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Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Titel: Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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wahrzunehmen, der sie seit den frühen Morgenstunden geplagt hatte, aber jetzt füllte die Möglichkeit, ihren Durst zu stillen, ihr ganzes Hirn aus.
    Würden die Männer sich selbst vergiften, bevor sie ihr Wasser brachten? Sie hoffte es nicht.
    »Piñero kommt heute Abend noch zurück.« Sie wandte sich an Zaks breiten Rücken. Auf seinem blauen Hemd bildeten sich Schweißflecken, und sein dunkles Haar kräuselte sich an seinem starken, gebräunten Hals. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, seit sie seinen empfindlichen Nacken geküsst hatte. Lachend hatte er sie herumgedreht und sie im Gegenzug leicht gebissen, und seine starken weißen Zähne waren über ihre sensible Haut zwischen Nacken und Schultern gefahren und …
    »Ich hö…« Er runzelte die Stirn, und seine Stimme wurde rau. »Sieh mich nicht so an.«
    Oje, er hatte sich genau rechtzeitig umgedreht, um ihren lüsternen Blick zu erhaschen. Ihre Wangen wurden noch heißer. Sie blinzelte, um ihn scharf sehen zu können. Großes, unglückliches Mannsbild. Sie atmete tief und hörbar ein. »Vielleicht sollten wir uns zwischen den Bäumen verstecken, bis sie zurück ins Lager kommt«, flüsterte sie. »Den Van nehmen …«
    Zak wandte sich wieder zur Tür. »Es sei denn, sie verspätet sich oder überlegt es sich anders. Wir brauchen Tageslicht, damit das funktioniert.«
    »Wir brauchen ein Transportmittel , damit das funktioniert«, sagte Acadia, verärgert über ihn, weil er glaubte, die Führung zu haben, und über sich, weil sie vergessen hatte, dass sie ihn nicht leiden konnte.
    Stockholm-Syndrom, sagte sie voller Überzeugung zu sich. Das Opfer entwickelte Sympathie für seinen Geiselnehmer, das war das Einzige, das einen Sinn ergab. War es das richtige Syndrom? Technisch gesehen war Zak ja nicht ihr Entführer, sondern … zum Teufel, sie würde jede Ausrede für ihre unerklärliche Reaktion auf ihn akzeptieren.
    »Wer hat dich eigentlich zu meinem Chef erklärt?«, fragte sie. »Ich kann mich nicht erinnern, meine Stimme abgegeben zu haben. Und nur als kleine Auffrischung, ich war diejenige, die deine Wunden gesäubert hat, als du bewusstlos warst, deinem Bruder Aspirin gegen seine Kopfschmerzen gegeben hat, das Werkzeug hatte, um unsere Handschellen durchzuschneiden, und die uns die Möglichkeit verschafft hat, all diese Männer außer Gefecht zu setzen, ohne einen einzigen Schuss abzufeuern.«
    Er warf einen Blick über die Schulter und sah sie kalt, abschätzig und arrogant an. »Falls das überhaupt funktioniert.« Er drehte sich wieder um und sah nach draußen, die langen, eleganten Finger um die Stäbe geklammert. »Schön. Dann stimmen wir eben ab. Wir drücken die Daumen, dass dein Vergiftungsplan die Guerillas schachmatt setzt. Wir folgen unserer Spur von hier weg und halten uns da auf, wo wir angekommen sind, bis Piñero zurückkehrt.«
    »Das hat meine Stimme.«
    Es war, als teste er sie, was sie noch mehr aufregte, wenn man bedachte, dass sie diejenige gewesen war, die in dieser vertrackten Situation die Ideen gehabt hatte. »Wir folgen ihren Spuren und fahren in die nächste Stadt.«
    »Auf der Straße?«, fragte er mit leicht spöttischem Ton.
    »Ja.«
    »Am helllichten Tag?« Diesmal war sein Sarkasmus klar und deutlich herauszuhören, und ihre Temperatur schoss aus einem ganz anderen Grund in die Höhe.
    »Es ist noch nicht ausgereift«, sagte sie durch die Zähne. »Aber, ja, warum nicht?«
    »Weil mehr als die Hälfte der Bevölkerung in dieser Gegend auf die eine oder andere Art kriminell ist. Weil drei Amerikaner, darunter eine blauäugige Blondine und ein Verletzter , sich genauso gut Zielscheiben auf den Rücken pappen könnten. Weil wir keine Ahnung haben, wo zum Geier das nächste Dorf ist, und Piñero direkt hinter uns herfahren könnte und das nächste Mal, wenn sie uns entführt, nicht mehr so nett zu uns sein wird. Sind das genug Gründe für dich?«
    Sie ließ sich zurück an die Wand sinken und fühlte sich wie ein Ballon, aus dem jemand die Luft gelassen hatte. »Wir folgen also nicht der Straße?«
    »Hast du denn eine Straße gesehen ?«
    »Nein, aber wir sind, zumindest teilweise, auf einer befestigten Straße hergekommen. Ich glaube, ich kann mich noch an die Abbiegungen erinnern …«
    » Oder «, unterbrach Zak sie, »dein teuflischer Plan funktioniert, die Männer sind außer Gefecht, und wir machen einen kleinen Spaziergang durch den Dschungel, bis wir auf den Fluss treffen. Mieten uns ein Boot und essen heute Abend

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