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Glutheißer Höllentrip

Glutheißer Höllentrip

Titel: Glutheißer Höllentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Hogan
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psychotischen Schub. Wir kommen aus dieser Nummer nur raus, indem wir auf seine Fantasiewelt eingehen. Allerdings habe ich von Si-Te-Cah noch niemals gehört.“
    Das ging Kathy genauso.
    Immerhin schien es Brown zu gefallen, dass Li auf seine Wahnvorstellungen einging. Er grinste selbstgefällig, um dann zu einer weitschweifigen Erklärung anzusetzen. „Ihr Handlanger der Finsternis habt wirklich alles getan, um mich als einen Spinner abzustempeln. Auch die von euch gekauften Wissenschaftler schreiben sich immer noch die Finger wund, um die Existenz der Si-Te-Cah zu leugnen. Ihr behauptet, diese Knochen und Skelettteile würden von großen ausgestorbenen Höhlenbären stammen. Aber sieht so vielleicht ein Bärenkopf aus, he?“ Mit diesen Worten deutete Brown auf einen Totenschädel, der teilweise aus dem Gestein ragte.
    Kathy lief ein kalter Schauer über den Rücken. Sie hatte noch niemals zuvor einen echten Knochenkopf gesehen, doch dieser erschien ihr wirklich viel größer als ein normaler menschlicher Schädel. Oder sah das im flackernden Licht des Lagerfeuers nur so aus? Es fiel ihr immer schwerer, zwischen Traum und Realität zu unterscheiden, was ganz gewiss auch an der unheimlichen Atmosphäre in dieser Höhle mitten in der Wüste lag.
    „Sie haben recht“, stimmte Li schnell zu. „Ihnen macht man nichts vor, Mister Brown.“
    „So ist es, Miss Li! Wussten Sie übrigens, dass der Begriff ‚Si-Te-Cah‘ aus der Sprache der Paiute Indianer stammt? Sie waren die unmittelbaren Nachbarn dieses geheimnisvollen Riesenvolkes mit roten Haaren und weißer Hautfarbe.“
    Unwillkürlich blickte Kathy wieder auf die Knochenreste, die aus den Felsablagerungen ragten. Ob Reginald Browns wirres Gerede doch einen wahren Kern enthielt? Kathy hatte keine Ahnung von Archäologie. Allerdings fand sie es seltsam, dass es in grauer Vorzeit in Amerika ein Volk von rothaarigen Riesen gegeben haben sollte. Das mochte für schräge Typen wie Reginald Brown total faszinierend sein. Aber Kathy konnte sich dafür nicht wirklich begeistern. Allein schon, weil sie nach wie vor müde, hungrig und vor allem durstig war.
    Sie versuchte, das Thema zu wechseln. „Äh, das ist wirklich faszinierend, Mister Brown. Aber Sie werden nicht glauben, was uns passiert ist. Der Bus, in dem auch Sie gesessen haben, wurde gekidnappt. Meine Freundin und ich konnten fliehen, aber wir sind ziemlich erledigt. Hätten Sie vielleicht einen Schluck Wasser und ein Stück Brot für uns?“
    Doch so schnell ließ sich der seltsame Höhlenforscher nicht von den Si-Te-Cah abbringen. „Die Paiutes fürchteten sich vor den Si-Te-Cah. Und Angst erzeugt Hass, das werdet ihr auch schon gehört haben. Auch ich werde verabscheut, weil ich die Wahrheit ausspreche.“ Er fuhr sich mit einer Hand durch sein wirres Haar. „Jedenfalls waren die Paiutes zahlenmäßig überlegen. Sie haben die Si-Te-Cah in dieses Höhlensystem getrieben. Dann steckten sie mit ihren Brandpfeilen einige Dornensträucher an den Eingängen in Brand, um die Rothaarigen auszuräuchern. Ob ihnen das gelungen ist – wer weiß? Vielleicht leben Nachfahren der Si-Te-Cah bis heute in diesem unzugänglichen und unübersichtlichen Höhlenlabyrinth? Ich hoffe es sehr, denn ich bin ihr geistiger Bruder. Gemeinsam werden wir der Finsternis die Stirn bieten.“
    Reginald Brown schaute Kathy und Li herausfordernd an. Nun gab es keinen Zweifel mehr, dass sie von ihm keine ernsthafte Unterstützung erwarten konnten. Aber Kathy wäre in diesem Moment mit einer Dose Cola und einem Schokoriegel schon mehr als zufrieden gewesen. Ihre Fantasien drehten sich seit einigen Minuten nur noch um Essen und Trinken.
    „Haben Sie eigentlich ein Handy, Mister Brown?“, fragte Kathy so beiläufig wie möglich. Sie hatte allmählich die Nase voll von den Fantasien des Verwirrten. Kathy wollte die Cops alarmieren, um die Entführung endlich zu beenden. Sie konnte sich vorstellen, dass die verbliebenen Geiseln keine leichte Zeit hatten. Pete war nach der geglückten Flucht von Kathy und Li gewiss alles andere als gut drauf. Aber ihre Frage an den Verwirrten stellte sich als fataler Fehler heraus.
    „Ein Handy, du scheinheilige Schlange?“, fuhr er sie wütend an. „Willst du damit deine Auftraggeber rufen, damit sie meine heilige Mission verhindern können?“
    „Nein, ich …“
    „Nicht widersprechen, Kathy“, rief Li ihr zu.
    Aber es war zu spät. Der Geisteskranke hatte sich zu sehr in seine Wahnwelt

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