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Gnosis

Gnosis

Titel: Gnosis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Fawer
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Jill hat sie getötet», sagte Darian.
    Laszlo ignorierte ihren vorwurfsvollen Blick und wandte sich den Kindern zu.
    «Ich lass erst los, wenn wir draußen sind.» Dann drückte er Elijahs und Charlies Hände. «Haltet euch gut fest! Jetzt geht’s rund!»
    Laszlo hoffte nur, dass Jills Rachefeldzug ihre Flucht nicht verhindern würde. Er wusste nicht, dass alles längst zu spät war.
     
    Als Jill auf den Flur hinaustrat, hörte sie den Alarm deutlicher. Es war ein energisches, tiefes Summen. Obwohl die meisten Soldaten in der Anlage noch ihre Ketten trugen, spürte sie doch die allgemeine Angst.
    «Gehen wir!», kommandierte Jill und bemühte sich, mit fester Stimme zu sprechen. Manderville lud seine Waffe nach, doch bevor er losgehen konnte, packte sie seinen Arm.
    «Erschießen Sie die Soldaten nicht, wenn sie sich widersetzen! Wir brauchen Verstärkung. Nehmen Sie ihnen die Ketten ab, ich kümmere mich um den Rest.»
    Er nickte, und es dauerte nicht lange. Einen Augenblick später kam ein Soldat um die Ecke. Manderville versetzte dem Mann einen Schlag in den Magen und riss ihm die Kette vom Hals. Er ging zu Boden. Jill war schon da und wirkte auf sein Bewusstsein ein. Sie nickte Manderville kurz zu, als sie ihn im Griff hatte.
    «Die anderen Kinder haben den ganzen Bau unter ihrer Kontrolle», sagte Manderville. «Wir müssen hier raus!»
    Jill übertrug Zielstrebigkeit auf den Soldaten. Sein Blick wurde starr und entschlossen. Jill sah auf sein Namensschild: TANNER, JAMES.
    «Jawohl, Sir!»
    «Töten Sie jeden, der sich uns in den Weg stellt.»
    «Was ist mit ihr?», fragte Tanner und deutete auf Jill.
    «Sie gehört zu mir», sagte Manderville. «Los jetzt!»
    Damit marschierte das Mädchen mit den Soldaten zum Ausgang. Als sie sich den vier Wachen an der Haupttür näherten, machte sich Jill bereit. Sie würden gar nicht merken, was über sie kam.

KAPITEL 51
     
     
    «Alarm!», rief Tom gegen den plötzlichen Lärm.
    Laszlo wollte sich den Schweiß von der Stirn wischen, doch die Kinder hielten seine Hände fest. Er schluckte und versuchte, sich zu sammeln.
    «Okay. Tom, Keegan: Sie gehen voraus. Reynolds: Sie übernehmen die Nachhut.» Die Männer nickten. «Dr. Dietrich, bringen Sie uns hier raus!»
    Der Doktor spitzte die Lippen und sah Laszlo an, dann ging er dem zusammengewürfelten Trupp voraus. Gemeinsam marschierten sie den Gang entlang. Doktor. Soldat, Lehrer. Kinder.
    Kurz überlegte Laszlo, wer wohl am gefährlichsten war, doch die Antwort lag nah, als er den kraftvollen, jungen Geist der Kinder spüren konnte. Dann kam er um die Ecke und sah sie.
    Zehn Soldaten mit Waffen im Anschlag.
     
    «Tut mir leid, Lieutenant, aber niemand darf das Ge- …»
    Die Kugeln aus Mandervilles Maschinenpistole zerschlugen dem Soldaten die Zähne. Manderville tippte Zinsers vierziffrigen Generalcode ein, und die dicken Sicherheitstüren glitten auf. Jill und Tanner stiegen über den blutenden Mann am Boden hinweg und eilten weiter.
    Draußen war die Luft frisch und eisig. Freiheit! Jetzt mussten sie es nur noch über den Stacheldrahtzaun schaffen. Jill war froh, dass Tom den gepanzerten Bus angefordert hatte. Er wäre ein ausgezeichneter Rammbock. Als sie eingestiegen waren, gab Manderville dem Fahrer Anweisung.
    «Abmarsch!»
    «Ich dachte, es kommen noch mehr Fahrgäste. Sergeant Neill sagte …»
    «Neuer Plan. Die Empathiker haben den Komplex unter ihre Kontrolle gebracht. Auch wenn sich uns jemand in den Weg stellt, halten Sie auf keinen Fall an! Los jetzt!»
    Verunsichert blickte der Fahrer zwischen Manderville und Jill hin und her. Jill gab ihm ein trübes, graues Einvernehmen und brodelnd schwarze Aggression.
    «Jawohl, Sir!», bellte der Fahrer, und seine Miene wurde hart.
    Der Motor des Busses rumpelte los. Sekunden später rasten sie über die unbefestigte Straße auf den Zaun zu, dass der Matsch nur so spritzte. Als sich der Bus der Pforte näherte, stellte sich ihnen ein einsamer Soldat in den Weg und ruderte wild mit den Armen.
    Jill schürte den Zorn des Fahrers. Er trat das Gaspedal durch, und der Bus schnellte vorwärts. Als sie sich dem Tor näherten, hechtete der Wachposten ins Unterholz. Plötzlich knisterte das Funkgerät.
    «Soldat! Halten Sie den Bus an! Sie dürfen das Gelände nicht verlassen! Bitte bestätigen!»
    Der Fahrer beschleunigte. Die gespannte Haut über seinen Knöcheln schimmerte leicht im Mondlicht.
    «In fünf Sekunden eröffnen wir das Feuer!»
    Die Entschlossenheit des

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