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Godspeed Bd. 2 - Die Suche

Godspeed Bd. 2 - Die Suche

Titel: Godspeed Bd. 2 - Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Revis
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wir können doch sicher ein paar Opfer bringen, um die Maschine wieder auf volle Leistung zu trimmen …«
    »Erst das Schiff, dann der Planet«, sagt Marae. »Diese Regel gilt schon seit der Seuche und der Einführung des Techniktrupps.«
    So leicht lasse ich mich nicht abwimmeln. »Das sind …« Ich versuche, es auszurechnen, aber unsere Vergangenheit ist durch Lügen und Phydus so durcheinander, dass ich keine Ahnung habe, wie lange das alles her ist. »Seit der ›Seuche‹ sind etliche Generationen geboren worden. Auch wenn das Schiff ganz oben auf der Liste steht, muss doch in dieser ganzen Zeit eine Möglichkeit gefunden worden sein, den Antrieb instand zu setzen und uns zu dem Planeten zu bringen.«
    Marae antwortet nicht und ich spüre etwas Düsteres in ihrem Schweigen.
    »Was verschweigst du mir?«, frage ich.
    Zum ersten Mal sieht Marae nun die anderen Techniker fragend an. Shelby nickt, aber es ist eine so winzige Bewegung, dass ich sie beinahe übersehen hätte. »Es war, bevor ich zur Ersten Technikerin ernannt wurde. Vor deiner Geburt. Damals war ein Mann namens Devyn Erster Techniker.« Maraes Blick huscht noch einmal zu Shelby. »Die Informationen über den Antrieb waren stets nur einem ausgewählten Personenkreis zugänglich.«
    Was natürlich nur bedeutet, dass so wenige Leute wie möglich die Wahrheit kannten.
    »Ich war damals Lehrling«, fährt Marae fort, »und ich weiß noch, wie der Junior – der andere Junior, der vor dir –«
    »Orion«, sage ich.
    Sie nickt. »Der Älteste hat ihn zu irgendwelchen Wartungsarbeiten geschickt, aber als er zurückkam, hat er nicht dem Ältesten Bericht erstattet. Er ging direkt zu Devyn. Was immer er zu ihm gesagt hat … es hat einen tiefen Eindruck bei Devyn hinterlassen. Danach wurde die Forschung fürs Erste eingestellt.«
    »Die Techniker sind in den Streik getreten?« Ich beuge mich vor und bin total schockiert. Auf der Godspeed gibt es niemanden, der so loyal ist wie die Techniker. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass wir ihnen auch ohne Phydus vertraut haben, oder ob sie genetisch beeinflusst wurden, so loyal zu sein, oder ob sie einfach, so wie Doc und ein paar andere, diese Ältestenherrschaft mögen , aber woran auch immer es liegt, die Loyalität der Techniker dem Schiff gegenüber ist unerschütterlich.
    »Sie haben nicht wirklich gestreikt, nicht so wie die Weber letzte Woche. Sie haben ihre Pflicht erfüllt wie sonst auch. Abgesehen von der Arbeit an unserem Antriebsproblem.«
    »Und was hat sie dazu gebracht, wieder damit anzufangen?«, will ich wissen. Ich bin mir vage bewusst, dass die anderen Techniker noch da sind. Ich spüre ihr Schweigen und merke, wie unbehaglich sie sich fühlen, aber ich konzentriere mich nur auf Marae.
    »Junior ist gestorben«, sagt sie nur.
    Sie meint Orion – als Orion Junior war, hat er seinen eigenen Tod vorgetäuscht, um einem echten Tod durch die Hand des Ältesten zu entgehen.
    »Danach«, fährt Marae fort, »hat der Erste Techniker Devyn die Forschung wieder aufgenommen. Allerdings war seine Arbeit von da an noch geheimer als vorher. Es hatten noch weniger Techniker Zutritt zum Maschinenraum und Devyn war dem Ältesten gegenüber nicht besonders mitteilsam. Als ich seinen Platz einnahm, habe ich weitergearbeitet, wie er es mich gelehrt hatte. Aber mir fielen … Unregelmäßigkeiten auf.«
    »Unregelmäßigkeiten?«
    Marae nickt. »Dinge, die keinen Sinn ergaben. Ein paar der Antriebsprobleme schienen neu zu sein – als wären sie absichtlich und erst kürzlich verursacht worden. Alle Aufzeichnungen früherer Arbeiten waren verschwunden – vermutlich sind sie zerstört worden, denn wir konnten sie nie finden.«
    Also hatte Devyn seinen Lehrling Marae hinters Licht geführt. Was immer Orion ihm gesagt hatte, hatte Devyn veranlasst, alles zu verändern und die Informationen sogar vor seinen eigenen Kollegen und dem Ältesten geheim zu halten. Orion hat einmal zu mir gesagt, dass die Godspeed mit Autopilot fliegt und die Zentauri-Erde auch ohne uns erreichen wird. Warum sollte er so etwas sagen, wenn er derjenige ist, der genau weiß, dass die Probleme mit unserem Antrieb viel schwerwiegender sind, als alle anderen ahnen?
    »Der Älteste hat erkannt, dass etwas nicht stimmt, oder?«, frage ich.
    Marae starrt auf ihre Hände. »Aufgabe des Ältesten ist es, für die Menschen zu sorgen. Um das Schiff kümmern sich die Techniker. Aber bevor er … gestorben ist, hat er wohl wirklich gemerkt,

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