G'meinsam durch den Monsun in die Nacht
Marco und ich setzten uns also gemütlich, in die Wanne und
genossen auch diesen wunderschönen gemeinsamen Moment. Später begaben wir uns
noch ein wenig zu meinem Paten in die Bibliothek, um dort gemeinsam, auf
unseren Transfer zum Airport Innsbruck zu warten.
Kapitel
6: Flugangst?
N ervosität
machte sich langsam in mir breit. Je näher der Zeitpunkt der Abfahrt Richtung
Innsbruck rückte, umso schlimmer wurde es. Schließlich war dies nicht nur meine
erste Auslandsreise, sondern gleichzeitig auch mein erster Flug. Die Tatsache,
dass fliegen statistisch gesehen die sicherste Art der Fortbewegung sein sollte,
konnte mich auch nicht wirklich beruhigen. Zu oft hörte man in den Nachrichten
von irgendwelchen Flugzeugen, die abstürzten oder kurz nach dem Start in der
Luft explodierten. Immer öfter stand ich auf ... schnappte mir den ‚Haiderbacher
Tag‘, blätterte nervös darin rum ... legte ihn wieder beiseite und setzte mich
wieder neben Sören. Wie konnte er nur so ruhig bleiben.
„Marco, was ist denn
los? Denk doch einfach an all die schönen Dinge, die wir in den nächsten Tagen
in Köln erleben werden. Du hast dich so gefreut auf diesen Flug.“ Da war es
wieder dieses Wort, fliegen ... ja wir würden gleich fliegen, aber was wenn uns
wirklich etwas passieren würde? Blödsinn, versuchte ich mir jetzt selbst Mut zu
machen es wird schon nichts passieren.
Gerade hatte ich mich
beruhigt ... da klingelte es an der Haustüre und ich zuckte nervös zusammen.
Na endlich, dachte ich mir. Es geht
los so schnell wie möglich stand ich auf, nahm Marco bei der Hand und
verabschiedete mich von meinem Paten, während der Fahrer unser Gepäck im Kofferraum
verstaute und sich danach, direkt ins Fahrzeug setzte. Es fing gerade wieder an
zu schneien, als wir nach draußen auf die verschneite Straße traten. Gerade
hatten wir uns in den Wagen gesetzt, die Türen hinter uns geschlossen als er
sich umdrehte.
„Grüß Gott Sören, hi Marco und
wohin soll eure Reise gehen?“
Erstaunt blickten wir in die Augen
von Sandro di Caprio ... dem Lebensgefährten, meines Chefs.
„Nach Köln.“
„Na welch ein Zufall, da muss ich
auch heute hin. Ist übrigens eine der schönsten deutschen Städte, die ich kenne
... ich habe dort meine Ausbildung gemacht und erinnere mich zu gerne an diese
Zeit.“
„Sandro, das ist ja alles ganz
nett, aber könntest du jetzt bitte losfahren? Wir wollten eigentlich heute noch
in Köln ankommen.“
„Keine Angst Sören, dass schaffen
wir mit links, im Übrigen wird das Flugzeug nicht ohne uns starten.“
Noch immer ahnten Marco und ich
nicht im geringsten, worauf er hinaus wollte.
„Na ohne den Piloten hebt das
Flugzeug nicht ab ... und der sitzt vor euch.“
Jetzt erinnerte ich mich wieder.
Branco hatte mir irgendwann stolz berichtet dass Sandro gerade seine Ausbildung
zum Piloten bei der Lufthansa, als Jahrgangsbester, absolviert hatte. Jetzt
schien auch Marco endlich beruhigt, denn auch er kannte Sandro schon lange,
bevor wir uns trafen. Allerdings als Stammkunden im Ristorante seines Vaters.
Wie oft hatte Sandro ihm heimlich ein nicht gerade geringes Trinkgeld
zugesteckt.
„So wenn ihr beiden euch jetzt
bitte anschnallen würdet, damit wir endlich losfahren können.“
Der Schneefall wurde immer stärker
als wir auf die A12 einbogen. Marco holte seinen CD Player raus ... setzte die
Kopfhörer auf und kuschelte sich an mich.
Als wir nach etwa 90
Minuten die Ausfahrt Innsbruck West erreichten und links abbogen, hatte es
schon länger nicht mehr geschneit ... die Wolken schoben sich beiseite und die
Sonne kam ein wenig heraus. Dann waren wir vorerst am Ziel ... das
Flughafengebäude sah wirklich beeindruckend aus. Jetzt nur noch einparken,
aussteigen ... unsere Taschen aus dem Kofferraum holen ... und schon konnte das
Abenteuer beginnen. Voller Vorfreude hakte ich mich bei meinem Schatz ein und
strahlte von einem Ohr zum anderen. Denn was sollte schon passieren, mit Sandro
als unserem Piloten?
Im Flughafen herrschte
reges Treiben. Viele Tausende Fluggäste warteten, mehr oder weniger geduldig
auf ihre Abfertigung. Es war ein Ständiges kommen und gehen. Überall sah man
Wachpersonal, dass mit besonders wachsamen Augen patrouillierte. Erst als wir
wenig später die Gangway erreichten und ins Flugzeug einstiegen, befiel mich
wieder ein etwas mulmiges Gefühl. Krampfhaft suchte ich Sörens Nähe, hielt mich
an ihm fest.
Marco wirkte wie ein verängstigtes
kleines Kind. Irgendwie,
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