G'meinsam durch den Monsun in die Nacht
Sorgen,
sagt man, blieben darunter verborgen und dann würde, was uns groß und wichtig
erscheint, plötzlich nichtig und klein.‘
Als ich noch ein kleiner Bub war,
hatten diese Worte für mich keine besondere Bedeutung. Es war für mich einfach
nur ein schön klingendes Lied. Erst jetzt, Jahre später wo ich es als
Erwachsener für meinen süßen Engel sang begriff ich ihre tiefere Bedeutung.
Der Schreck vom Vortag
steckte mir immer noch tief in den Gliedern. Miro's Veränderung setzte mir doch
stärker zu, als ich zunächst zugeben wollte. Wieder und immer wieder stellte
ich mir die Frage nach dem warum. Irgendwie hatte ich mehr und mehr das Gefühl,
das da noch mehr dahinter stecken musste. Nur was? Würde ich es jemals
erfahren?
Mmmm dieses Lied, es
ist wirklich schön, es steckt soviel Wahrheit und Gefühl darin … was hatte ich
doch für ein Glück mit meinem Sören. Selbst meine anfängliche Flugangst war
verflogen. Sie wich einem unbeschreiblichen Glücksgefühl. Doch da war noch mehr
... genau hier und jetzt, wollte ich meinem Mann ganz nah sein. Ihn endlich
tief in mir spüren, mich ihm endlich hingeben und mit ihm über den Wolken
schweben.
Sören schaute mir tief
in die Augen und Verstand. Wir küssten uns und gaben uns unseren Gefühlen hin.
Als er dann endlich in mich eindrang, war es als hörte ich die Engel singen.
Wie im Rausch genossen wir uns mit jeder Faser. Als es vorbei war, lagen wir
noch eine Weile da, schauten uns glücklich an und schnäbelten ein wenig, bis
wir von Sandro in die Wirklichkeit zurückgeholt wurden.
„Bitte stellen sie die
Sitzlehnen in aufrechte Position, schnallen sie sich an und stellen sie das
Blasen ein. Wir werden in wenigen Minuten landen.“
Das war mal wieder typisch Sandro.
Du denkst an nichts Böses und im nächsten Augenblick haut er, ohne Vorwarnung,
einen zwerchfellerschütternden Spruch raus. Mit dieser besonderen Gabe ist und
war er stets Mittelpunkt jeder Party.
Ich erinnere mich noch an einen
Abend im Hause Tasic, die Stimmung drohte ein wenig nachzulassen. Da erzählte
Sandro von einer Schote, die er einmal in der Kirche gebrachte hatte. Erst
dachte ich noch, jetzt wird’s langweilig, aber im nächsten Augenblick rutschte
ich vor Lachen vom Sofa.
Jetzt stellt dir bitte folgende
Situation bildlich vor:
Ein voll besetztes Gotteshaus, alle
lauschen besonders andächtig den Worten des Pfarrers. Alle? Nein nicht alle,
denn Sandro sitzt total gelangweilt da, als ein Messdiener, Weihrauch
schwenkenderweise, Richtung Altar marschiert.
Sofort hellten sich seine
Gesichtszüge auf, er erhob sich von seinem Platz, ging hinter dem etwa
Sechzehnjährigen hinterher und tippte diesem auf die Schulter. Der drehte
seinen Kopf etwas verwirrt in Sandros Richtung. Genau in diesem Moment ließ er
einen Spruch ab, der fast allen vor Lachen die Tränen in die Augen schießen
ließ.
„Äh junge Frau, ich Glaube ihr
Handtäschchen brennt.“
Dem Pfarrer entglitten zunächst
sämtliche Gesichtszüge und der Messdiener wurde zunächst tiefrot im Gesicht.
Doch im nächsten Augenblick lachten auch sie über den gelungenen Scherz.
Auch diesmal hatte er es wieder
geschafft. Marco und ich kringelten uns vor Lachen. Jetzt konnte unser kleiner
Urlaub wirklich beginnen.
Endlich waren wir gelandet und
hatten wieder festen Boden unter den Füßen. Zwar mussten wir noch warten, bis
die Maschine ausgerollt und in Parkposition war, aber auch diese Zeit sollte
vergehen. Wir hatten uns gerade abgeschnallt und von unseren Sitzen erhoben, da
stand Sandro auch schon vor uns und grinste uns schelmisch an.
„So da wären wir also nun.
Übrigens, auf dem Rückflug wäre es besser, wenn ihr euch auf das Bordklo
zurückziehen würdet, bevor ihr über euch herfallt. Denn wir werden nicht
alleine sein, da ein Knabenchor mitfliegen wird. Euren Transfer, vom Palladium
zum Flughafen habe ich bereits organisiert. Im Flughafengebäude wird euch
jemand erwarten und zum Best Western Premier Hotel Park Consul Köln bringen.
Branco hat dort für euch beiden eine Suite gebucht.“
Meine Augen wurden
immer größer. Eine Suite und dann auch noch in einem vier Sterne Hotel. Mit
allem hatte ich gerechnet, aber dass überstieg meine kühnsten Erwartungen bei
Weitem. Auch Sören schien sichtlich beeindruckt. Während wir zu dritt die
Maschine verließen, verabschiedeten wir uns und marschierten gespannt Richtung
Hauptgebäude. Es war alles wie Sandro es erklärt hatte, denn dort wartete
bereits ein
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