G'meinsam durch den Monsun in die Nacht
nächsten Augenblick weilte er bereits wieder im Land der Träume. Deshalb
löschte ich das Licht, nahm ihn in den Arm und sank ebenfalls endlich in den
Schlaf.
Zum ersten Mal seit
Jahren wachte ich morgens in dem sicheren Bewusstsein auf, dass Mutti lebt.
Jetzt verstand ich, warum mein Erzeuger ständig meinen Fragen auswich. Auch der
Traum ergab für mich endlich einen Sinn. Jetzt wusste ich, was sie immer wieder
mitzuteilen versuchte. Da ich Sören noch etwas schlafen lassen wollte, machte
ich nur leise das Licht am Nachttisch an, nahm den Brief und überflog ihn
wieder und wieder. Wie sehr musste auch sie all die Jahre unter unserer
Trennung gelitten haben. Einerseits machte es mich traurig, dies alles jetzt zu
wissen. Andererseits überwog aber die Freude, denn endlich würde ich sie wieder
in meine Arme schließen können.
Endlich würde sich
wenigstens dieser Kreis wieder schließen und mein Vater würde nichts, aber auch
wirklich gar nichts daran ändern können.
Wie gespannt war ich
darauf meinen kleinen Halbbruder Steven kennenzulernen. Schließlich war er mir zwölf
Jahre lang vorenthalten worden. Beschwingt stand ich auf und ging leise ins Bad,
um dort die große runde Wanne vorzubereiten.
Etwa fünfzehn Minuten
später ging ich wieder rüber, um meinen Sören zärtlich zu wecken. Der zog mich
einfach zurück ins Bett und begann mich wild zu umarmen und überall zu küssen.
Es war so wunderschön, zum ersten Mal seit Tagen fühlten wir uns beide total
befreit. Auch der nachfolgende Sex war schöner als je zuvor. Ausgelassen, aber
dennoch zärtlich gaben wir uns unserer Lust hin, bis wir dann endlich total
ausgepowert aufstanden, um in der Badewanne noch ein wenig zu schmusen und uns
gründlich, gegenseitig zu waschen. Zuletzt trockneten wir uns noch gegenseitig
ab. Wieder einmal schauten wir uns verliebt an und versanken in einem scheinbar
nicht enden wollenden Kuss. Erst Minuten später lösten sich Sören's Lippen von
den meinen.
„Marco Schatz vertraust du mir?“
„Natürlich Sören, wie kannst du so
was fragen“, antwortete mein Engel gespielt beleidigt.
„Gut, dann schließe bitte deine
Augen.“
Als Marco dies getan hatte, nahm
ich ihn auf meine Arme und trug ihn ins Zimmer zurück. Dort hatte der Roomservice
zwischenzeitlich ein Sektfrühstück vorbereitet. Was mein Schatz nicht wusste,
war dass ich, während er das Bad vorbereitete, mit der Rezeption telefoniert
hatte und mich danach nur schlafend gestellt hatte. Vorsichtig ging ich mit ihm
zum Tisch und setzte ihn wieder ab.
„So Spatzerl jetzt darfst du die
Augen wieder öffnen.“
Im ersten Moment konnte er gar
nicht glauben was er dort sah denn der ganze Raum war erfüllt von Kerzenlicht.
Wie Gott uns schuf, setzten wir uns gegenüber an den Tisch. Marco's Augen
glänzten die ganze Zeit, während wir uns über die frischen Semmeln hermachten.
Zwar schien er etwas zu vermuten,
doch was als Nächstes folgen sollte, übertraf seine Erwartungen absolut.
Vorsichtig nahm ich die Sektflasche aus dem Kühler und schenkte uns davon ein.
Hernach stand ich auf ... ging mit meinem Glas auf seine Seite des Tisches und
stellte es zunächst ab.
„Marco, als wir uns im September
begegnet sind, hatten wir beide gerade Schlimmes erlebt. Als sich unsere Blicke
dann zum ersten Mal kreuzten, hast du direkt in mein Herz geschaut. In diesem
Augenblick wusste ich bereits, du bist der eine nach dem ich immer gesucht habe
und mit dem ich auch den Rest meines Lebens verbringen möchte. Wir beiden haben
in dieser kurzen Zeit so viel erlebt, Schönes aber auch Schlimmes. Dies alles
hat uns so unendlich starkgemacht, gemeinsam überstehen wir alles. Marco ich
liebe dich, deshalb möchte ich mich hier und jetzt mit dir verloben.“
Dass wir nach österreichischem Recht,
nicht würden heiraten können, war in diesem Moment völlig egal. Hauptsache, wir
hatten als optisches Zeichen unserer Verbundenheit Ringe. Diese waren in einer
kleinen Schachtel, mit Tape unter den Tisch geklebt.
Als ich sie unter den strahlenden
Blicken Marco's mit einem geschickten Griff hervorholte rollten einige Tränchen
über seine Wangen.
Ja Sören hat recht. Mit
allem hatte ich gerechnet, nur nicht mit unserer Verlobung. Aber zurück zum
Geschehen.
Dieses Glücksgefühl als
Sören die Verlobungsringe unterm Tisch hervorzauberte, lässt sich nicht mit
Worten beschreiben. Nur alleine diese wunderschöne Liebeserklärung wäre es
schon Wert gewesen, sich ein Leben lang daran zu
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