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Godspeed Bd. 1 - Die Reise beginnt

Godspeed Bd. 1 - Die Reise beginnt

Titel: Godspeed Bd. 1 - Die Reise beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Revis
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gestorben. Vielleicht … ich schlucke. Und wieder frage ich mich – nicht zum ersten Mal –, ob der Älteste vielleicht doch mein …
    »Sei nicht stolz«, sagt der Älteste und reißt mich damit aus meinen Gedanken.
    »Wie bitte?«
    »Sei nie stolz. Du tust, was getan werden muss, ob es dir gefällt oder nicht. Es gibt nichts, auf das du stolz sein kannst, nicht als Ältester. Es gibt keine richtigen Antworten. Halte sie einfach am Leben. Egal wie. Aber halt das Schiff am Leben.«
    Er nimmt die Glasflasche mit und schließt sich in seinem dunklen Zimmer ein. Die Metalldecke schiebt sich wieder über die falschen Sterne und auch ich bleibe in der Dunkelheit sitzen.
    Eine Stunde später beginnt der Tag. Der Älteste kommt aus seiner Kammer. Seine Kleidung ist makellos, sein Atem frisch, und seine Augen sind klar. Unsere Unterhaltung unter den verlogenen Sternen kommt mir vor wie ein Traum.
    Der Älteste steuert die Luke zum Technikdeck an. Seine ungleichen Humpelschritte auf dem Metallboden sind die einzigen Laute, die die Stille durchbrechen.
    »Du hast gestern den ganzen Tag mit diesem Mädchen verbracht«, sagt er schließlich und öffnet die Luke.
    Ich zucke mit den Schultern.
    »Ich habe jetzt keine Zeit, dich zu unterrichten. Das Schiff geht vor. Aber du hast die Aufgabe, die ich dir gestellt habe, komplett ignoriert, richtig? Die dritte Ursache für Unfrieden herauszufinden?«
    Ich lasse den Kopf hängen. Das habe ich total vergessen. Als ich wieder aufschaue, sieht der Älteste über seine Schulter, aber er weicht meinem Blick aus. Ich kann nicht sagen, was er denkt, aber ich weiß, dass es nichts Gutes ist.
    »Also gut«, sagt er schließlich.
    »Also gut?«
    »Verbring deine Zeit mit ihr«, sagt der Älteste. »Dann wirst du am eigenen Leib erfahren, was für Ärger sie verursacht.«
    Er verschwindet durch die Luke und lässt mich allein zurück.
    Ich gehe sofort zur Schwerkraftröhre und sause hinab ins Versorgerdeck. Wenn der Älteste mir erlaubt, meine Studien zu vernachlässigen und meine Zeit mit Amy zu verbringen, werde ich ganz bestimmt keine Fragen stellen.
    Orion steht auf der Veranda des Archivs und lehnt sich mit dem Rücken gegen das Porträt des Ältesten, das dadurch halb verdeckt wird, was mich schmunzeln lässt. Ich winke ihm im Vorbeigehen zu, als ich mich auf den Weg zum Krankenhaus mache. Überall um mich herum tummeln sich Leute.
    Der Fahrstuhl ist zum Glück leer.
    Fast rechne ich damit, dass Amy genauso sein wird wie die Menschen draußen – irgendwie hoffe ich es sogar –, aber es ist nicht der Fall. Sie ist angezogen und sieht aus dem Fenster.
    »Wieso machen die das? In der Öffentlichkeit, überall …«, flüstert sie, als ich in ihr Zimmer komme.
    »Es ist Paarungszeit.«
    »Das … ist nicht normal. So führen sich Menschen nicht auf. Das ist … Paarung. Das hat mit Liebe nichts zu tun.«
    Ich zucke mit den Schultern. »Natürlich ist es Paarung. Das ist doch der Sinn. Eine neue Generation zu erschaffen.«
    »Alle? Jetzt auf einmal? Alle entscheiden, gerade jetzt Sex zu haben?«
    Ich nicke. Vielleicht haben ihre Eltern ihr nie etwas über die Paarungszeit erzählt, obwohl sie eigentlich alt genug ist, um es zu wissen. Alle Tiere werden brünstig. Menschen ebenso.
    »Es muss wohl etwas im Wasser sein«, sagt sie mit einem halbherzigen Lächeln. »Aber trotzdem ist es unnatürlich .«
    Ich sage nichts dazu. Ich bin zu sehr damit beschäftigt, daran zu denken, dass unsere Paarungszeit kommt, wenn wir zwanzig sind. Nur wir beide. Zusammen.
    Ich schüttele den Kopf, um diese Gedanken aus meinem Gehirn zu vertreiben.
    »Machst du es?«, fragt sie.
    »Mach ich was?«
    »Kommst du mit, meine Eltern sehen?«
    Ich hole tief Luft und atme langsam aus. »Amy … sie sind immer noch gefroren.«
    »Ich weiß«, sagt sie ruhig und gelassen. »Trotzdem will ich sie sehen. Ich kann nicht auf diesem Deck Wache halten, wenn ich sie nicht vorher gesehen habe.«
    Also gehe ich mit ihr.
    Auf dem Kryo-Deck brennt bereits das Licht. Amy verlässt als Erste den Fahrstuhl und mustert die endlosen Reihen kleiner Türen.
    Ich folge ihr, als sie schweigend einen der Gänge hinuntergeht. Ihre Finger streichen über die Metalltüren. Am Ende der Reihe dreht sie sich zu mir um.
    »Ich weiß nicht einmal, wo sie sind.«
    »Ich kann nachsehen«, sage ich und hole den Floppy vom Tisch.
    »Wie sind ihre Namen?«
    »Maria Martin und Bob – Robert Martin.«
    Ich tippe die Namen ein. »Nummern 40

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