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Gnade

Gnade

Titel: Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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das hier ist ein Spiel, Sonnyboy?«, bellte Jim. Er trat noch einen Schritt vor und stieß den Finger in Noahs Schulter. »Ich werde Ihnen das arrogante Grinsen schon aus dem Gesicht wischen, Sie Sohn einer …«
    Er hatte keine Gelegenheit, die Beschimpfung zu Ende zu führen. Noah bewegte sich so schnell, dass Jim nicht einmal Zeit hatte zu blinzeln. Er schrie auf, dann erstarrte er und glotzte Noah mit einem weit aufgerissenen Auge an. Der Lauf von Noahs Glock drückte gegen das andere Augenlid.
    »Was wollten Sie über meine Mutter sagen?«, fragte Noah leise.
    »Nichts … gar nichts«, stammelte Jim.
    Happy schwang den Baseballschläger im Kreis, während Blumenkohlohr auf dem Absatz herumwirbelte und in die Innentasche seines Jacketts griff.
    Das Klicken eines Gewehrs, das durchgeladen wurde, hallte durch den Schwan. Dieser Laut weckte die Aufmerksamkeit aller. Während Noah einen Blick über die Schulter warf, hielt er Carson weiter seinen Revolver ins Gesicht. Am Tresen stand Michelle und zielte mit einem Gewehr auf Blumenkohlohr. Theo trat neben ihn und zog dem Gauner die Waffe aus dem Hosenbund. Dann blickte er Michelle an.
    »Ich habe dich gebeten, in die Küche zu gehen.«
    »Ja, ich weiß.«
    Blumenkohlohr versuchte unvermittelt, Theo seinen Revolver aus der Hand zu reißen. »Ich habe einen Waffenschein für das Ding. Geben Sie es mir sofort zurück!«
    »So ein dummes Argument«, brummte Theo. Er schwenkte herum und schlug mit den Fingerknöcheln auf eine Stelle unterhalb von Blumenkohlohrs Adamsapfel. Der Mann taumelte rückwärts, und Theo landete noch einen Hieb in seinen Nacken. Blumenkohlohr brach zusammen und schlug auf den kalten Boden auf. »Ich kann dumme Menschen nicht ausstehen.«
    »Ich habe verstanden«, sagte Noah daraufhin. »Jim, wenn Happy den Baseballschläger nicht bald weglegt, werde ich schießen müssen.«
    »Tu, was er sagt, Happy!«
    »Aber, Mr. Carson, Sie haben gesagt …«
    »Vergiss, was ich gesagt habe! Lass endlich den Schläger fallen.« Jim Carson versuchte vor dem Revolverlauf zurückzuweichen, aber Noah folgte unerbittlich seinen Bewegungen.
    »Bitte nehmen Sie das weg. Ich will nicht, dass Sie mir aus Versehen das Gehirn wegblasen.«
    »Das würde voraussetzen, dass Sie ein Gehirn haben«, gab Noah zurück. »Ich bin mir in diesem Punkt nicht so sicher. Was haben Sie sich dabei gedacht, als Sie mit Ihren beiden angeheuerten Schlägern hier auftauchten? Sind Sie so aufgeblasen und arrogant, dass Sie dachten, die Zeugen hier in der Bar kaufen zu können? Oder sind Sie zu blöd, um auf solche Dinge zu achten?«
    »Ich war sauer, ich habe nicht nachgedacht. Ich wollte doch nur …«
    Als Noah die Glock sinken ließ, hörte Jim auf zu stammeln. Er versuchte, wieder Haltung anzunehmen, und funkelte Theo böse an.
    »Ist Harry tot?«, fragte er atemlos. »Wenn Sie Harry getötet haben …«
    »Er atmet noch«, sagte Noah knapp. »Ich will nicht noch einmal darum bitten, Happy. Legen Sie den Schläger weg.«
    Als Happy den Baseballschläger auf den nächsten Tisch knallte, machte er einen äußerst unglücklichen Eindruck. Da er schon niemandem die Beine brechen konnte, beschloss er, wenigstens ein wenig Mobiliar zu zertrümmern. Vielleicht würde ihm Jim Carson ja trotzdem das versprochene Geld geben. Der Schläger donnerte auf die Tischkante nieder und traf dann Happys Fuß. Er jaulte auf und hüpfte vor Schmerz auf einem Bein herum.
    Theo reichte Noah Harrys Waffe und rieb sich die Knöchel. »Setz dich auf den Stuhl da«, befahl er Jim, dann ging er zur Theke und sah Michelle eindringlich an. »Michelle, was zum Teufel machst du mit dieser abgesägten Schrotflinte? Leg das Ding weg, bevor du noch jemanden damit verletzt!« Er trat einen Schritt näher und betrachtete die Waffe eingehend. »Woher hast du die?«
    »Es ist Daddys.«
    »Okay«, sagte Theo und bewahrte mühsam die Geduld. »Woher hat dein Dad diese Flinte?«
    Er führte sich auf wie ein Bundesanwalt, und Michelle kam sich beinahe vor wie eine Kriminelle.
    »Dad hat noch nie damit geschossen. Er wedelt gelegentlich damit herum, zum Beispiel wenn er eine Schlägerei befürchtet.«
    »Beantworte meine Frage.«
    »John Paul hat sie Daddy gegeben – zu seinem Schutz. Und er hat uns beiden beigebracht, wie man damit umgeht.«
    »Ihr könnt die Flinte unmöglich behalten. Es ist ungesetzlich.«
    »Ich bringe sie wieder weg.«
    »Nein, du übergibst sie Noah, und er wird sie verschwinden lassen.« Er nahm ihr die

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