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Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Titel: Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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seine Konzentration wieder voll auf das Gespräch zu richten. »Und was ist mit deiner Mutter?«
    »Meine Mom ist gestorben …« Sie machte eine Pause, und Zak runzelte die Stirn, als etwas Zartes in seiner Brust aufwallte. Mitleid?
    Zum Teufel …
    »Eigentlich ein Routineeingriff, aber sie wachte nicht wieder auf.« Ihr Mund verzog sich. »Genauer gesagt eine Brustverkleinerung. Du kannst dir also vorstellen … oder vielleicht auch nicht«, fügte sie ironisch hinzu, »dass ich Angst hatte, dass meine Brüste so groß werden würden wie ihre. Ich war gerade dreizehn geworden.«
    Taff für einen Teenager. Zak hatte das Gefühl, etwas sagen zu müssen, irgendwas, und entschied sich für das Erste, was ihm in den Sinn kam. »Deine Brüste sind absolut perfekt.« Er liebte es, wenn ihre Augen vor Belustigung kleine Fältchen warfen. »Und wann ist dein Vater gestorben?«
    Die Belustigung verschwand. »Einen Monat, bevor ich im Lotto gewonnen habe.«
    Jesus Christus. »Das tut mir leid.«
    »Danke.« Acadia zog die Knie an und ließ ihr Kinn darauf ruhen. Das Kanu schwankte, und Wasser spritzte auf ihre Füße. Sie warf dem Vater-Enkel-Team einen entschuldigenden Blick über die Schulter zu. »Lo sentimos!« Dann sagte sie zu Zak: »Mir auch. Er war ein toller Mann, und ich habe ihn verehrt. Ich denke, man kann sagen, dass ich dreizehn wundervolle Jahre mit den beiden hatte. Dann ist meine Mutter gestorben, und mein Vater begann … komisch zu werden. Ich dachte, er wäre vor Kummer zerstreut. Sie waren sich so nah. Erst Jahre später wurde bei ihm eine frühe Form von Alzheimer diagnostiziert. Es war ein langsamer, schrecklicher Weg. Aber diese ersten Jahre waren … zauberhaft.« Sie lächelte. Nicht traurig, nicht selbstmitleidig. Ein stilles Lächeln voller Liebe.
    Sie schöpfte eine Handvoll Wasser und ließ es durch ihre Finger rinnen. Aber er sagte nichts. »Ich hoffe, eines Tages auch so eine Ehe führen zu können wie meine Eltern. Sie waren so glücklich zusammen.« Sie machte eine Pause. »Obwohl ich auf jeden Fall vorhabe, meinen Kindern mehr Beachtung zu schenken. Was ist mit dir und Gideon und euren Leuten? Steht ihr euch nahe?«
    »Nicht mal geografisch«, gestand Zak. »Crystal, meine Mutter, hat unserem Vater gegeben, was er wollte. Ein paar Erben für das Imperium, das er wie ein Königreich um sich errichtet hat. Sie hatte nie behauptet, dass sie Kinder mochte. Was in Ordnung war«, fügte er rasch hinzu, als er bemerkte, dass ihre Augen ganz weich und feucht wurden. »Wir hatten sexy Kindermädchen, eine herausragende Bildung, Weltreisen und absolut keine Grenzen.«
    Ihr Mitleid wurde nur noch stärker. »Kein Wunder, dass ihr beiden für einen Kick das Schicksal herausfordert. Was ist mit eurem Dad?«
    »Wenn er uns nicht gerade für einen Fototermin brauchte, waren wir für ihn so gut wie unsichtbar.« Sein Vater war ein egoistisches Arschloch gewesen. Strotzte vor Selbstgefälligkeit. Und sein Ego hatte Risse bekommen, als Zak und Gideon zusammen mit Buck und ein paar Riesen, die sie als Startkapital zusammengekratzt hatten, ZAG gegründet hatten.
    Er hatte jedoch immer Gideon gehabt. Sein Bruder war seine wahre Familie gewesen. »Gleichgültigkeit wäre besser gewesen. Es gab nur Gideon und mich.« Und eine Weile noch Jennifer, aber damit würde er jetzt definitiv nicht anfangen.
    »Das mit deiner Frau tut mir leid. Das muss so hart gewesen sein. Zumindest gab es keine Kinder?«
    Himmel! Noch ein beschissenes Hornissennest. »Wir waren kurz davor, eins zu adoptieren. Ich habe das Verfahren abgebrochen, als Jen …« Er hatte die Adoption nicht gewollt. Jens Vorstellung von Familie unterschied sich nicht groß von seiner eigenen. Und ihre Vorstellung von Mutterschaft war es gewesen, Kindermädchen einzustellen und ihren wilden Ritt durch das Leben ungestört fortzusetzen. Seine Lippen formten sich zu einer unkontrollierbaren Grimasse. Er hatte an dem Tag, als Jennifer starb, nicht nur seine Frau verloren. Er hatte auch ein Kind verloren. Niemand hatte von Jens Schwangerschaft gewusst.
    »Sie wollte sechs, das hat sie immer gesagt. Sechs Kinder verschiedener Rassen.«
    Acadia runzelte die Stirn. »Wolltest du kein Kind adoptieren, oder wolltest du keine Kinder verschiedener Rassen?«
    »Mir war es scheißegal, welche Farbe mein Kind hat, aber ich fand es sinnvoller, erst mal mit einem anzufangen und dann zu sehen, wie es läuft.« Er erwähnte nicht, dass das Thema Kinder in dem Jahr nach ihrer

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