Gnadenfrist
getan hatte - er, der Fuchs.
Er lief an dem Kiosk vorbei und sah hinunter auf die Hauptebene des Bahnhofs. Polizisten mit grimmigen Gesichtern unter den Schutzhelmen suchten hinter Schaltern und Ständen.
Wahrscheinlich waren sie zu Dutzenden über den ganzen Bahnhof verteilt. Aber er hatte sie überlistet - sie alle miteinander…
In der Nähe des Informationsschalters hatte sich eine kleine Gruppe von Menschen versammelt. Ein sehr großer breitschultriger Mann, die Hände in den Taschen vergraben, schüttelte den Kopf. Es war Peterson! Steve Peterson! Foxy sog die Luft ein, dann rannte er zur Hauptebene hinunter und schoß auf die Treppe zu, die zur unteren Ebene führte.
Jetzt brauchte er nur noch eine Minute. Seine Finger pochten und brannten. Er krümmte und streckte sie, während er die Treppe hinablief. Nur seine Daumen blieben steif. Niemand hielt ihn auf, als er die untere Ebene durchquerte und über die Treppe, die zum Mount-VernonBahnsteig und zu dem unterirdischen Raum führte, verschwand.
48
Die Nachricht von Foxys Anruf erreichte Hugh und Steve, als der Hubschrauber gerade die Triborough Bridge überflog.
»Hauptverkehrszentrum, New York City«, bellte Hugh ins Telefon. »Mein Gott, darunter fallen beide Flughäfen, beide Busbahnhöfe, Penn Station und Grand Central. Haben Sie mit der Räumung begonnen?«
Steve saß in sich zusammengesunken, die Hände rastlos faltend und wieder öffnend, neben ihm und hörte zu. Kennedy-Flughafen! LaGuardia! Der Busbahnhof am Hafen umfaßte ein ganzes Straßengeviert; der an der Brücke war vermutlich noch größer. Sharon… Neil… O
Gott, es war hoffnungslos… Der Fuchs soll sich in deinem Haus einnisten…
Hugh legte den Hörer auf. »Können Sie nicht etwas schneller fliegen?« drängte er den Piloten.
»Der Wind nimmt furchtbar zu«, entgegnete der Pilot. »Ich versuche, etwas tiefer zu gehen.«
»Steifer Wind, genau das, was wir brauchen, wenn das Ding da unten losgeht und Feuer ausbricht«, knurrte Hugh. Er sah zu Steve hinüber. »Es hat keinen Zweck mehr, um den heißen Brei herumzureden. Es sieht böse aus. Wir müssen annehmen, daß er seine Drohung, eine Bombe zu legen, ausgeführt hat…«
»Irgendwo in der Nähe von Sharon und Neil«, sagte Steve mit rauher Stimme. »Wo beginnen Sie mit der Suche?«
»Wir müssen auf gut Glück vorgehen«, antwortete Hugh. »Vor allem werden wir im Grand Central suchen, denn er parkte den Wagen auf der Vanderbilt und wohnte im Biltmore. Er kennt den Bahnhof wie seine Westentasche. Und Jim Owens sagt, die Zuggeräusche auf der Kassette klingen eher wie Vorortzüge als wie U-Bahnen.« »Was geschieht mit Ronald Thompson?«
»Wenn wir Foxy nicht schnappen und kein Geständnis von ihm bekommen, ist er verloren.«
Um 10.59 landete der Hubschrauber auf dem PanAmGebäude. Hugh stieß die Tür auf. Ein Beamter mit hagerem Gesicht lief auf ihn zu, als er aus dem Hubschrauber sprang. Bleich vor Zorn, mit zusammengepreßten Lippen berichtete er, daß Foxy entkommen war.
»Was sagen Sie da - er ist entkommen?« Hugh explodierte. »Wie, zum Teufel, konnte das passieren? Seid ihr sicher, daß es Foxy war?«
»Absolut sicher. Er ließ das Lösegeld zurück. Sie suchen jetzt auf dem Rollfeld und im Flughafen nach ihm. Aber nachdem der ganze Flughafen geräumt werden mußte, herrscht dort draußen ein schreckliches Durcheinander.«
»Das Lösegeld verrät uns nicht, wo er die Bombe gelegt hat, und es hilft auch dem jungen Thompson nicht«, wetterte Hugh. »Wie müssen Foxy finden und ihn zum Reden bringen!«
Foxy entkommen… Ungläubig starrte Steve vor sich hin. Sharon, Neil. »Steve, ich habe mich geirrt, verzeih mir… Mami würde nicht wollen, daß ich hier bin…« Sollte diese bizarre Kassette sein letzter Kontakt mit ihnen gewesen sein? Die Kassette. Ninas Stimme…
Er packte Hugh am Arm. »Die Kassette, die er geschickt hat… Er muß Ninas Stimme nachträglich überspielt haben. Sie sagten, er hat die Garage völlig ausgeräumt. Hatte er Gepäck bei sich? Er hat vielleicht einen Koffer oder etwas Ähnliches aufgegeben. Vielleicht besitzt er die andere Kassette mit Ninas Stimme noch, vielleicht gibt es da irgend etwas, das uns zeigen könnte, wo sich Sharon und Neil befinden.«
Hugh wandte sich sofort an den anderen Beamten. »Was weiß man über sein Gepäck?«
»An dem Ticket, das er wegwarf, sind zwei Abschnitte für Koffer gelocht. Aber das Flugzeug ist vor ungefähr fünfzehn Minuten gestartet.
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