffins Augen. »Mit einem signifikanten Unterschied. Ich bin nicht König Arthur.«
    »So ist es«, pflichtete sie ihm ernsthaft bei.
    Er überraschte sie mit einem Lächeln, eine Seltenheit bei ihm. »Ach? Willst du mir jetzt nicht versichern, dass ich auf meine Weise ein Held unserer Zeit bin?«
    Auch sie lächelte. »Ich bezweifle sehr, ob du überhaupt ein Schwert besitzt.«
    »Und das sagst du nach allem, was letzte Nacht geschah? Ich bin am Boden zerstört.«
    Sie spürte, wie sie errötete. »Untersteh dich, das Gespräch in diese Richtung zu lenken!«
    Sein Lächeln erlosch,

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