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Glut und Asche

Glut und Asche

Titel: Glut und Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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in dem er am Morgen aufgewacht war. Es war nicht ganz so schmutzig, aber das Chaos konnte durchaus mithalten. Sämtliche Schubl a den (die ohnehin zum Großteil leer gewesen waren) waren he r ausgerissen und auf den Fußboden geworfen worden. Die Türen des einfachen Kleiderschrankes standen offen, und auch dessen Inhalt war herausgezerrt und in wilder Unordnung auf dem Fußboden verteilt worden - ebenso wie der Inhalt des einzelnen Koffers, mit dem er angereist war. Selbst das Bett war zerwühlt, und jemand hatte das Kopfkissen mit einem Messer aufg e schlitzt, sodass seine Füllung herausgequollen war. Andrej r e gistrierte beiläufig, aber recht überrascht, dass sie aus - wenn auch alten -Daunen bestand. Wahrscheinlich ein Überblei b sel aus besseren Zeiten. Das Zimmer war offenbar in großer Hast, aber auch sehr gründlich durchsucht worden.
    Andrej durchfuhr ein plötzlicher, heißer Schrecken, war mit einem einzigen schnellen Schritt am Bett und wollte sich gerade auf die Knie fallen lassen, als er Schritte hinter sich hörte, g e folgt von einem halb erstickten Keuchen. Statt seine Bewegung zu Ende zu führen, drehte er sich um und sah auf Miss Torrent hinab, ihre grauhaarige Zimmerwirtin. Sie war einen halben Schritt weit ins Zimmer hereingetreten, hatte die Hand vor den Mund geschlagen und war dann mitten in der Bewegung e r starrt. Wie sie so dastand, mit weit aufgerissenen Augen und schreckensbleichem Gesicht, bot sie einen schon fast kom i schen Anblick, zumal Abu Dun hinter ihr aufragte wie ein Ri e se über einem Kind.
    »Was ... Heilige Mutter Gottes, was ist denn hier passiert?«, ächzte sie.
    Andrej tauschte einen raschen fragenden Blick mit Abu Dun und bekam ein angedeutetes Kopfschütteln zur Antwort, bevor er sich in bewusst kühlem Ton an ihre Wirtin wandte. »Ja, g e nau diese Frage wollte ich Ihnen gerade auch stellen, Miss Torrent. Ich meine, mich zu erinnern, dass es hier noch nicht so ausgesehen hat, als ich fortgegangen bin.«
    »Aber das ... das verstehe ich nicht«, murmelte sie verwirrt. »Ich ... Einbrechen Das müssen Diebe gewesen sein! Diebe, in meinem Haus!«
    »Nun, das scheint mir auch so«, antwortete Andrej eisig.
    Einen halben Atemzug lang sah die kleine Frau so eing e schüchtert aus, dass sie Andrej beinahe leid tat . Aber dann blitzte es in ihren Augen kampflustig auf. »So etwas ist hier noch nie vorgekommen, seit ich diese Pension leite, und das ist beinahe mein ganzes Leben!«, sagte sie vorwurfsvoll. »Ich fü h re ein anständiges Haus, in dem sich die Gäste sicher fühlen kö n nen! Wenigstens ist das bis jetzt so gewesen!« Bevor ich Leute wie euch aufgenommen habe, fügte der Blick hinzu, mit dem sie Andrej - und vor allem Abu Dun - maß.
    »Dann sollten wir vielleicht die Obrigkeit benachrichtigen«, sagte Andrej.
    »Wie man hört, sind die Leute des Sheriffs ja sehr fähig«, fügte Abu Dun hinzu.
    Miss Torrent fuhr zusammen. »Den Sheriff?«, fragte sie nervös. »Ich hatte noch nie mit dem Sheriff zu tun.«
    »Dann sollten wir es schnell tun«, sagte Abu Dun. »Sie kö n nen noch nicht weit sein.«
    »Wieso?«, fragte Andrej.
    Abu Dun zeigte auf das heillose Durcheinander, das sie umgab. »Das war vor einer Stunde noch nicht so, als ich die Droschke gerufen habe.«
    Miss Torrent blinzelte, als Andrej sie anklagend ansah. »Soll das etwa heißen, Sie haben das Haus unbeaufsichtigt gela s sen?«, fragte er scharf.
    »Nur ... ganz kurz«, verteidigte sie sich. »Ich habe nur ein paar Einkäufe erledigt, das ist alles! Ich war nicht einmal eine halbe Stunde fort!«
    »Ja, hier sieht es auch ganz so aus, als wären sie in Eile g e wesen«, sagte Andrej säuerlich. Als sie widersprechen wollte, hob er sofort die Hand. »Machen Sie sich keine Sorgen, Miss Torrent. Ich glaube nicht, dass wir den Sheriff brauchen, um die Diebe zu finden. Und nun wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie uns einen Moment allein lassen würden. Ich würde gerne nac h schauen, was genau fehlt.«
    »Aber jemand muss doch diese Unordnung hier...«
    »Darum können Sie sich später kümmern«, fiel ihr Andrej ins Wort. »Bitte, Miss Torrent.«
    Erst starrte sie ihn noch verstockt an, aber dann hatte sie es plötzlich sehr eilig, auf dem Absatz herumzufahren und aus dem Zimmer zu stürmen.
    Abu Dun warf ihm einen leise verwirrten Blick zu, auf den A n drej aber nicht reagierte. Stattdessen bedeutete er ihm nur mit einer raschen Geste, die Tür zu schließen, und ließ sich auf die Knie sinken, noch

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