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Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Titel: Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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ließ die Tränen auf ihrem geröteten Gesicht trocknen. »Du warst tagelang bewusstlos.« Es war eher ein Vorwurf als alles andere.
    »Unmöglich … tagelang? Das Letzte, woran ich mich erinnere, ist, dass wir Richtung Fluss gegangen sind.« Sie streichelte seine Hand wie ein verängstigtes Tier. Es war süß. Verdammt, sie war … »Wollten vor dem Regen ankommen.« Gott, es war verflucht heiß hier drin. Vielleicht, wenn er rausging … Regen prasselte auf den Stoff über ihnen. Der Regen würde ihn abkühlen … Ja. Raus.
    »Du bist bewusstlos gewesen. Hör auf, rumzuzappeln, und lieg still. Die Kugel ist immer noch in deiner Schulter.«
    »Ich merk’s.« Gott, es war heiß. Klaustrophobisch. Laut …
    Zak blinzelte, um sie scharf zu sehen. »Alles klar?«
    »Bestens«, sagte sie mit einem Hicksen.
    Die Art, wie sie seine Hand an ihr Gesicht hielt, gefiel ihm, genauso wie das Gefühl ihres weichen, feuchten Mundes an seinen Knöcheln. »Wo ist Gideon?«
    »Der wartet wahrscheinlich schon ungeduldig im Hotel in Caracas auf dich.« Sie klang selbst auch ungeduldig, ihr Gesicht war rot. »Du warst zwei Tage weg, Zak.«
    »Mist. Irgendeine Spur von den bösen Buben?«
    »Nicht, seit du angeschossen wurdest.«
    Die kleinen Freuden des Lebens. »Was ist denn mit meinen Klamotten passiert?« Ihr verängstigter Gesichtsausdruck machte ihm unheimlich zu schaffen, also neckte er sie ein bisschen. »Hast du sie mir vom Leib gerissen und dich an mir vergangen, während bei mir die Lichter aus waren?«
    Ein Lächeln glomm auf, aber nur schwach. »Darauf kannst du wetten. Natürlich ohne Vorspiel, aber dafür gibt es mildernde Umstände.« Sie ernüchterte wieder. »Da war jede Menge Blut dran …« Sie schluckte schwer. »Ich habe sie gewaschen, während du geschlafen hast. Sie sind jetzt trocken, und dein Kopf liegt auf den Hosen. Wenn du willst, stecke ich auch noch dein Hemd drunter.«
    Zak legte seine Finger fester um ihre, als sie sich bewegte. »Danke, dass du dich um mich kümmerst.«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Ich habe einen miserablen Orientierungssinn. Ich finde nicht mal den Weg aus einer Papiertüte. Ich brauche dich, um wieder zurück in die Zivilisation zu gelangen.«
    Er lächelte mühsam, ohne ihre Hand loszulassen. »Wo hast du denn das Zelt gefunden?«
    »Es ist unser meistverkauftes Einpersonenzelt. Wiegt unter drei Pfund, ist also leicht zu tragen. Wasserdicht, einfach aufzubauen …« Sie legte ihm ihre freie Hand auf die Stirn und machte ein ernstes Gesicht. »Du hast immer noch Temperatur. Ich habe deine Schulter so gut ich konnte gesäubert, aber du musst zu einem Arzt. Du hast viel Blut verloren, und die Wunde ist entzündet. Glaubst du, du kannst laufen? Ich habe dir aus einem Ast, den ich gefunden habe, einen Gehstock gemacht.«
    »Wie spät ist es denn?«
    Sie warf einen Blick auf seine Uhr, die sie sich, wie er mit erschöpfter Belustigung feststellte, um ihr schlankes Handgelenk gelegt hatte.
    »Viertel nach sechs. Oder das war, als sie stehen geblieben ist. Das Glas ist zerbrochen. Ich glaube, es ist bald Mittag.«
    »Gib mir meine Klamotten und brich das Lager ab. Wir müssen uns sputen. Wir finden irgendwo Zivilisation, und ich ruf in dem Hotel an, wo wir uns mit Gideon treffen.«
    Herrje, selbst das Sprechen strengte ihn an. So was war ihm noch nie passiert. Zak wusste, dass er Fieber hatte, und er wusste, dass er verdammtes Glück hatte, wenn er es überhaupt irgendwohin schaffte, bevor er wieder das Bewusstsein verlor. Oder, zum Teufel, starb. Er musste sie in Sicherheit bringen, bevor das passierte.
    » Du triffst dich mit deinem Bruder«, korrigierte sie. »Ich muss mich bei meinen Freunden melden und ihnen sagen, dass es mir gutgeht. Und mich dann entweder hier oder zu Hause mit ihnen treffen.«
    »Nicht hier. Du musst zurück nach Kansas, Dorothy.«
    »Zum Glück bist du nicht mein Boss. Sobald wir in eine Stadt kommen, bist du auf dich allein gestellt, Rambo.«
    »Sobald ich dich in Sicherheit weiß, kannst du allein weiter«, sagte er und schloss die Augen. »Bis dahin, sieh mich als deinen Aufpasser an.«
    »Wer hat denn auf wen aufgepasst in den letzten zwei Tagen?«
    Ach … verdammt. »Punkt für dich.« Schwarze Funken nahmen ihm die Sicht, als er die Augen wieder aufschlug. »Was kann ich tun, um zu helfen?«
    »Ich weiß, was du tun kannst, sobald du versuchst, es zu tun«, sagte sie forsch. Sie ließ seine Hand los, wodurch Zak sich merkwürdig beraubt fühlte, und gab

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