Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)
von einem dritten, dann joggte er zu den Zwillingen hinüber, die nebeneinander auf dem Boden ausgestreckt lagen. Zak löste das Edelstahlarmband seiner Uhr von Blauem Halstuchs dürrem Handgelenk und befestigte es rasch an seinem. Der Mann blickte mit schmerzerfüllten Augen zu ihm auf, dann drehte er den Kopf weg und übergab sich.
»Rache ist süß«, sagte Zak zu ihm, nicht ohne ein beträchtliches Gefühl der Befriedigung dabei zu verspüren. Rasch stieg er über den kraftlosen, zuckenden Körper des Mannes, packte den anderen Zwilling bei den Haaren, um das leblose Gewicht seines Kopfes zu heben, zog ihm die Silberkette ab, die er vorhin am Hals des Mistkerls entdeckt hatte, und ließ Goldzahns Kopf wieder auf den Boden zurückfallen.
Er stopfte sich die lange Kette mit dem Medaillon in die Brusttasche, wo sie sicher war.
Sie hätte sich lieber einen fleißigeren Schutzpatron aussuchen sollen. Bisher hatte der gute alte Christophorus ihr alles andere als eine sichere Reise beschert. Das Problem, wenn man sich auf jemanden oder etwas verließ, war, dass sie einen letztendlich im Stich ließen. Heiliger oder Mensch, sie alle machten verdammt noch mal Fehler. Manche mehr, manche weniger.
Außer Gideon, sein Bruder war immer für ihn da gewesen, und auf gar keinen Fall würde Zak ihn in diesem Drecksloch sterben lassen. Nicht, dass eine zerstörte Rippe ein Todesurteil war, dachte er grimmig, aber Zak wollte ganz sichergehen, dass das heute die schlimmste Verletzung blieb.
Er lief zum Waldrand hinüber und gesellte sich zu seinem Bruder und Acadia.
Acadia, deren frecher Pferdeschwanz hin- und herschaukelte, trug den Riemen einer Uzi quer über die Schulter geschlungen. Einen unpassenderen Anblick hatte Zak noch nie gesehen, außer im Film: eine sexy Blondine, die eine Automatik trug wie ein Modeaccessoire. Gideon war auch zwischen den sich windenden Körpern shoppen gegangen. Er war schwer beladen mit einer Machete, einer Uzi, und Gott allein wusste, womit sonst noch. Zak grinste ihn an und deutete mit einem Ruck seines Kinns an, dass sie sich in Bewegung setzen sollten.
Mit Acadia in ihrer Mitte rannten sie in den Schutz der Bäume und des dichten Laubwerks. Er und Gideon hatten beschlossen, dass sie hier in den Dschungel vordringen, die Lichtung umrunden und ihre Route in Richtung Fluss starten würden, mehrere Hundert Meter weit weg von ihrem Ausgangspunkt.
Sie hackten nur so viel auf das Buschwerk ein, wie es unbedingt nötig war, ansonsten schoben sie es lieber beiseite oder krabbelten hindurch, um so wenig Spuren wie möglich zu hinterlassen. Selbst ein mittelmäßiger Spurenleser würde herausfinden, in welche Richtung sie gegangen waren, aber in den nächsten paar Stunden würde niemand aus dem Lager in der Lage sein, ihnen zu folgen. Und bis dahin würde sich der Dschungel wieder verdichtet und ihren Durchgang vertuscht haben. So zumindest ihre Theorie. Zak hoffte natürlich inständig, dass sie richtiglagen.
Acadia hatte ihren Ärger überraschend schnell überwunden. Jennifer hatte es immer fertiggebracht, ihren Groll tagelang, manchmal sogar wochenlang zu hegen.
Gideon hatte die Führung übernommen, Acadia war in der Mitte, Zak hinten. Was ihm die perfekte Möglichkeit bot, ihren kurvenreichen Hintern vor sich hin- und herschwingen zu sehen.
Verdammt.
Er hatte eine lebhafte Erinnerung vor Augen, wie er seine Wange auf dem zarten, festen Kissen ihres Pos gerieben hatte, bevor er sie herumdrehte, um sein Gesicht an der duftenden Wölbung ihres Bauchs zu vergraben, und sie dann …
Er hatte seit Jennifer mit anderen Frauen geschlafen, aber er war noch nie so abgelenkt durch ihre bloße Anwesenheit gewesen. Er fiel zurück und ließ das Gemurmel von Gideons Stimme und Acadias leisen Antworten im Dschungel vor sich verklingen.
Zak war wieder zurückgefallen und ließ sie vorgehen. Acadia wusste, dass er zwei Schritte lief, wenn sie einen machten, weil er umherkreiste, um sicherzugehen, dass ihnen niemand folgte.
Sie legte einen Zahn zu, um Gideon einzuholen, der die gewaltige Machete schwang, um einen Pfad frei zu machen. Ihr war leicht übel, und sie presste sich im Laufen eine Hand auf ihren rumorenden Magen. Die Nerven, Stress, Hitze. Zu viel Action. Kein Essen … Die Liste nahm kein Ende. Aber da die beiden Männer in genau demselben Boot saßen, schlimmer noch, weil sie beide verletzt waren, zickte sie nicht herum. Jetzt, wo sie in relativer Sicherheit waren – so sicher wie
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