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Godspeed Bd. 2 - Die Suche

Godspeed Bd. 2 - Die Suche

Titel: Godspeed Bd. 2 - Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Revis
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den Flur hinunter. Jetzt kann Bartie wenigstens niemanden mehr per Kom erreichen. Das kann außer mir keiner. Ich bin nur froh, dass Amy sicher in ihrem Zimmer eingeschlossen ist.
    Auf meinem Weg durchs Technikdeck spüre ich die Blicke auf mir. Die Techniker halten bei der Arbeit inne und sehen mir nach. Ihre Augen folgen mir den gesamten Flur entlang.
    Bisher hätte ich die Fragen und Zweifel in diesen Blicken gespürt und wäre davon vollkommen verunsichert worden.
    Aber jetzt ist es mir egal. Ich nehme mir die Autorität, die mir von Anfang an zugestanden hat.
    Zum ersten Mal in meinem Leben fühle ich mich wirklich wie der Älteste.
    Shelby und die Leitenden Techniker erwarten mich auf der Brücke. Ich trete ohne Zögern ein und verriegle die Tür hinter mir.
    »Was haben die Scans ergeben?«, frage ich. Wenn nur eine Landung auf dem Planeten dafür sorgen kann, den aufrührerischen Bartie und seine sogenannte Revolution zu stoppen, dann werde ich das verdammte Schiff landen. Aber dazu muss ich sicher sein, dass es klappen wird.
    Während Shelby ihre Ergebnisse auf einem Floppy aufruft, koche ich innerlich vor Wut. Es ist verrückt, aber irgendwie gebe ich Orion die Schuld an all dem. Vielleicht steckt in seinen blöden Hinweisen wirklich etwas, das uns die Landung erleichtert, aber der Kerl war so durchgedreht, dass er die Information geheim gehalten hat.
    Shelby reicht mir den Floppy. »Alle Scans haben ergeben, dass der Planet bewohnbar ist. Es gibt dort Wasser, atembare Luft, Vegetation … Es gibt nichts, was darauf hindeutet, dass wir dort nicht landen könnten«, berichtet sie.
    Aber ich höre dennoch Zweifel heraus.
    »Was stimmt nicht?«
    »Unseren Aufzeichnungen zufolge soll es auf der Brücke einen Satz Sonden für weitere Umwelttests geben«, sagt sie. »Wir haben überall gesucht und können sie nicht finden.«
    »Wozu brauchen wir diese Sonden, wenn die Scans einwandfrei sind?«
    » Technisch gesehen brauchen wir sie nicht. Aber – in unseren Aufzeichnungen steht, dass wir weitere Tests vornehmen sollen. Außerdem bin ich etwas besorgt … Wieso befinden wir uns hier, in der Umlaufbahn, und das schon so lange? Wieso sind wir nicht gleich nach unserer Ankunft gelandet? Und … es fehlen nicht nur die Sonden, sondern auch die Kommunikationsboxen.«
    »Die was?«
    »Es gab ein System, das die Kommunikation mit der Sol-Erde erlaubte. Nach unseren Aufzeichnungen gibt es Diagramme und Handbücher und Reparaturanleitungen, falls Schäden auftreten … aber sie sind nicht da. Wir haben nicht nur den Kontakt zur Sol-Erde verloren – unsere einzige Kommunikationsmöglichkeit mit ihr ist einfach verschwunden.«
    Die anderen Leitenden Techniker hinter Shelby sehen ebenfalls sehr nervös aus. Hier stimmt etwas nicht.
    »Was auch immer der Grund dafür ist«, sage ich, »spielt jetzt keine Rolle mehr. Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem wir landen müssen. Und wir können es. Also tun wir es auch.«
    Shelby nickt.
    »Seid ihr alle auf die Landung vorbereitet?«, frage ich.
    Shelby richtet sich auf. »Ich habe mit den Leitenden mehrere Simulationen durchgeführt. Wir sind bereit.«
    Ich werfe einen Blick auf die komplizierten Kontrolltafeln auf der Brücke. »Sieht ziemlich schwierig aus.«
    »Ist es nicht. Es gibt nämlich einen Autopiloten …« Shelby deutet auf die Mitte der langen Schalttafel, wo nur wenige Knöpfe sind. »Das Schiff ist so entworfen, dass es bei der richtigen Einstellung von selbst landet. Der ganze Rest ist nur dazu da, um eingreifen zu können, falls etwas schiefgeht. Das hier«, sie zeigt auf einen großen schwarzen Knopf, »startet den Landeanflug.«
    »Aber sagtest du nicht, dass der Antrieb nicht mehr funktioniert?«
    Shelby lacht erleichtert auf. »Das stimmt – aber wir brauchen ihn auch nicht. Wir haben ein zweites Antriebssystem für die Landung – einen starken Raketenantrieb, der uns durch die Erdatmosphäre bringt. Es spielt keine Rolle, dass der Hauptantrieb nicht läuft. Wir brauchen ihn … nie wieder.« Sie ist von ihren eigenen Worten überrascht. Anscheinend begreift sie erst allmählich, wie viel sich verändert hat, seit wir wissen, dass der Planet direkt vor uns ist.
    »Also drücke ich einfach auf diesen Knopf«, sage ich, »und wir landen?«
    »Technisch gesehen ja. Aber ganz so einfach ist es nicht«, erklärt Shelby. »Man braucht die Steuerung, um nach dem Wiedereintritt einen geeigneten Landeplatz zu finden. Und es besteht immer die

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