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Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Titel: Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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her, wobei er noch schneller mit der Machete um sich schlug. »Dann weißt du also alles über Sportausrüstung und Camping?« Er sprach mit leiser Stimme, aber da ihr die Frage blödsinnig vorkam, vermutete Acadia, dass es seine Absicht war, Zak Zeit zu geben, hinter die Verfolger zurückzufallen, wer immer die waren.
    »Das sollte ich. Ich arbeite in dem Geschäft seit der Junior High.« Sie senkte die Stimme, bis es kaum noch ein Flüstern war. »Bist du sicher, dass wir uns unterhalten sollten?«
    »Die haben uns sowieso schon gehört«, flüsterte Gideon zurück. »Wenn wir aufhören, wissen sie, dass wir sie bemerkt haben. Rede weiter, Zak wird sich schon um sie kümmern.«
    »Für jemanden, der behauptet, kein Held zu sein, spielt er ihn ziemlich gut.« Wie viele Männer waren dahinten? War Piñero früher zurückgekehrt und hatte ihre Männer auf dem Boden liegend und die Zellen leer vorgefunden? Acadias Adrenalinspiegel stieg rasant an. Zak war ganz allein dahinten …
    Gideon schlug auf die dichte Vegetation ein, und an der Klinge klebte der Saft des Dschungels. »Vor ein paar Jahren gab es einen … Vorfall. Er will nicht mehr, dass irgendjemand auf ihn angewiesen ist.«
    »Seine Frau wurde in Haiti getötet, richtig?«
    So gern sie auch alles über Zakary Stark und darüber, was ihn zu dem Mann gemacht hatte, der er war, hören wollte – verdammt, genauso gern wollte sie alles hören, was sie von diesem Schlamassel ablenkte. Ihre Ohren lauschten den Geräuschen um sie herum. Das Rascheln der Blätter, das Kratzen von Krallen auf Baumrinde, wenn kleine Tiere in der Nähe vorbeihuschten und mit großen Augen ihr Vorübergehen verfolgten.
    In der Erwartung, den Krach von Automatikfeuer hinter sich zu hören, wappnete sich jede Zelle ihres ausgelaugten Körpers für den Einschlag einer Kugel in ihrem Rücken. »Sie war Kriegskorrespondentin bei CNN, stimmt’s?«, fuhr sie fort und schob ein wirres Geflecht blättriger Kletterpflanzen wie einen Vorhang beiseite.
    »Sie nahm unnötige Risiken auf sich … Aber wenn du was wissen willst, frag Zak. Er war der Jennifer-Stark-Experte.«
    Acadia war nicht Zaks Typ. Gideon brauchte die Worte nicht laut auszusprechen, die Botschaft kam auch so bei ihr an. Er hob die Hand und blieb stehen. Gott sei Dank.
    Es schien sowieso nicht richtig zu sein, auf der Flucht mitten im Dschungel über die tote Frau seines One-Night-Stands zu sprechen. Und vielleicht auch sonst nicht. Sie hob die Hand und schob eine weitere dicke, grüne Schlingpflanze beiseite, doch diese bäumte sich auf, blickte ihr in die Augen, öffnete dann ihren gelben Mund und züngelte sie an.
    »Ich warte hier«, flüsterte Acadia, nachdem sie einen Satz zurück gemacht hatte, sich ans Herz fasste und es schaffte, wieder zu Atem zu kommen. Ihr Herz raste vor Angst. Obwohl es ihr ganz und gar nicht gefiel, allein zurückgelassen zu werden, sagte sie leise: »Geh zurück und hilf ihm.«
    Sie stampfte mit den Füßen auf, als eine wuselige Armee roter Ameisen einen organisierten Marsch über ihre Stiefelspitze begann.
    »Er braucht keine Hilfe, Schätzchen. Zak kommt sehr gut alleine klar.«
    »Aber warum sollte er, wenn wir doch da sind?«, fragte sie besonnen und kratzte die letzten vier anhänglichen Ameisen mit einem Blatt von ihrem Stiefel.
    »Weißt du, wie man die benutzt?«, fragte er mit sehr leiser Stimme. Sie blickte von ihren Füßen auf und sah, dass er die Uzi meinte, die sie über der Schulter trug. »Die kann ziemlich widerborstig sein.« Ohne auf eine Antwort zu warten, zog Gideon eine der Handfeuerwaffen aus seinem Gürtel. »Weißt du, wie man die benutzt?«
    Acadia nahm die Pistole an. Ihr Vater hatte sie immer mit zum Schießstand nehmen wollen, aber es war nie dazu gekommen. Und es war eine Sache, einem Kunden im Geschäft die Eigenschaften einer Pistole zu zeigen, aber eine ganz andere, jemanden kaltblütig zu erschießen. Sie schluckte schwer. »Ich bin ein Crack im Schießen«, log sie wie gedruckt. In diesem Moment reichte theoretisch vollkommen aus, und sie dachte sich, genügend Motivation würde ihr dabei helfen, ordentlich zu zielen. »Los.«
    Er streckte die Hand aus und entsicherte die Waffe, dann hob er den Lauf mithilfe der Klinge seiner Machete auf Brusthöhe an. »Nicht auf Zak oder mich. Zielen und abdrücken.« In der einen Sekunde war er noch neben ihr, in der nächsten deutete nur noch die Bewegung des Laubs darauf hin, dass er überhaupt da gewesen war.
    Unentschlossen

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