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Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Titel: Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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durchquerten die Empfangshalle, wo ein riesiger Kronleuchter glitzernde Lichtflecken auf den Parkettboden zauberte.
    »Welch außergewöhnliches Geschöpf«, hörte Win Dr. Harrow murmeln. Sie folgte seinem Blick zur Hausherrin, Mrs Annabelle Hunt, die die Gäste empfing.
    Obwohl Win die Gastgeberin nie zuvor getroffen hatte, waren ihr so viele Beschreibungen zu Ohren gekommen, dass sie sie auf der Stelle erkannte.
Mrs Hunt galt als eine der bezauberndsten Schönheiten Englands, mit ihrer wunderbaren Figur, den mit dichten Wimpern umrahmten blauen Augen und ihrer Haarpracht, die in allen Schattierungen von Honig und Gold leuchtete. Doch es war ihre schillernde, eindrucksvolle Lebendigkeit, die jeden in ihren Bann zog.
    »Das dort neben ihr ist ihr Gatte«, wisperte Poppy. »Er ist einschüchternd, aber sehr nett.«
    »Da muss ich leider widersprechen«, sagte Leo.
    »Du denkst nicht, dass er einschüchternd ist?«, fragte Win.
    »Ich halte ihn nicht für nett. Sobald ich mit seiner Frau im selben Zimmer bin, sieht er mich an, als wolle er mich am liebsten zerstückeln.«
    »Nun«, sagte Poppy nüchtern, »zumindest scheint er über eine gute Menschenkenntnis zu verfügen.« Sie beugte sich zu Win und sagte: »Mr Hunt ist in seine Frau vernarrt. Es ist eine Liebesheirat.«
    »Wie unmodern«, bemerkte Dr. Harrow mit einem Grinsen.
    »Er tanzt sogar mit ihr«, erklärte Beatrix ihrer älteren Schwester, »was Eheleute eigentlich unter gar keinen Umständen tun sollen. Aber angesichts von Mr Hunts gewaltigem Vermögen finden die Menschen ständig Ausreden, um sein Verhalten gutzuheißen.«
    »Seht nur, wie schmal ihre Taille ist«, murmelte Poppy. »Und das nach drei Kindern – zwei von ihnen sehr große Jungen.«
    »Ich werde Mrs Hunt über das Übel von Miederwaren aufklären müssen«, sagte Dr. Harrow leise, und Win lachte.
    »Leider ist es für Frauen nicht ganz so einfach,
sich zwischen der eigenen Gesundheit und dem Diktat der Mode zu entscheiden«, sagte sie. »Es überrascht mich immer noch, dass Ihr mir heute ein locker gebundenes Korsett erlaubt habt.«
    »Ihr braucht auch keines«, sagte er, und seine grauen Augen funkelten verschmitzt. »Eure Taille ist von Natur aus kaum breiter als Mrs Hunts zusammengepresste.«
    Win lächelte in Julians attraktives Gesicht. In seiner Gegenwart fühlte sie sich stets sicher und geborgen. Und das schon seit ihrem ersten Treffen. Für sie und alle anderen im Sanatorium war er eine gottähnliche Gestalt. Aber sie hatte immer noch kein Gespür für den Mann aus Fleisch und Blut. Konnte noch nicht einschätzen, ob es eine Zukunft für sie beide gäbe.
    »Die mysteriöse, verschollene Hathaway-Schwester!«, rief Mrs Hunt und nahm Wins Hände in ihre behandschuhten.
    »Nicht wirklich mysteriös«, erwiderte Win lächelnd.
    »Miss Hathaway, es ist mir eine echte Freude, Euch endlich kennenzulernen, und noch dazu scheint Ihr vor Gesundheit nur so zu strotzen!«
    »Mrs Hunt hat sich immer nach dir erkundigt«, sagte Poppy an Win gewandt, »also haben wir sie über deine Fortschritte auf dem Laufenden gehalten.«
    »Vielen Dank, Mrs Hunt«, sagte Win schüchtern. »Mir geht es sehr gut, und es ist eine große Ehre, eine Einladung von Euch erhalten zu haben.«
    Mrs Hunt bedachte Win mit einem umwerfenden Lächeln und hielt weiterhin ihre Hände fest umschlossen,
während sie sich an Cam wandte: »Und solch wunderbare Umgangsformen. Mr Rohan, ich bin überzeugt, dass Miss Hathaway in der Londoner Gesellschaft schon bald ebenso beliebt sein wird wie ihre Schwestern.«
    »Leider erst nächstes Jahr«, sagte Cam beiläufig. »Dieser Ball beendet unseren Aufenthalt in London. Wir reisen noch diese Woche nach Hampshire ab.«
    Mrs Hunt verzog bekümmert das Gesicht. »Schon so bald? Aber das ist wahrscheinlich vorhersehbar gewesen. Lord Ramsay wird sein Anwesen begutachten wollen.«
    »Ja, Mrs Hunt«, erwiderte Leo. »Ich liebe das idyllische Landleben. Ich kann gar nicht genug von Schafen bekommen.«
    Beim Klang von Mrs Hunts Gelächter mischte sich ihr Gatte in die Unterhaltung ein. »Willkommen, Mylord«, begrüßte Simon Hunt den Viscount. »Die Nachricht von Eurer Rückkehr wird in ganz London gefeiert. Anscheinend haben die Spielklubs und Weinhändler Eure Abwesenheit schmerzhaft gespürt.«
    »Dann werde ich mein Bestes tun, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln«, sagte Leo augenzwinkernd.
    Hunt grinste kurz. »Ihr schuldet diesem Burschen hier eine Menge«, sagte er zu Leo und

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