Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)
vor. »Hinter dem Rücken ihres Mannes. Oder, verdammt, Paulson könnte deinen Partner mit irgendwelchem Dreck, den er über Nikki hat, erpressen. Gott allein weiß, was, aber mir würden ein Dutzend Methoden einfallen, einem reichen Mann Geld aus dem Kreuz zu leiern.«
Zak dachte darüber nach und starrte an die Decke. »Ich sage es nur ungern, aber es ergibt Sinn.«
»Ich bleibe an dieser Spur dran. Bis dahin, bring uns mal auf den neuesten Stand, was diese Koordinaten angeht.«
Zak leierte die Zahlen herunter. Die letzten paar Stellen veränderten sich sehr langsam. Gideon war in Bewegung. Die Frage war: allein oder in bewaffneter Begleitung?
»Sie bewegen ihn.« Savin redete mit jemandem, den die Kamera nicht erfasste, dann sah er wieder nach vorn. »Zeit zu gehen. Dein Team tankt auf, prüft die Ausrüstung und ist bereit, sobald du da bist.« Savin starrte Zak direkt an. Seine Augenbrauen zogen sich über seinem Blick zusammen, der so eindringlich war, dass selbst Zak den Drang verspürte, strammzustehen und zu salutieren. »Wir finden ihn, so oder so. Reith wartet unten, um dich zum Flughafen zu bringen. Viel Glück.« Der Bildschirm wurde schwarz.
Eine lange Weile war es still im Raum.
Acadia rührte sich. »Gott. Darf der das machen?« Sie stand auf, ihre Stimme klang zittrig. »Einfach so in deinem Leben rumschnüffeln? Ist das überhaupt legal?« Sie rieb sich die Oberarme, ihr Gesicht wirkte bleich und überanstrengt.
Zak wusste es nicht genau, aber der Mann half ihm. Also zuckte er mit den Achseln. »Ich habe nichts zu verbergen, und ehrlich gesagt, selbst wenn, wenn es uns hilft, herauszufinden, wer Gideon das angetan hat, dann ist mir scheißegal, was er findet.« Zak streckte die Hand aus und fand ihre Augen im Dämmerlicht des Raums. Sie waren voller Emotion und Sorge. Um ihn, das wusste er. Und etwas Sanfteres. Süßeres. Er verspürte einen harten Stoß in die Brust. »Kommst du mit mir runter?«
Sie ließ ihre Finger in seine schlüpfen, und er führte ihre vereinten Hände an seine Lippen, küsste ihre ringlosen Finger und wunderte sich, wie etwas, das so zerbrechlich wirkte, so verdammt tatkräftig sein konnte.
Er trat auf den rissigen, schwarz-weißen Fliesenboden der Lobby hinunter und drehte sich dann um, um ihr die Hände auf die Hüften zu legen. Sie stand eine Stufe über ihm, sodass sie auf Augenhöhe waren. »Sprich nicht mit Fremden.« Pass auf dich auf. Mach verdammt noch mal nichts Dummes, nur um den Helden zu spielen. Sei hier, wenn ich zurückkomme. Aber sie würde nicht da sein. Sie würde schon auf dem Weg nach Hause sein, während er noch zu Gideon flog. Zak sagte nichts von diesen Dingen.
»Versprochen«, flüsterte sie zärtlich, und ihre sanften Augen wirkten trübe und verloren.
Sonst sagte sie auch nichts.
Die Tür schloss sich hinter ihm mit einem leisen, endgültigen Klicken. Das war’s. Er war weg.
Acadia ließ sich auf die unterste Stufe plumpsen, als Cam die Tür hinter Zak verriegelte. Ihr Blick verschwamm, und sie wischte sich mit dem Unterarm über die Augen, bevor sich Tränen bilden konnten. Sie hatte gewusst, dass es so kommen würde. Sie hatte keine Ausrede.
Ein lautes Pfeifen durchschnitt die Luft und ließ sie aufspringen.
»Schon gut, Mädel, nur der Kessel«, beruhigte Cam sie. »Ihr Mann und sein Bruder werden schneller in Sicherheit sein, als Sie denken. Wie wär’s mit ’ner Tasse Tee in der Küche, bevor ich Sie zum Flughafen bringe?«
Acadia sah ihn überrascht an. »Wenn ich auch gleich aufbreche, warum bin ich dann nicht mit Zak und dem anderen gefahren?«
»Es ist nicht an mir, nach dem Warum zu fragen«, sagte er leichthin. »Springen Sie rauf und holen Sie Ihre Sachen, Mädel. Bis Sie wieder hier sind, ist der Tee gezogen.«
»Danke, Cam. Ich bin gleich wieder da.«
Acadia ging nach oben, und jeder Schritt war schwer vor ungeweinten Tränen und angestauten Gefühlen. Sie wünschte, sie könnte hierbleiben und sich mit Cam Garcia verkriechen, bis sie Zak und Gideon mit ihren eigenen Augen in Sicherheit sehen konnte. Aber niemand, schon gar nicht Zakary Stark, hatte vorgeschlagen, dass sie wartete. Sie sollte sich freuen, dass sie schon in kürzester Zeit in einem Flugzeug saß und auf dem Weg nach Hause war. Stattdessen wünschte sie sich beinahe, dass sie den Mumm gehabt hätte, darauf zu bestehen, sich an Zaks Seite mit in den Dschungel zu wagen.
Sie stieß die Zimmertür auf, holte ihr iPhone hervor und wählte Ambers
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