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Gnosis

Gnosis

Titel: Gnosis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Fawer
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Metall Darians Schulter durchschlug, fuhr sie herum und sank in sich zusammen. Freudige Erleichterung stieg in Valentinus auf und verdrängte seinen Zorn. Ungläubig starrte Schmitt seine Waffe an. Er lief zu Darian und kniete neben ihr.
    Er ließ die Waffe fallen und riss ihre Bluse auf, die schon blutgetränkt war.
    «Gib ihr den Rest», flüsterte Valentinus. «Ruf nicht erst Hilfe, töte sie. Sie hat es verdient. Wenn sie mich erschossen hätte, wären die vielen Menschen heute Nacht gestorben. Sie ist eine Mörderin. Du musst sie töten, bevor sie mich noch einmal angreifen kann!»
    Wieder drängte sich Valentinus in die Psyche des Mannes und erfüllte ihn mit Hass. Schmitt versuchte, ihn abzuwehren, aber er war zu schwach. Valentinus projizierte seinen schwarzen Zorn und die blutrote Aggression, bis der Detective schließlich nachgab.
    Wie in Zeitlupe streckte Schmitt die Hände aus und schloss sie um Darians Hals. Dann drückte er zu. Kraftlos hob sie eine Hand. Doch sie war dem 90-Kilo-Mann nicht gewachsen.
    «Gut so», rief Valentinus. «Du hast es fast geschafft.»
    Während er sprach, fühlte er, wie Schmitts Verstand butterweich wurde. Darian japste, und plötzlich verschwand Schmitts Geist im Nichts, doch er ließ nicht von Darians Kehle ab.
    Dann keuchte Darian ein einziges Wort hervor, und alles kam zum Stehen: «Nicht!»
    Da sah Valentinus, was sie in der Hand hielt – eine Silberkette.
    Schmitt ließ ihren Hals los, aber Darian achtete darauf, dass sie sich weiter berührten. Solange sie seine Hand festhielt, konnte sie ihn vor Valentinus’ Einfluss schützen. Er half ihr, sich aufzusetzen, und stützte ihren Nacken.
    Sie betrachtete das blutige Loch in ihrer Brust, dann sah sie zu Valentinus, der sich an die Gitterstäbe presste. Er versuchte, Detective Schmitt zu berühren. Darian holte Luft und zog den Detective an sich.
    «Passen Sie auf, dass er Sie nicht anfasst!»
    «Es ist immer noch Zeit, alles richtigzustellen», sagte Valentinus. «Töte sie, und ich sage euch, was ihr wissen wollt.» Valentinus streckte seine Hand nach ihm aus. «Nimm meine Hand, und alles wird wieder gut!»
    Darian starrte den Detective an und gab ihm Loyalität ein. Trotz der Kette spürte sie den Druck, den Valentinus ausübte, wie er versuchte, den Schild, der sie und den Detective umgab, zu durchbrechen. Sie verlor viel Blut. Ihr blieb keine Zeit.
    «Nehmen Sie das!», sagte sie und drückte ihm die Kette in die Hand. «Legen Sie sie an!»
    «Aber ich …»
    «Tun Sie es einfach! Nur so können Sie sich vor ihm schützen. Bitte!», stöhnte sie. «Vertrauen Sie mir!»
    «Okay», sagte Schmitt. Er legte sich die Kette um.
    «Berühren Sie ihn auf keinen Fall und lassen Sie niemanden rein! Sie müssen ihn über Nacht hierbehalten.»
    «Aber …»
    «Wenn Sie es nicht tun, werden sich seine Anhänger umbringen.»
    «Die wollen das doch sowieso. Wer soll sie daran hindern?»
    «Die Kinder», flüsterte Darian.
    Im nächsten Moment war sie tot.

KAPITEL 17
31. DEZEMBER 2007 – 22:31 UHR (1 STUNDE, 29 MINUTEN BIS ZUR NACHT DES JÜNGSTEN GERICHTS)
     
     
    Elijah starrte aus dem Hotelfenster, während Stevie und SpyGurl darüber stritten, welche Star Trek- Schauspieler besser waren: die in Voyager oder die in Enterprise. Stevies Argumentation baute im Wesentlichen auf der Behauptung, Seven of Nine aus Voyager sei schärfer als T’Pol aus Enterprise. SpyGurls Argument hatte etwas mehr Substanz.
    «Meine Fresse, Voyager war wie Gilligans Insel im Weltraum!»
    «Und Enterprise war Zurück in die Vergangenheit ohne Ziggys Zauberkünste!»
    «Ich weiß nicht mal, wovon du redest.»
    «Sag ich doch.»
    Elijah versuchte, nicht hinzuhören. Er fragte sich, was ihn bedrückte – außer dem Umstand, dass er und Winter heute Abend einen Massenselbstmord verhindern mussten. Auf dem Weg zu Stevies Hotel hatten sie einem Straßenmusikanten die Geige abgekauft, auf der Winter nun spielte. Er kannte die Melodie nicht, aber das war nicht ausschlaggebend.
    Auch ohne dass er die Kette abnahm, berührte ihn ihr trauriges Spiel. Obwohl die Musik so melancholisch war, entspannte Elijah sich langsam, während er aus dem Fenster blickte, hinunter auf die Welt. Beide gingen wieder ihrer Lieblingsbeschäftigung nach.
    Elijah beobachtete. Winter spielte.
    Elijah fragte sich, was wohl Valentinus’ Lieblingsbeschäftigung sein mochte. Intensive Empfindungen erleben. Er drängte sich in das Bewusstsein anderer Menschen und empfand, was sie

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