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G'meinsam durch den Monsun in die Nacht

G'meinsam durch den Monsun in die Nacht

Titel: G'meinsam durch den Monsun in die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Boettcher
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Wir
haben gerade italienische Woche, darf ich Ihnen unsere Spagetti Carbonara
empfehlen?“
    „Gerne doch, dass Ganze bitte
zweimal.“
    „Gut Herr Mosbacher, dann lasse ich
ihnen das Essen in einer halben Stunde aufs Zimmer liefern. Einen schönen
Aufenthalt noch.“
    Von dem Telefonat hatte Marco
überhaupt nichts mitbekommen, er lag immer noch friedlich da und schlief mit
dem Kopf auf meiner Brust. Erst zehn Minuten, bevor das Essen kam, weckte ich
ihn.
    „Marco?“
    „Hmmmm?“
    „Spatzerl, des Bett brennt.“
    „WAAAS?“
    Wie von der Tarantel gestochen
schreckte er hoch, schlug die Decke beiseite und sprang wie ein Verrückter
hinaus ... und sprintete Richtung Bad. Kurze Zeit darauf kam mein nackter Engel
mit einem Eimer voll Wasser zurück, erst jetzt registrierte er, dass ich in
wieder einmal auf den Arm genommen hatte.
    „Sören du bist so ein
Arsch, i hab des jetzt wirklich g'glaubt. I schwör dir, des zahl i dir heim...
Cent für Cent.“
     „Aber bitte nit jetzt
unser Essen kommt gleich. Außerdem, bist du des heißeste G'rät, dass i je im
Bett liegen hatte.“
    Eigentlich hätte ich
jetzt den Eimer nehmen und einfach über ihm ausgießen sollen. Aber irgendwie
fand ich die ganze Situation auch wieder witzig. Nur alleine die Vorstellung,
dass ich wirklich blöd ausgesehen haben musste, trieb mir vor Lachen die Tränen
in die Augen. Gerade hatte ich den Eimer wieder zurück ins Bad gebracht, als es
auch schon an die Tür klopfte. Also hechtete ich wieder rüber zum Bett ... sprang
hinein und deckte mich zu.
    Gerade noch
rechtzeitig, denn im nächsten Moment wurde die Tür geöffnet und ein höchstens
sechzehnjähriger gut aussehender Boy schob einen Wagen mit unserem Essen
herein. Er nahm das Tablett runter und platzierte es zwischen uns, nahm die
Deckel ab und stellte sie zurück auf den Wagen. Sören hatte mal wieder eine
Erektion, die das Tablett auf seiner Seite abheben ließ. Natürlich blieb dies
auch dem jungen Mann nicht verborgen. Er errötete, drehte sich verschämt um und
verließ, ohne ein Wort zu sagen unser Zimmer.
    „Na der hatte es aber
plötzlich eilig. Guten Appetit Engelchen.“
    „Marco?“
    „Ja, was ist denn
Engelchen?“
    „Ach nichts Besonderes
... guten Appetit.“
    Noch während wir am
Essen waren, fiel mir auf, dass auf dem Wagen zwischen unseren Desserts ein
kleiner Umschlag stand. Komisch dachte ich mir, schenkte der Sache aber
zunächst keine weitere Beachtung, da die Spaghetti meine volle Aufmerksamkeit
brauchten.
    „Mmmmm die waren
wirklich lecker. Nicht so gut wie deine Marco ... aber nicht schlecht.“
    Für dieses Kompliment
gab ich Sören erstmal einen leidenschaftlichen Kuss. Dann stand ich eigentlich
nur kurz auf, um unsere Desserts zu holen. Wieder fiel mein Blick auf diesen
Umschlag. Was die Sache noch seltsamer erscheinen ließ, war das, was darauf
stand. Nur von Marco Stampone persönlich zu öffnen. Langsam stellte ich die
Teller ab und griff nun nach dem Kuvert.
    „Sören?“
    „Ja Liebster?“
     „Irgendetwas stimmt
hier nicht.“
    „Wie kommst du denn
jetzt auf so was?“
    „Dieser Umschlag hier
ist an mich adressiert.“
    „Dann mach ihn doch
einfach auf und schau nach.“
    Langsam und sichtlich nervös riss
Marco das Kuvert auf, nahm den Brief heraus ... entfaltete ihn und begann in
leise zu lesen.
    Jetzt lief alles wie in einem Film.
Die Farbe wich aus seinem Gesicht, seine Pupillen weiteten sich. Das Nächste
was ich sah war, dass der Brief zu Boden segelte.
    „Oh mein Gott, NEIIIIIIIIIIIIIIN“, rief
er noch, bevor er ohnmächtig zusammenbrach.
    Sofort hechtete ich aus dem Bett,
kniete mich neben Marco, nahm ihn auf und legte ihn zurück ins Bett.
    „Marco Liebling, was ist los?“
    Er riss die Augen auf und starrte
mich einfach nur an. Er versuchte zu sprechen aber es ging nicht. Sofort griff
ich nach dem Telefon und ließ einen Notarzt rufen. Quälend lange Minuten
begannen. Was war denn nur passiert? Es musste irgendwas mit dem Brief zu tun
haben. Also nahm ich ihn vom Boden auf und begann ihn zu lesen.
     
    Sehr geehrter Herr
Stampone,
    Sie sind jetzt achtzehn
Jahre alt, und dass was ich Ihnen schreibe muss, für sie jetzt erstmal verrückt
klingen. Aber es ist an der Zeit, dass sie erfahren was wirklich vor zwölf
Jahren geschehen ist.
    Ihre Mutter ist nicht
tot, sie lebt. Ihr Vater hat sie aus dem Haus geworfen und sich von ihr
scheiden lassen, nachdem sie von einem jungen Studenten (mir), in den sie sich
verliebt hatte,

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