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Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Titel: Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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morgen früh in Ihre Suite gebracht wird.«
    »Danke. Das ist …« Schön, unglaublich, der Wahnsinn. »Toll.« Der Prunk – zum Teufel, die Sauberkeit – war im Vergleich zu dem, wo sie gewesen waren, gelinde gesagt, erstaunlich, verwirrend und surreal. Acadia ging zu den Fenstern, während Zak leise telefonierte.
    Die Fensterfront, die von der Decke bis zum Boden reichte, umrahmte einen spektakulären Ausblick auf die Lichter und Wolkenkratzer der Innenstadt von Caracas, und in der Ferne sah man die dunstigen Umrisse der Berge. In der Spiegelung der Scheiben sah sie den beiden dabei zu, wie sie sich unterhielten. Die Empfangsdame beugte sich ein kleines bisschen vor. Sie mochte Zak. Sehr. Sie berührte seinen Arm. Er schüttelte den Kopf.
    Acadia riss sich von ihnen los. Eifersucht war ein Gefühl, das sie in ihrem Leben noch nie gehabt hatte. Dass sie jetzt welche verspürte, war … bescheuert.
    Sie blickte sich um. Links, durch ein halbhohes Sideboard vom Rest des Zimmers abgetrennt, stand ein auf Hochglanz polierter Esstisch aus dunklem Holz, an dem Platz für acht Personen war. Rechts ein Wohnbereich. Der Raum war so groß wie ein Luxusapartment, ein gewaltiger Kontrast zu der armseligen Zelle, die sie sich noch vor ein paar Tagen geteilt hatten. Aber auch sonst glich er keinem Ort, an dem sie je gewohnt hatte. Es war wie in einem Film, nicht ihre Version vom wahren Leben.
    Auf dem Couchtisch standen ein halbes Dutzend abgedeckter Servierplatten, mehrere große Kannen Kaffee und eine Platte mit kunstvoll aufgeschnittenem frischen Obst.
    Zak wandte sich ihr mit einem müden Lächeln zu, als er ihre leisen Fußtritte vernahm. »Ja. Bei wem er sich auch immer zuerst meldet«, sagte er ins Telefon. Er streckte die rechte Hand aus, und Acadia ließ ihre Finger hineingleiten. Ihr Herz schwoll an vor vorsichtiger Emotion, aber sie kämpfte sie unerbittlich nieder.
    Zak legte auf. »Piñero hat ihre Lösegeldforderung vor einer Woche gestellt. Buck ist total durchgedreht. Seitdem hat er nichts von ihr gehört.« Er rieb sich mit der Hand über das Kinn. »Kein Wort von Gideon.«
    »Weil er unterwegs ist.«
    »Wenn du das sagst …« Er sah sie genauer an, streckte die Hand aus und strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. »Hunger?«
    Acadia hatte langsam das Gefühl, an den Rändern auszufransen. Die Erschöpfung nahm mehr und mehr Besitz von ihr. Das Ende der Gefahren und dieses Dramas, ohne jedoch zu wissen, was als nächstes Furchteinflößendes passieren würde, die schreckliche Erkenntnis, dass Zak gestorben, und dann die absolute Erleichterung, als er zurückgekommen war, hatten alle zusammengespielt, ihr das letzte bisschen Energie abzuzapfen.
    »Erst würde ich gerne duschen. Dann essen.«
    »Die Dusche ist dahinten.« Zak zeigte auf einen breiten Durchgang zu einem anderen Raum. »Und alle Cremes und Lotionen, die du so brauchst. Wenn was fehlt, wähl die Acht. Carina wird sich darum kümmern.«
    »Ist gut.« Sie wollte seine Hand nicht loslassen. Plötzlich fühlte sie sich wie ein Kindergartenkind am ersten Schultag. In diesem Moment stand Zak für alles, was Sicherheit und Geborgenheit bedeutete.
    Und genau das war das Problem.
    Sie löste ihre Finger von seinen. »Danke.« Sie wandte sich ab, um das Schlafzimmer zu durchqueren, aber Zak erwischte sie im Vorbeigehen am Ellbogen. Sie stolperte, und er schlang seinen freien Arm um ihre Taille. Haselnussbraune Augen suchten ihr Gesicht ab. Gott. Sie musste furchtbar aussehen. Ihr Haar hing kreuz und quer, ihr Gesicht war wahrscheinlich dreckig.
    Zärtlich schob er mit einem Finger eine Haarsträhne von ihrer Wange und sagte sehr sanft. »Danke, dass du mir das Leben gerettet hast.«
    Ihre Brust streifte seine Finger, die in der schlichten, schwarzen Schlinge quer über seinem Brustkorb gefangen waren. »Gern geschehen.«
    »Du brauchst nicht mehr auf der Hut zu sein, okay?«, sagte Zak sanft zu ihr, als könne er ihre Gedanken lesen. »Zur Abwechslung passe ich mal auf dich auf.«
    »Klasse.«
    Mit seinem Finger hob er ihr Kinn an. »Acadia Gray, die Kriegerin … sprachlos?«
    Sie sah langsam auf und begegnete seinem Blick. »Lustig, was?« Ihre Brust fühlte sich zittrig und eng an. Es war nicht nur die schockierende Realisierung seines Reichtums. Oder dass sie auf einem zentimeterdicken Teppich stand, umgeben vom Aroma frisch gebrühten kolumbianischen Kaffees und dem üppigen, zivilisierten Duft von Gewächshausblumen, die in Kristallvasen überall im

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