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Godspeed Bd. 1 - Die Reise beginnt

Godspeed Bd. 1 - Die Reise beginnt

Titel: Godspeed Bd. 1 - Die Reise beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Revis
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der Welt. Zweiundvierzig Kilometer durch alle Stadtteile. Aber um ihn zu laufen – also ihn wirklich zu laufen und nicht nur dabei zu sein –, muss man richtig gut sein.«
    »Wie gut?«
    »Die Bestzeit liegt bei zweieinhalb Stunden.«
    »Zweieinhalb Stunden? Für zweiundvierzig Kilometer? Wow!«
    »Ich weiß, ich komme nicht einmal in die Nähe davon. Aber …« Ich schaute zu ihm auf. Er machte keine Witze wie sonst immer. Er nahm mich tatsächlich ernst.
    »Du schaffst das.«
    »Ich schaffe kaum zwanzig Kilometer in zwei Stunden.«
    »Du kannst das. Im Ernst. Du gibst nie auf. Ich habe dich beobachtet. Eines Tages wirst du diesen Marathon gewinnen und ich werde an der Ziellinie auf dich warten. Mit einer Überraschung.« Jetzt grinste er doch, so frech wie immer.
    »Lass mich raten«, sagte ich. »Ist das die Überraschung?« Und dann habe ich ihn geküsst.
    Als ich darüber nachdenke, bleibe ich stehen und schnappe nach Luft, die nach Ozon schmeckt.
    Es gibt keinen Jason. Es gibt auch keinen Marathon. Kein New York. Wie immer New York jetzt aussehen mag, falls es noch existiert, ist es ganz sicher nicht mehr so, wie ich es kannte. Sicher gibt es keine U-Bahnen und keinen Central Park mehr, keine Marathons und keinen Broadway. Wahrscheinlich ist es jetzt ganz anders – vielleicht mit fliegenden Autos und Teleportern für jeden. Ich werde es niemals erfahren, denn es wird nie wieder so, wie es einmal war.
    Aber , flüstert mein Herz, da ist Junior.
    Ich renne schneller.
    Als ich die ersten Leute sehe, kehre ich um.
    Ich will mich verstecken.
    Als ich die Kühe aus der Nähe sehe, werde ich langsamer.
    Das sind keine normalen Kühe.
    Ich bin zwar nicht auf einer Farm aufgewachsen, aber ich weiß trotzdem, wie eine Kuh aussehen sollte. Aber diese Kühe – ich nehme jedenfalls an, dass es Kühe sein sollen – sehen ganz anders aus.
    Zum einen sind sie kleiner. Viel kleiner. Ihre Köpfe reichen mir kaum bis zur Schulter. Die männlichen Tiere haben Hörner, wie man es von Rindern kennt, aber sie sind pilzförmig und stumpf.
    Sie scheinen mich genauso interessant zu finden wie ich sie. Ich bleibe schnaufend am Zaun stehen. Ein paar der Kühe kommen direkt auf mich zu.
    Eine von ihnen muht, aber es ist kein normales Muhen, denn es hört sich an wie das Quieken von einem Schwein.
    Ich weiche vom Zaun zurück.
    Die Kuh-Schweine-Tiere beobachten meinen Rückzug und ihre großen braunen Augen wirken unheilvoll.
    Neben der Weide ist ein Feld, das mindestens doppelt so groß ist wie die anderen, an denen ich bisher vorbeigekommen bin. Hier wachsen leuchtend grüne Blattpflanzen. Ich bücke mich und pflücke eines der zarten, runden und leicht behaarten Blätter. Der Stängel ist dick und hart; ich schätze, die Pflanzen sind so etwas wie Möhren oder Kartoffeln, und der essbare Teil befindet sich unter der Erde.
    Dann dringt ein lautes Geräusch zu mir vor.
    Biep! »Nummer 517 geimpft.«
    Das Feld hinter mir ist mit dickem Maschendraht eingezäunt. Am Rand steht ein Mädchen, das ein paar Jahre älter ist als ich, ungefähr in Harleys Alter. Fast hätte ich es übersehen. Es hat gerade ein fettes, übergroßes Kaninchen mit merkwürdig kurzen Beinen losgelassen, das jetzt weghüpft und alle paar Meter sein linkes Hinterbein schüttelt. Es hat einen flauschigen weißen Stummelschwanz, und ich kann hören, wie es beim Weghüpfen mit den Zähnen klappert.
    Ich will etwas sagen, aber das Mädchen beachtet mich nicht. Einen Meter entfernt knabbert ein weiteres Kaninchen an einem Stängel. Ohne einen Laut von sich zu geben, stürzt sich das Mädchen auf das Tier, packt es an den Hinterbeinen und drückt es auf den Boden, bevor es auch nur einen Mucks machen kann. Es greift hinter sich nach einem von diesen flachen Computer-Dingern, die Junior auch benutzt, und schwenkt es über die Ohren des Kaninchens wie eine Kassiererin im Supermarkt. Das Computer-Ding piept, sie wirft einen Blick darauf und lässt es dann neben sich auf den Boden fallen.
    »Hallo«, sage ich.
    Ich erwarte, dass das Mädchen überrascht ist – es hat bis jetzt nicht zu erkennen gegeben, dass es mich überhaupt bemerkt hat –, aber es schaut nur kurz auf und sagt »Hallo«.
    Nachdem mich sein Blick kurz gestreift hat, schaut es dann aber doch ein zweites Mal hin. Ich muss daran denken, was der Älteste über mich gesagt hat und wie leicht ich zu erkennen bin. Meine Haare sind vom Laufen verschwitzt und kleben an meinem Kopf und aus meinem schnell

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