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Glutheißer Höllentrip

Glutheißer Höllentrip

Titel: Glutheißer Höllentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Hogan
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fest.
    „Was ist los?“, hauchte Kathy. Die schlimmsten Befürchtungen stiegen in ihr auf. Waren die Verfolger näher gekommen, und sie hatte nichts davon bemerkt? Jedenfalls traute sie Li definitiv mehr Orientierung in der Natur zu als sich selbst.
    Doch die Chinesin schüttelte den Kopf, wie Kathy erkennen konnte, weil sie nah genug neben ihr stand. Bei den Lichtverhältnissen musste das sein, sonst konnte man nichts erkennen.
    „Riechst du gar nichts, Kathy?“, fragte sie überrascht.
    „Was soll ich denn riechen?“ Kathy schnüffelte. Im ersten Moment dachte sie, dass Li sich getäuscht hätte. Doch dann bemerkte sie ebenfalls den scharfen Geruch eines qualmenden Holzfeuers. Ja, es war keine Täuschung.
    „Rauch! Aber wie ist das möglich, Li? Ich meine, warum sehen wir nirgendwo Flammen? Bei der Finsternis müsste doch ein Feuer meilenweit zu erkennen sein, oder?“
    „Das stimmt“, pflichtete Li ihr bei. „Du bist eine gute Beobachterin, Kathy. Ich bin übrigens sicher, dass dieses Feuer von Menschen angezündet wurde. Es kommt zwar vor, dass sich trockenes Holz in der Natur von selbst entzündet, gerade bei extremer Dürre. Aber hier ist dafür einfach nicht genug Vegetation vorhanden.“ Sie blickte sich suchend um. „Wahrscheinlich gibt es irgendwo in der Nähe eine Höhle oder Grotte. Wir können die Flammen nicht sehen, weil sich das Feuer im Innern einer solchen Felsenhöhle befindet.“
    „Was hast du vor?“, fragte Kathy. Plötzlich wurde ihr bang ums Herz.
    „Das Feuer finden, was sonst? Aber wir müssen vorsichtig sein. Vielleicht sind es nur harmlose Wanderer, auf die wir treffen werden. Doch wir sollten uns die Leute erst einmal aus sicherer Entfernung anschauen, bevor wir an ihrem Lagerfeuer auftauchen. Ich möchte jedenfalls keine böse Überraschung erleben.“
    Das leuchtete Kathy ein. Li war wirklich die Besonnenere von ihnen beiden. Sie selbst wäre wahrscheinlich spontan laut um Hilfe rufend auf die Fremden am Feuer zugerannt, ohne über die Folgen nachzudenken.
    Kathys Erschöpfung machte sich inzwischen immer stärker bemerkbar. Sie brauchte dringend eine Pause, dann konnte sie auch wieder klarer denken.
    Die Zeit in der Gewalt der Kidnapper war zwar körperlich nicht sehr anstrengend gewesen, hatte aber seelisch ungeheuer viel Kraft gekostet. Das merkte Kathy jetzt erst so richtig. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie endgültig zusammenbrechen würde. Aber momentan wurde sie allein schon durch ihren Hunger und ihren Durst in die Offensive getrieben.
    Li und Kathy bewegten sich nur noch langsam vorwärts. Die Chinesin schlich entgegen der Windrichtung einen steiler werdenden Abhang hinauf. Kathy folgte ihr auf allen vieren. Die nächtliche Brise wehte ihnen den Rauch entgegen. Und dann lag plötzlich der Grotteneingang wie ein finsterer Höllenschlund vor ihnen.
    Qualm stieg ihnen in die Augen. Im Höhleninnern war es noch dunkler als draußen, wo immerhin das bleiche Mondlicht für etwas Helligkeit sorgte. Kathy lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. Jetzt, wo sie nicht mehr schnell laufen musste, begann sie zu frieren. Aber vielleicht lag das nicht nur an den Temperaturen, sondern auch an ihrer Furcht.
    Sie hatte keine Ahnung, was sie dort drinnen erwartete. Kathy war noch nie zuvor in einer Höhle gewesen. In der englischen Grafschaft Nottinghamshire gab es keine Grotten oder Ähnliches.
    Feuchte und modrige Luft drang durch den Eingang nach draußen, obwohl es tagsüber in der Nevada-Wüste unerträglich heiß war. Kathy glaubte, ganz weit vor sich in der Finsternis einen flackernden Feuerschein zu sehen. Oder war das nur eine optische Täuschung?
    Li drehte sich zu ihr um und hielt ihre Lippen ganz nah an Kathys Ohr. „Wir müssen uns geräuschlos fortbewegen, damit wir nicht entdeckt werden. Niemand rechnet damit, dass wir aus der Finsternis auftauchen. Das ist unser größter Vorteil.“
    „Ja, alles klar“, hauchte Kathy.
    Sie hatte ein mulmiges Gefühl in der Magengegend, das sich sogar noch verstärkte. Es kam Kathy so vor, als würde sie eine völlig fremde Welt betreten. Sie hätte beinahe aufgeschrien, als sie sich an einer hervorragenden Felsnase den Kopf stieß. Doch der Schmerz dauerte nur kurz. Viel schlimmer war das Gefühl, den Anschluss an Li verloren zu haben.
    Es war so finster, dass man buchstäblich noch nicht einmal die Hand vor Augen sehen konnte. Auch der Lichtschein, den Kathy beim Eintritt in die Grotte gesehen hatte, war wieder

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