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Glut der Herzen - Roman

Glut der Herzen - Roman

Titel: Glut der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Energie deine und möglicherweise meine Sinne hätte versengen können, wenn sie außer Kontrolle geraten wäre.«
    Er wirkte eher interessiert als entsetzt. »Auch wenn du dich im anderen Raum befunden hättest?«
    Sie nickte ernst. »Ja. Die Energie hätte uns beide töten könne, Griffin. Oder Schlimmeres.«
    »Sie hätte uns in den Wahnsinn treiben können?«
    »Ja.«
    »Schrecklich. Na schön. Keine weiteren Experimente.«
Er war mit dem Apfel fertig und trank vom Kaffee. »Beim Rasieren habe ich nachgedacht.«
    »Und?«
    »Mir kam der Gedanke, dass das Geheimnis des in den Kanistern gespeicherten Gases eines der vielen fehlenden Teilchen dieses Puzzles ist.«
    »Da ist auch noch das Geheimnis der roten Kristalle«, rief sie ihm in Erinnerung.
    »Ja, ich habe keine Ahnung, wie man den Hersteller dieser Kristalle finden könnte. Hingegen könnte ich mir vorstellen, wie man den Chemiker aufspürt, der das Gas schuf. Es kann nicht viele Forscher geben, die ein so ungewöhnliches Gemisch zustande bringen. Wer immer es sein mag, die Möglichkeit ist groß, dass er auch die Kristalle schuf.«
    »Aber wie fangen wir es an, diesen speziellen Chemiker in einer Stadt von der Größe Londons zu finden?«
    »Ich sage es nur ungern, aber leider brauchen wir den Rat einer gewissen Dame, die auf dem Gebiet der Giftstoffe sehr bewandert ist.«
    »Du lieber Himmel. Ich soll also Lucinda Jones wieder kontaktieren?«
    »Ich glaube, diesmal brauchst du nicht so weit zu gehen, ihr Tee anzubieten.«

34. KAPITEL
    »Sehen Sie doch«, sagte Lucinda Jones. »Die beiden könnten zwei Gentlemen sein, die sich in der Dämmerung treffen, um einen Ehrenhandel mit Pistolen aus der Welt zu schaffen.«
    Adelaide beobachtete Griffin und Caleb Jones durch das Fenster der Droschke. Dichter Nebel hüllte den Park ein. Die Distanz und Haltung der beiden nur als zwei dunkle Schatten in den Nebelschwaden wahrnehmbaren Männer ließen an ein Duell denken.
    »Sie haben recht«, sagte sie. »Es könnten zwei Duellgegner sein.«
    »Gottlob werden heutzutage keine Zweikämpfe mehr ausgetragen«, sagte Lucinda. »Unvorstellbar, dass solche Begegnungen früher alltäglich waren. Ich frage mich, was Männer bewogen haben mag, diese Sitte aufzugeben?«
    »Vermutlich waren es die verbesserte Treffsicherheit und Verlässlichkeit der Pistolen«, antwortete Adelaide. »Seinerzeit waren die Chancen groß, dass die Waffen gar nicht funktionierten oder dass die Kugeln ihr Ziel verfehlten. So oder so, die Ehre war wiederhergestellt.«
    Lucinda lachte. »Es wäre doch sehr erfreulich, wenn Vernunft mitgeholfen hätte, Duelle aus der Welt zu schaffen. Stammt Ihre Waffenkenntnis aus dem Wilden Westen?«

    »Ja.« Adelaide hielt ihren Blick unverwandt auf die Männer gerichtet. »Leider gab es dort bis vor Kurzem noch immer eine Art von Duellen, wenngleich sie nicht annähernd so häufig vorkommen, wie man es in Romanen und in der Presse liest.«
    »Ich habe von den Schießereien im Westen gehört.« Lucinda musterte Adelaides Hose und Jackett. »Tragen viele Frauen in Amerika Männerkleidung?«
    »Nein. Sie können sicher sein, dass Amerikanerinnen sich ebenso nach der Mode richten wie die englische Damenwelt. Im Moment trage ich Männerkleidung, weil Mr Winters erklärte, ich müsse jederzeit auf und davon laufen können.«
    »Mr Winters ist sehr vorausblickend.«
    »Vermutlich schaffte er es deshalb, so lange in seinem Beruf zu überleben.«
    »Es muss ein sehr schwieriges Leben sein«, bemerkte Lucinda leise.
    »Eigentlich ein unerträgliches Leben. Aber er kennt kein anderes.« Sie beobachtete die Männer unausgesetzt. »Was meinen Sie, worüber die beiden sprechen?«
    »Das kann ich nicht sagen, aber eines weiß ich.«
    »Und das wäre?«
    »Mr Winters muss Sie sehr lieben.«
    Verblüfft riss Adelaide ihre Aufmerksamkeit von der Szene vor dem Fenster los. Es dauerte ein paar Sekunden, bis sie ihre Sprache wiedergefunden hatte.
    »Wie kommen Sie denn darauf?«, brachte sie völlig verwirrt heraus. »Mr Winters und ich kennen einander kaum. Die Umstände haben uns zusammengeführt.«

    »Wirklich?« Lucinda betrachtete sie nachdenklich. »Mein Mann sagte, dass er Mr Winters noch nie begegnet wäre. Nach der Ermordung seiner Eltern tauchte Mr Winters offenbar in den Straßen Londons unter, und als er wieder auftauchte, hatte sich vieles geändert.«
    »Wenn man bedenkt, welchen Verlauf Mr Winters’ Leben genommen hat, kann man verstehen, warum sie einander nicht eher

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