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Godspeed Bd. 2 - Die Suche

Godspeed Bd. 2 - Die Suche

Titel: Godspeed Bd. 2 - Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Revis
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dass etwas nicht stimmt.«
    Ich reibe mir mit beiden Händen das Gesicht und überlege, wann ich zum ersten Mal etwas davon gemerkt habe. Ich muss wieder daran denken, wie viel Zeit der Älteste in den letzten Wochen, bevor er von Orion ermordet wurde, auf dem Technikdeck verbracht hat.
    Wie lange geht das schon so? Der Älteste hat mich gelehrt, mich um die Menschen zu kümmern, aber wir können nicht die einzigen Ältesten gewesen sein, die gemerkt haben, dass auch die Maschine unserer Aufmerksamkeit bedarf. Was ist mit all denen geschehen? Das alles läuft bei der sogenannten Seuche zusammen, denn da haben die Lügen angefangen und auch der Einsatz von Phydus. Irgendwo zwischen der Seuche und jetzt ist die Wahrheit verloren gegangen, und wir alle, der Älteste und ich, die Techniker und alle anderen an Bord, ob sie nun Phydus bekamen oder nicht, haben angefangen, blindlings alles zu glauben, was man uns erzählt hat.
    »Ich habe das alles satt «, sage ich und lasse meine Hände wieder sinken. »Ich habe die Lügen satt und die Art, wie hier bisher alles lief. Was genau stimmt denn nicht mit unserem Antrieb? Wenn es kein Treibstoffproblem ist, was ist es dann? Fliegen wir zu schnell? Oder zu langsam? Was? «
    Jetzt lässt Marae die Schultern hängen. »Wir fliegen nicht zu schnell oder zu langsam.« Sie sieht betrübt aus und ihr Blick verrät ihre Sorge. »Wir fliegen überhaupt nicht.«

4
    Amy
    Wieder in meinem Zimmer im Krankenhaus angekommen, sehe ich auf einem Floppy nach, wie spät es ist. Mist. Es ist später, als ich dachte. Ich verbringe jeden Morgen mehr Zeit auf dem Kryo-Deck. Anfangs bin ich noch zum Laufen hinuntergegangen. Aber das habe ich schnell wieder aufgegeben. Jetzt zwinge ich mich dort unten nur noch, mich an etwas von der Erde zu erinnern, das ich vermisse, und ich stelle es mir so detailliert vor, wie ich kann. Und dann zwinge ich mich dazu, mich von meinen Eltern zu verabschieden. Wieder und wieder.
    Die Solarlampe schaltet sich ein und beleuchtet das Versorgerdeck. Obwohl ich den Metallschirm vor mein einziges Fenster geschoben habe, fällt ein Lichtstrahl auf den Boden.
    Es ist also wieder ein neuer Tag. Na toll.
    Mit der flachen Hand schlage ich auf den Knopf in der Wand neben der Tür. Biep! Einige Augenblicke später gleitet ein Metalltürchen auf und eine feine Dampfwolke zieht in mein Zimmer.
    »Ist das alles?«, rutscht mir angesichts der winzigen Pastete heraus, die im Fach liegt. Ich nehme sie heraus. Das Automatikessen war noch nie ein kulinarisches Highlight, aber heute kann ich zum ersten Mal sagen, dass es wenig ist. Das ganze Ding ist so klein, dass es in meine Handfläche passt. Zwei Bissen später ist das Frühstück abgehakt.
    Jemand klopft an meine Tür. Obwohl sie abgeschlossen ist, schießt eine unerklärliche Panik durch meinen Körper.
    »Amy?«
    »Doc?«, frage ich und lasse die Schiebetür aufzischen. Ich sehe in sein ernstes Gesicht.
    »Ich wollte mich erkundigen, wie es dir geht«, sagt er und kommt herein.
    »Mir geht’s gut«, beteuere ich sofort. Doc hat mir schon mehrmals hellblaue Medipflaster angeboten. Sie helfen bei »Nervosität« sagt er, aber ich will sie nicht. Ich traue diesen kleinen Pflastern nicht, die er anstelle von Pillen verteilt; ich traue gar keinem Medikament von diesem Schiff, auf dem auch Phydus produziert wurde.
    »Nein«, sagt Doc und wischt meine Bemerkung mit einer Handbewegung weg. »Ich meinte – nun, ja. Ähm. Ich mache mir Sorgen um … deine Sicherheit.«
    »Meine Sicherheit?« Ich lasse mich auf mein ungemachtes Bett fallen. Doc wirft einen Blick auf den einzigen Stuhl in meinem Zimmer, den am Tisch, aber er setzt sich nicht hin. Über der Stuhllehne hängt eine Jacke, und der Tisch ist voller Floppys und Bücher, die ich aus dem Archiv gemopst habe. Wahrscheinlich würde er sich dort erst nach einer gründlichen Desinfektion mit Lysol hinsetzen.
    Nicht, dass es hier Lysol gäbe.
    Docs Haltung wirkt irgendwie verkrampft; er hat die Arme zu dicht an den Körper gepresst und sein Rücken ist steif wie ein Brett. Sein Gesichtsausdruck ist ernst. »Ich nehme an, du hast bemerkt, dass jetzt mehr … Also, es ist eindeutig, dass nun auch die letzten Reste von Phydus aus den Körpern der Menschen verschwunden sind. Und jetzt sind nur noch … Das Schiff ist zurzeit nicht besonders sicher, vor allem nicht für jemanden, der …«
    »Jemanden, der aussieht wie ich?«, frage ich und werfe mir das lange rote Haar über die

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