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Gnosis

Gnosis

Titel: Gnosis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Fawer
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lasse?», fragte Schmitt ungläubig.
    «Meine Fresse, sind Sie denn völlig bescheuert? Antworten Sie nicht! Nein, ich will ihn natürlich nicht laufen lassen. Ich will, dass er nach Riker’s Island verlegt wird. Schaffen Sie ihn in den Vollzug. Sollen die sich um den Messias kümmern.»
    «Aber, Sir, bevor seine Anwältin starb, sagte sie noch …»
    «Es interessiert mich einen Dreck, was sie gesagt hat. Schaffen Sie diesen Valentinus endlich raus aus meinem Präsidium! Habe ich mich klar ausgedrückt?»
    Schmitt schwieg ein paar Sekunden lang, während er über die Frage des Polizeipräsidenten nachdachte. Dann sagte er:
    «Der letzte Bus nach Riker’s fährt in zwanzig Minuten. Er wird Valentinus mitnehmen.»
    «Das will ich hoffen.»
     
    «Wohin jetzt?», fragte Grimes, als sie den 28. Stock des Hauses an der 101 Fifth Avenue betraten. Vor ihnen erstreckte sich ein langer Korridor bis ans Ende des Gebäudes. Zahlreiche Türen gingen davon ab.
    «Teilen wir uns auf und sehen mal, was passiert.»
    Elijah nahm sich den südwestlichen Flur vor. Sämtliche Büros waren als Arztpraxen ausgewiesen. Die ersten beiden Namen hatte er noch nie gehört, doch als er den dritten sah, wusste er, dass sie gefunden hatten, wonach sie suchten.
    Dr. med. Ouroboros.
    «Hier!», rief Elijah. Als alle vor der Tür standen, erklärte er: «Ouroboros heißt das Symbol auf dem Medaillon.»
    «Gute Arbeit, Vetterchen», sagte Stevie. «Mit deinem schrägen Detailwissen könntest du glatt eine Quizshow gewinnen.»
    «Klopfen wir einfach und sehen nach, wer da ist?», fragte SpyGurl.
    «Nein», sagte Winter und trat vor. «Ich mach das schon.» Sie sah Grimes und SpyGurl an. «Wartet beim Fahrstuhl. Sollten Elijah und ich in zehn Minuten nicht wieder draußen sein, ruft die Polizei.»
    Winter drückte auf die Gegensprechanlage.
    «Ja?», antwortete eine weibliche Stimme.
    «Valentinus schickt uns», sagte Winter entschlossen. «Lassen Sie uns bitte rein!»
    Es folgte eine kurze Pause, dann summte die Tür. Winter drehte den Knauf, und sie traten ein. Das kleine Foyer sah aus wie das Wartezimmer eines Arztes. Leere Stühle standen an der Wand, und auf einem flachen Tisch lagen Zeitschriften. Elijah vermutete, dass der neue Mieter die Einrichtung einfach übernommen hatte.
    Eine hochgewachsene Blondine stand vor ihnen. Ihre Haut war ungewöhnlich hell, fast durchscheinend. Bevor sie etwas sagen konnte, reichte Winter ihr die Hand. Instinktiv griff die Blonde danach. Als sich Winters Finger um die der Frau schlossen, sah sie gleich nicht mehr so aufgewühlt aus.
    «Ich verstehe Ihre Sorge, aber es ist alles in Ordnung», sagte Winter ruhig. «Wir könnten doch unmöglich von dieser Wohnung wissen, wenn Valentinus uns nicht davon erzählt hätte.»
    «Natürlich», sagte die Frau und lächelte erleichtert.
    «Wie war noch gleich Ihr Name?»
    «Bethany.»
    «Ach, ja … Bethany!» Winter nickte. «Valentinus sagte, dass Sie hier sein würden. Er wollte, dass ich wegen heute Abend noch mal nach Dr. Dietrich sehe.»
    Bethany neigte fragend den Kopf. «Mir war nicht bewusst, dass Elliot …»
    «Deshalb hat uns Valentinus hergeschickt», sagte Winter bedeutungsvoll. «Wenn Sie uns bitte zu ihm führen würden. Wir haben nicht viel Zeit.»
    Bethany sagte einen Moment nichts, dann nickte sie. «Folgen Sie mir!»
    Sie führte die beiden einen schmalen Flur entlang. Eine Wand war ganz aus Glas. Im Raum dahinter standen sechs lange Tische mit zahllosen Computern, an denen Menschen mit Headsets aus aller Herren Länder saßen. Ihrer Kleidung nach zu urteilen, waren die meisten keine Amerikaner. Es sah aus, als hielte die UNO eine Versammlung ab.
    Am Ende des Flurs schloss Bethany eine Tür auf. Sie wollte den Knauf schon drehen, da berührte Winter ihre Hand.
    «Wir müssen allein mit ihm sprechen.»
    Kurz schien es, als wollte Bethany Einwände erheben, doch dann nickte sie und trat beiseite.
    Eilig gingen sie hinein, und Elijah schloss die Tür hinter sich. Das Zimmer lag im Halbdunkel, nur von einer Schreibtischlampe und einer Reihe Computermonitore beleuchtet. An der einen Wand hing ein grüner Teppich mit dem runden Schlangenemblem der Gnostiker. Etwa drei Meter davor war eine Videokamera auf einem Stativ angebracht.
    Ein kahler Mann mit ungepflegtem Bart blickte von einem der Flachbildschirme auf und sah sie erwartungsvoll an. Obwohl Elijah seine Kette trug, sah er doch, dass den Mann eine Wolke aus grüner Furcht umgab.
    «Wer sind

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