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Glut in samtbraunen Augen

Glut in samtbraunen Augen

Titel: Glut in samtbraunen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts
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mit Ihnen diese Firma aufgebaut. Er hat die ganze Arbeit gemacht, während Sie hier oben in Ihrem eleganten Büro thronten. Ohne ihn wären Sie gar nichts! Und als Dank haben Sie ihm alles genommen, was er besaß. Sie sind ein Betrüger!“
    „So? Ich bin also ein Betrüger?“ Carlisle lachte. Dann wurde er schlagartig ernst, und seine eisblauen Augen glitzerten kalt. „Sie sollten sich hüten, Behauptungen in die Welt zu setzen, für die Sie keinerlei Beweise besitzen, junger Mann. So etwas könnte Sie teuer zu stehen kommen. Im Übrigen ist das eine Sache zwischen mir und Ihrem Vater. Wenn er also etwas von mir will, soll er selbst zu mir kommen und nicht seinen Sohn vorschicken! Allerdings wird er sich dazu nach London bemühen müssen. Ich gedenke nämlich, die Geschäfte der Firma in Zukunft von dort aus zu leiten.“
    „Aber das kann er nicht.“
    „Ach, und warum?“
    Cesare atmete tief durch. Es kostete ihn Mühe, sein Temperament im Zaum zu halten. Die kühle Herablassung seines Gegenübers brachte ihn fast um den Verstand. „Mein Vater liegt im Krankenhaus. Er hatte einen Herzanfall. Die Ärzte können nicht sagen, ob er durchkommt.“
    Carlisles Miene blieb vollkommen ausdruckslos. „Nun, der gute Paolo war schon immer ein schwacher Mann. Er hätte sich nicht so viel zumuten sollen. Es tut mir leid, aber das Geschäftsleben lässt nun mal keinen Platz für Gefühle, mein Junge.“
    Mit einem wütenden Aufschrei wollte Cesare sich auf sein Gegenüber stürzen, doch im letzten Moment besann er sich. Schlagartig wurde ihm klar, dass es nichts bringen würde, die Hände, die er zu Fäusten geballt hatte, gegen Carlisle einzusetzen. Mit körperlicher Kraft war diesem Mann nicht beizukommen. Aber das bedeutete nicht, dass er nicht kämpfen würde. „Ich bin nicht Ihr Junge!“
    Er wirbelte herum und wollte schon aus dem Raum stürmen. Doch an der Tür drehte er sich noch einmal zu Charles Carlisle um.
    „Eines Tages wird mein Vater sich diese Firma zurückholen und Ihnen das, was Sie ihm angetan haben, heimzahlen, das schwöre ich. Und wenn er es nicht mehr kann, werde ich es für ihn tun!

1. KAPITEL
    Achtzehn Jahre später …
    Ihr sollt euch lieben und ehren, bis dass der Tod euch scheidet.
    Dieser Satz klang höhnisch in Vanessa Carlisles Ohren, als sie in den Kirchgang trat. Ihr Herz klopfte heftig, und sie schluckte. Die meisten der anwesenden Gäste, die sie jetzt voller Neugier musterten, kannte sie nicht. Sie umklammerte den Blumenstrauß in ihren Händen so fest, als wäre er ein Rettungsring, der sie aus diesem Wahnsinn befreien könnte.
    Doch es gab kein Zurück mehr.
    Nicht für sie.
    Wie von selbst setzte sie einen Fuß vor den anderen und trat vor den Pfarrer, der sofort mit der Zeremonie begann. Alles zog wie ein Nebel an ihr vorüber. Sie sah, dass die Lippen des Geistlichen sich bewegten, doch sie konnte seine Worte nicht hören, obwohl er direkt vor ihr stand. Erst als er sie erwartungsvoll anblickte, wusste sie, dass der Moment der Wahrheit gekommen war.
    „Willst du, Vanessa Carlisle, mit diesem Mann in den heiligen Stand der Ehe treten?“, wiederholte er geduldig. „Versprichst du ihm die Treue in guten und in schlechten Tagen, in Gesundheit und Krankheit, heute und für alle Zeit? Dann antworte mit Ja.“
    Nein! Nein! Niemals! schrie alles in ihr. Sie wollte herumwirbeln, davonlaufen und der düsteren Zukunft, die ihr bevorstand, entfliehen – doch sie tat nichts dergleichen.
    „Ja“, erwiderte sie stattdessen laut und vernehmlich, und im nächsten Moment …
    Leise keuchend schlug Vanessa die Augen auf und strich sich die rotblonden Locken aus dem Gesicht.
    Sie brauchte einen Moment, um sich zu orientieren, doch dann erinnerte sie sich, dass sie sich nicht mehr zu Hause in England, sondern in Italien befand. Und die schwarze Limousine, die sie vor etwas mehr als einer Stunde vom Bahnhof in Pisa abgeholt hatte, brachte sie auf direktem Weg in das kleine toskanische Dorf Fornaci – zum Anwesen des Mannes, der zugleich ihre einzige Hoffnung und ihr schwärzestes Verderben bedeutete.
    Cesare Sanguetti.
    Tief atmete sie durch. Wie hatte sie bloß einschlafen können? Wo sie doch schon seit geraumer Zeit kaum mehr ein Auge zubekam. Genauer gesagt seit dem Tag, an dem ihr Onkel sie gezwungen hatte, bei diesem Wahnsinn mitzumachen.
    Sie schüttelte den Kopf. Hinter ihr lag eine anstrengende Reise, sodass es kaum verwunderte, dass sie kurz eingenickt war. Eines stand jedenfalls

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