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Glut der Herzen - Roman

Glut der Herzen - Roman

Titel: Glut der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Winters meint sicher den Waffenstillstand von
Craygate Cemetery«, sagte Caleb, ohne Griffin aus den Augen zu lassen.
    Griffin schien erheitert. »Jones & Jones ist über die taktischen Manöver in der Unterwelt besser informiert, als ich gedacht hätte.«
    »In Ihrer Welt sind Sie eine Legende«, erwiderte Caleb rundheraus. »Genau wie der Waffenstillstand. Nun liegt es in der Natur von Legenden, auch Außenseitern zu Ohren zu kommen.« Er furchte die Stirn. »Sie sind sicher, dass Luttrell ein Talent ist?«
    »Ich geriet mit dem Mann schon oft aneinander«, sagte Griffin. »Für mich besteht kein Zweifel daran. Woran es wohl liegen mag, dass Scotland Yard ihm noch nie auf die Schliche kommen konnte?«
    »Aus demselben Grund, der auch verhinderte, dass man den Direktor des Konsortiums identifizieren konnte«, gab Caleb zurück. Er sah Lucinda an. »Du siehst jetzt, was geschieht, wenn zwei Männer mit Talent sich für die Verbrecherlaufbahn entscheiden.«
    »Ja, allerdings«, sagte Lucinda. »Sie bringen es in ihrer Sparte sehr weit.«
    Griffin wartete höflich, als würde ihn die Diskussion nicht berühren.
    Nun wandte Caleb seine Aufmerksamkeit wieder ihm zu. »Wie sieht’s aus, Winters? Werden Sie uns helfen, Basil Hulsey aufzuspüren?«
    »Mein Interesse an Hulsey hält sich in Grenzen«, sagte Griffin. »Aber mir ist klar, dass ich gegen Luttrell etwas unternehmen muss. Im Moment scheinen die beiden Probleme verquickt.«

    »Und wie wollen Sie Luttrell aufhalten?«, fragte Caleb sichtlich fasziniert. »Wie man hört, wird die Schlagkraft seiner Organisation nur von Ihrer eigenen überboten.«
    Griffin blickte aus dem Fenster in den von Nebel verhüllten Park hinaus.
    »Schlägt man den Kopf ab, ist die Schlange tot«, gab er zurück.

37. KAPITEL
    »Um Himmels willen, Griffin, ich fasse es nicht. Du willst Jones & Jones zuliebe Luttrell und seine gesamte Organisation zerstören?«, hielt Adelaide ihm vor.
    »Das ist keine Gefälligkeit für Arcane«, antwortete Griffin. »Luttrell hat die Waffenruhe gebrochen, als er die beiden Halunken zu mir ins Haus schickte, die dich entführen sollten.«
    Es war knapp nach ein Uhr morgens. Sie saßen in der unauffälligen Kutsche, die er in London immer benutzte. Auf dem Kutschbock thronte Jed. Das Licht des Vollmonds durchdrang den dichten Nebel mit einem gespenstischen Schein, der Griffin an die Lampe erinnerte. Er spürte, wie sich seine Nackenhaare sträubten.
    Es hatte nur zwei Tage gedauert, bis die erste ernst zu nehmende Reaktion auf das Angebot erfolgt war, das er auf den Straßen hatte verbreiten lassen, doch er wusste, dass die Uhr nun tickte.
    »Luttrell wird sicher auf dich vorbereitet sein«, meinte Adelaide. »Du bist ein Einzelkämpfer, keine Armee.«
    »Manchmal bringt ein Einzelner zustande, was viele nicht schaffen. Ich denke da an eine sehr geschickte Sozialreformerin, die mit einem Trojanischen Pferd ganze Bordelle von innen zum Einsturz brachte.«

    »Das ist nicht dasselbe«, wandte Adelaide ein.
    »Doch, wenigstens fast. Vertrau mir einfach. Heute Abend werde ich Luttrell sowieso nicht umbringen. Ich treffe mich heute nur mit jemandem, der mir Informationen verkaufen will.«
    »Das gefällt mir nicht.«
    »Ich muss gestehen, dass ich mir für die Abendstunden auch etwas Angenehmeres vorstellen kann«, gab er zu. »Viel lieber würde ich ihn mit einer Flasche Wein und dir vor einem Kaminfeuer verbringen.«
    Im gemeinsamen trauten Heim, setzte er insgeheim hinzu. Sofort verbannte er diese Vorstellung in den hintersten Winkel seines Bewusstseins. Meinte die Natur es gut mit einem, konnte man unerfüllbare Sehnsüchte dieser Art ganz schnell wieder vergessen. Doch er hatte vor langer Zeit erfahren müssen, dass die Natur keine Güte kannte, sondern nur ein Spiel um Leben oder Tod.
    »Versprich mir, dass du vorsichtig sein wirst«, flüsterte Adelaide drängend.
    Von Versprechen versteht sie nichts, dachte er. Man gibt kein Versprechen, wenn man nicht absolut sicher ist, es einhalten zu können .
    »Ich habe die feste Absicht, sehr bald wieder hier zu sein«, sagte er stattdessen. »Wenn ich nicht nach wenigen Minuten zurück bin, weiß Jed, was zu tun ist.«
    »Sag das nicht«, fuhr sie ihn an. »Ich will dein Wort, dass du zurückkommst.«
    Er beugte sich vor, streifte mit seinem Mund über ihren und öffnete die Wagentür.
    Das vertraute Aufwallen von Energie, das ihn unweigerlich
erfasste, sobald Gefahr drohte, brachte seine Sinne in Aufruhr. Rasch

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