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Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Titel: Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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irgendwann einmal zu jemandem zu sagen.«
    Poppy kicherte und boxte Leo in die Seite, wohingegen Miss Marks ihm einen angewiderten, verächtlichen Blick zuwarf.

Dreizehntes Kapitel
    An ihrem letzten Abend in London besuchte die Familie einen Ball im Heim von Mr und Mrs Simon Hunt in Mayfair. Mr Hunt, ein Unternehmer und Teilhaber der britischen Eisenbahn, war ein Emporkömmling, der Sohn eines Londoner Fleischers. Er war Teil einer neuen und wachsenden Klasse an Investoren, Unternehmern und Industriellen, die die tief verwurzelten Traditionen und das Vorrecht des Adelsstandes ins Wanken brachte.
    Eine faszinierende und schillernde Mischung an Gästen besuchte den jährlichen Frühlingsball der Hunts … Politiker, Ausländer, Aristokraten und Geschäftsleute. Die Einladungen waren heiß begehrt, denn selbst die Hautevolee, die nach außen hin das Streben nach Reichtum verachtete, war eifrig darum bemüht, sich mit dem außergewöhnlich einflussreichen Mr Hunt gutzustellen.
    Das Anwesen der Hunts ließ sich treffend als Statussymbol eines erfolgsverwöhnten Privatmannes beschreiben. Groß, luxuriös und mit jeglichen modernen Finessen ausgestattet, wurde in dem Haus jedes Zimmer mit Gas beleuchtet, während die Bäder auf dem neuesten Stand der Technik waren. Bis zum Boden reichende Fenster führten hinaus auf prunkvolle Gärten, und der bemerkenswerte Wintergarten mit seinem Glasdach wurde von einem aufwendigen System im Boden verankerter Rohre beheizt.

    Kurz bevor die Hathaways das Anwesen der Hunts erreichten, flüsterte Miss Marks ihren Schützlingen noch letzte wertvolle Ratschläge zu und ermahnte sie, ihre Tanzkarten unter keinen Umständen rasch zu füllen, für den Fall, dass ein charmanter Gentleman erst spät zum Ball erschiene, und niemals einem Gentleman, der sie zum Tanzen aufforderte, einen Korb zu geben, außer sie seien bereits anderweitig verpflichtet. Doch auf gar keinen Fall durften sie einem Gentleman mehr als drei Tänze gestatten – solch eine übertriebene Vertrautheit gäbe reichlich Grund zum Klatsch.
    Win war von der behutsamen Art gerührt, mit der Miss Marks ihre Anweisungen erteilte, wie auch von der feierlichen Aufmerksamkeit, die Poppy und Beatrix ihr entgegenbrachten. Offenkundig arbeiteten die drei schon lange und hart an dem komplizierten Labyrinth der Anstandsregeln.
    Im Gegensatz zu ihren beiden jüngeren Schwestern befand sich Win im Nachteil. Da sie schon so lange nicht mehr in London geweilt hatte, war ihr eigenes Wissen über die gesellschaftlichen Gepflogenheiten eingerostet. »Ich hoffe, ich werde keinen von euch in Verlegenheit bringen«, sagte sie beschwingt. »Obwohl ich euch warnen sollte. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich in ein Fettnäpfchen trete, ist ausgesprochen hoch. Miss Marks, ich hoffe nur, Ihr willigt ein, mich ebenfalls zu unterrichten.«
    Die Gouvernante lächelte zaghaft und zeigte sogar einen kleinen Spalt weißer Zähne und weicher Lippen. Win war überzeugt, dass Miss Marks sehr hübsch wäre, hätte sie nur etwas mehr Fleisch auf den Rippen. »Ihr besitzt einen solch angeborenen
Sinn für Anstand«, erklärte sie Win, »dass Ihr heute die perfekte Dame abgeben werdet.«
    »Oh, Win hat noch nie etwas Falsches getan«, sagte Beatrix zu Miss Marks.
    »Win ist eine Heilige«, stimmte Poppy ihr zu. »Das ist sehr ermüdend. Aber wir geben unser Bestes, diese schreckliche Eigenart an ihr zu tolerieren.«
    Win lächelte sie an. »Zu eurer Information«, sagte sie fröhlich, »habe ich vor, mindestens drei Anstandsregeln zu brechen, bevor der Ball vorüber ist.«
    »Welche drei?«, fragten Poppy und Beatrix wie aus einem Munde. Miss Marks wirkte lediglich überrascht, als versuche sie zu begreifen, warum jemand mutwillig einen Fauxpas begehen wolle.
    »Das habe ich noch nicht entschieden.« Win faltete die behandschuhten Hände im Schoß. »Ich muss wohl auf die richtige Gelegenheit warten.«
    Während die Gäste das Anwesen betraten, eilten unzählige Angestellte herbei, um die Umhänge und Schals, Hüte und Überzieher in Empfang zu nehmen. Beim Anblick von Cam und Merripen, die so dicht beieinander standen und sich mit derselben katzengleichen Anmut die Überzieher abstreiften, stahl sich ein verschmitztes Lächeln auf Wins Lippen. Verwundert fragte sie sich, warum niemandem außer ihr auffiel, dass die beiden Brüder waren. Die Ähnlichkeit war so offensichtlich: die gleichen dunklen gewellten Haare, die Cam nur länger trug und Merripen stets fein

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