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Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Titel: Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Büronummer. Ihre Freundin, die Einkaufsleiterin bei einem Fuhrunternehmen war, hatte schon nach ein paar Tagen wieder zurück in die Firma gemusst. Acadia wusste, dass sie jetzt da wäre, zwar besorgt, aber gezwungen, ihren Verpflichtungen nachzugehen.
    Amber war außer Haus, und Acadia wartete, bis der Typ am anderen Ende einen Stift gefunden hatte, um eine Nachricht aufzunehmen. Bis er Minuten später wieder am Telefon war, wurde Acadia klar, dass sie nicht alles, was sie sagen wollte, in einer Nachricht unterbrachte, also beschränkte sie sich darauf, zu sagen, dass es ihr gut ging und dass sie am nächsten Tag zu Hause sein würde. Sie würde Amber anrufen, wenn sie angekommen war.
    Sie hob Zaks Matchsack auf, der neben dem Bett lag. Was in aller Welt sollte sie mit einer Tasche voller Kugeln und seidenen Boxershorts? Vielleicht sollte sie sie dalassen.
    Noch besser. Sie würde sie bei Cam lassen. Als sie in den Flur hinaustrat, hörte sie einen lauten, sehr lauten Schlag. Das merkwürdige Geräusch ließ sie wie angewurzelt stehen bleiben. »Nicht überreagieren«, flüsterte sie, als ihr Herzschlag sich überschlug. »Cam hat etwas fallen gelassen, oder …«
    Sie spitzte die Ohren, ob sie noch etwas hörte …
    Eine Explosion erschütterte das Gebäude. Die Wände wackelten, der Boden erzitterte heftig, und sie musste sich am Türpfosten festhalten, um auf den Beinen zu bleiben.
    Schritte, untermalt von Schüssen, hallten die Treppe herauf, als Cam von unten schrie: »Los! Los! Los!«

18
    Cam kam die Treppe heraufgepoltert. Ohne Acadia eines Blickes zu würdigen, ließ er eine Hand hervorschnellen, griff nach dem Treppenpfosten, drehte sich um die eigene Achse und schoss weiter nach unten. Der Lärm von rennenden Schritten und Schüssen hallte durch das Treppenhaus und wurde von den Wänden zurückgeworfen. Sie blickte ungläubig, als Cam, ohne sich umzudrehen, rief: »Fangen Sie!«
    Etwas segelte über ihren Kopf und landete einen Meter hinter ihr auf dem Holzfußboden. Sie traute sich nicht, hinzusehen.
    »Badezimmer, Mädel«, rief er, seine Aufmerksamkeit galt teils dem Abfeuern seiner Waffe und teils dem Bestreben, demjenigen, der versuchte, heraufzukommen, daran zu hindern, dasselbe zu tun.
    Acadia bückte sich nach dem Schlüssel.
    »Der Fluchtweg«, bohrte Cam. »Wissen Sie noch? Laufen Sie runter und zur Seitentür raus. Über das leere Grundstück und zwei Straßen weiter zur Juan Pablo South. Auf dem Parkplatz der Bank steht ein grüner Ford Truck. Sehen Sie zu, dass Sie zum Flughafen kommen. Halten Sie auf keinen Fall an.« Seine Rede wurde immer wieder unterbrochen vom Schnellfeuer seiner Maschinenpistole, die er auf den gerichtet hatte, der unten auf der Treppe das Feuer erwiderte.
    Ihre Finger krampften sich um den Schlüssel. »Und was ist mit Ihnen?«
    »Ich mach meinen Job. Die aufhalten. Auf Sie aufpassen. Los jetzt. «
    »Werden S…«
    »Los!«
    Acadia rannte zurück ins Zimmer und knallte die Tür zu. Gott. Sie schien Bomben wie ein Magnet anzuziehen! Wie konnte irgendjemand wissen, wo sie war? Oh, nein. Zak? Wenn die wussten, dass sie hier war, hatten sie ihn schon … Sie zuckte zusammen, als wieder Schüsse ertönten. Nah. Zu nah. Holz zerbarst, ein hohes Kreischen, als wenn eine Kugel auf Metall traf.
    Sie schloss die überraschend schwere Tür ab, klemmte schnell den Stuhl unter die Klinke und rannte dann ins Bad. Schritte polterten die teppichlose Treppe hinauf, die in den zweiten Stock führte. Sie knallte die Badezimmertür zu und zog an dem Handtuchhalter, an dem noch die Handtücher hingen.
    Moment. Wenn sie einfach verschwand, würden sie wissen, dass sie nach einer Geheimtür suchen mussten. Sie musste eine falsche Fährte legen, um sie aufzuhalten.
    Fenster! Eine naheliegende Fluchtmöglichkeit. Sie rannte zu dem kleinen Fenster und riss es auf, dann griff sie wieder nach der Handtuchstange.
    Nach vorne ziehen und dann nach rechts drehen.
    Eine kleine Tür in der Wand öffnete sich. Die Öffnung war groß genug, dass sie hineinkrabbeln konnte, und das tat sie wie ein Krebs. Dann trat sie sie hinter sich zu und hörte im selben Moment, wie die Zimmertür von der Wucht eines Trittes oder Schusses zerschmettert wurde. Sie konnte jetzt nicht über Cam nachdenken.
    Der Tunnel war nicht groß genug, um darin zu stehen, aber sie kroch, so schnell sie konnte. Er war spärlich mit kleinen, bewegungsempfindlichen LED-Lampen beleuchtet, die im Abstand von vier Metern angebracht waren.

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