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Glut und Asche

Glut und Asche

Titel: Glut und Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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ist?«
    »Ihr werdet es merken«, antwortete Andrej geheimnisvoll und wandte sich rasch zu Abu Dun um, bevor der Junge noch eine weitere Frage stellen konnte, auf die er ebenfalls keine Antwort gehabt hätte, drehte sich aber dann noch einmal um und deutete zuerst auf Pauly, dann auf die tote Vampyrin. »Ihr solltet diese beiden verschwinden lassen, bevor sie gefunden werden und man anfängt, Fragen zu stellen. Vielleicht ...« Er fragte sich selbst, warum er das sagte, hatte aber auch zugleich das Gefühl, dass es einfach richtig war, und fuhr nach einer winzigen Pause und mit einer angedeuteten Geste auf Pauly hinab fort: »Vie l leicht könnt ihr ihn anständig beerdigen.«
    »Das ist kein Problem«, antwortete Frederic. In seinem G e sicht stand immer noch eine Mischung aus Furcht und hof f nungsloser Verwirrung geschrieben, aber seine Stimme klang auch wieder sicherer, jetzt, wo er offensichtlich über etwas sprach, womit er sich auskannte. Der Gedanke erschreckte A n drej. »Macht euch keine Sorgen. Wir erledigen das.«
    Andrej beließ es, obwohl die Antwort ihn schockierte, bei einem knappen Nicken und wandte sich endgültig zu Abu Dun um. »Lass uns gehen«, sagte er »So lange ist es nicht mehr hin bis Mitternacht. Und ich möchte auf keinen Fall zu spät zu u n serer Verabredung kommen.«

Kapitel 8
     
    » D u willst nicht zu spät zu deiner Verabredung kommen?!«
    Abu Dun wartete nicht einmal, bis sie den Fuß der Treppe erreicht hatten und damit aus Frederic s - B ens! rief er sich in G e danken zur Ordnung - Hörweite waren. Der Junge hieß Ben, nicht Fred oder Frederic, wie Loki ihn hatte glauben machen wollen. Es wurde allmählich Zeit, dass er die Spielregeln ä n derte! »Habe ich dich da gerade richtig verstanden? Du willst doch nicht wirklich dorthin gehen, oder?«
    »Hast du zufällig eine bessere Idee?«, fragte Andrej.
    Abu Dun schnaubte abfällig. »Mehr, als ich Zeit hätte, dir aufzuzählen«, sagte er. »Ich könnte dir ein bisschen Geld g e ben, wenn du mir versprichst, die Stadt zu verlassen und erst z u rückzukommen, wenn alles vorbei ist... was immer es auch sein mag.«
    »Der Junge tut mir leid«, antwortete Andrej. »Ich möchte nicht, dass ihm etwas zustößt. Und dem Mädchen auch nicht.«
    Abu Dun ging gar nicht darauf ein. »Du kannst nicht erns t haft vorschlagen, dorthin zu gehen!«, ereiferte er sich. »Das ist eine Falle!«
    »Kaum«, antwortete Andrej. »Du hast den Jungen gehört. Sie wussten, dass wir hier sind. Wenn Loki unseren Tod wollte, dann würden wir dieses Gespräch jetzt nicht mehr führen.«
    »Vielleicht hat er ja etwas ganz Besonderes mit uns vor.«
    »Mit mir, wenn schon«, erwiderte Andrej. »Und du musst mich nicht begleiten, wenn du nicht willst.« Doch gleich darauf verfluchte er sich für diese Worte. Er hatte sie durchaus ernst gemeint, aber allein dadurch, dass und vor allem wie er sie ausgesprochen hatte, hatte er es Abu Dun unmöglich gemacht, sein Angebot anzunehmen.
    »Es ist eine Falle«, beharrte der Nubier stur.
    »Ja, vermutlich«, gestand Andrej. »Aber die meisten Fallen verlieren ihren Schrecken, wenn man weiß, dass es eine Falle ist.«
    »Was für eine weltbewegende Erkenntnis«, sagte Abu Dun spöttisch. Dann wurde er sofort wieder ernst. »Ist dir schon einmal der Gedanke gekommen, dass er vielleicht die Wahrheit gesagt hat und man sie wirklich nicht töten kann?«
    »Ra haben wir getötet«, erinnerte Andrej ihn. »Wir gehen eine Stunde früher dorthin. Oder besser zwei. Vielleicht tappt er ja in seinen eigenen Hinterhalt, wenn wir vor ihm da sind.«
    »Bei Allah, welch genialer Plan!«, sagte Abu Dun säuerlich. »Wieso ist er mir nur nicht eingefallen? Wir könnten ja auch ...«
    Ein überraschter Schrei unterbrach ihn, gefolgt von einem dumpfen Poltern. Abu Dun fuhr mit wehendem Mantel herum und riss die Arme hoch. Andrej konnte sich nicht erinnern, ihn sich jemals so schnell bewegen gesehen zu haben.
    Er war trotzdem nicht schnell genug.
    Eine schlanke, kaum kindergroße Gestalt sprang ihn vom oberen Ende der Treppe aus an und riss ihn durch die schiere Wucht ihres Anpralls von den Füßen. Ein schriller Schrei e r klang, wie das Fauchen einer großen, wütenden Katze, und Abu Dun rollte mit einer kraftvollen Bewegung wieder auf die Füße, indem er den Schwung seines eigenen Sturzes ausnutzte, ve r suchte herumzuwirbeln und prallte ein zweites Mal und jetzt mit einem nicht mehr zornigen, sondern gepeinigten Laut gegen die Wand, als

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