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Goetheglut: Der zweite Fall für Hendrik Wilmut

Goetheglut: Der zweite Fall für Hendrik Wilmut

Titel: Goetheglut: Der zweite Fall für Hendrik Wilmut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Köstering
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Sabine!«
    Meininger stand sofort auf. »Hinsetzen!«
    Grüner gehorchte.
    »Die gehört Hanna Büchler!«, sagte
Siggi mit Nachdruck.
    »Scheiße!«, schrie Rico Grüner.
Es kostete ihn viel Mühe, sitzen zu bleiben. Meininger beobachtete ihn genau.
    Siggi sah auf die Uhr. »Sie haben
Glück, Ihre Ravioli sind jetzt da, Sie können erst essen.«
    »Und dann?«
    »Das entscheidet der Haftrichter,
vorläufig können wir Ihnen nichts nachweisen.«
    Rico Grüner grinste. »Gut, dann
Ravioli!«
     
    Siggi verließ den Raum. Seine Laune schien gut zu sein.
    »Zufrieden?«, fragte ich.
    »Allerdings! Jetzt habe ich ihn
gleich. Geh du mal in die Kantine und bring mir bitte ein Leberwurstbrötchen mit,
ich muss das Protokoll prüfen und mich mit Meininger absprechen. Bis gleich.«
    Der Kriminalrat begleitete mich,
wir aßen jeder eine Bockwurst und tranken ein Ehringsdorfer dazu.
    »Zum Glück hat wenigstens unsere
Kantine eine Notbesetzung«, meinte er.
    Ich sah auf die Uhr. Bereits 19.30
Uhr. Dieser Tag zog sich in die Länge wie Kaugummi. Mein Arm tat nicht mehr weh,
die Spritzen hatten gewirkt. Nach 15 Minuten beendeten wir unsere Mahlzeit. Ich
kaufte das Leberwurstbrötchen für Siggi und wir gingen zurück ins K1.
    Siggi und Meininger warteten im
Beobachtungsraum. Sie betrachteten Rico Grüner, der fast schläfrig in seinem Stuhl
hing, den leeren Ravioliteller vor sich stehend.
    »So, dann machen wir weiter«, sagte
Meininger und raffte seine Sachen zusammen.
    »Noch nicht«, sagte Siggi, »wir
warten noch ein paar Minuten.«
    »Aber jetzt haben wir ihn doch fast
so weit!«
    Ich verstand überhaupt nichts.
    Siggi sah durch die Scheibe. »Er
soll sich ruhig noch eine Weile in Sicherheit wiegen, das passt mir sehr gut.«
    Meininger wollte etwas erwidern,
doch Kriminalrat Lehnert winkte ab. »Machen Sie einfach das, was Dorst sagt, okay?«
    Meininger schwieg. Siggi biss in
sein Leberwurstbrötchen, die gute Thüringer Wurst verströmte einen leckeren Geruch.
Dann trank er in aller Gemütsruhe einen Kaffee. Grüner war eingenickt.
    »So, Meininger, jetzt ist er so
weit. Er gehört Ihnen!«
    Meininger grinste. Er riss die Tür
zum Vernehmungsraum auf, dicht gefolgt von Siggi. Grüner schoss hoch, er taumelte
leicht, sein Hemd klebte ihm an den Schultern.
    »Hinsetzen!«, befahl Meininger.
    »Was soll das«, rief Rico Grüner,
»ich denke, wir sind fertig?«
    »In keiner Weise«, sagte Meininger
scharf, »jetzt geht es erst richtig los, also hinsetzen!«
    »Sie wollen mich doch nur fertigmachen!«,
rief Grüner und gestikulierte wild mit seinen Händen vor Meiningers Gesicht herum.
Was dann folgte, dauerte nur wenige Sekunden: Meininger packte Rico Grüner am rechten
Arm, drehte ihm diesen auf den Rücken, drückte ihn auf seinen Stuhl und legte ihm
Handschellen an. Grüner lief der Schweiß an den Schläfen herab.
    »Haben Sie sich wieder beruhigt?«,
fragte Siggi.
    Grüner antwortete nicht.
    »Ich gehe nur noch mal kurz das
Protokoll durch«, sagte Siggi und hielt die Blätter hoch, »Sie haben unterschrieben,
dass Sie Jasmin Birken nur flüchtig kennen, oder?«
    »Na, es steht doch da!«
    »Obwohl wir von Jasmin Birken selbst
wissen, dass Sie sogar mit ihr liiert waren …«
    »Was soll das denn jetzt?«, rief
Grüner.
    »Halten Sie den Mund«, schrie Meininger,
»Sie wurden nichts gefragt!«
    Siggi strich sich mit der flachen
Hand über seinen Kahlkopf. »Sie behaupten weiterhin, keinerlei Verbindung zum Untersuchungsgefängnis
zu haben und keinen Gunter Grasmann zu kennen. Aber als wir Ihren Freund Jürgen
Zöld heute Nachmittag festgenommen haben, saß der Justizvollzugsbeamte Grasmann
neben ihm.«
    Grüner zuckte zusammen.
    »Er hat bereits zugegeben, diverse
Informationen aus dem Justizvollzug an Sie weitergegeben zu haben und Ihnen auch
sonst einige Gefallen getan zu haben.«
    »Was denn für Gefallen?«
    »Einschüchterung und Bedrohung von
Mitgefangenen, zum Beispiel.«
    »Pah!«
    »Oder das heimliche Zustecken von
Kassibern während einer Rangelei auf dem Gefängnishof.«
    Grüner zog die Augenbrauen hoch.
    »Weiterhin behaupten Sie, ein Alibi
für den 18. August, den Abend der Ermordung Fedor Balows, zu haben, obwohl Ihr Kumpel
Jürgen Zöld dieses bereits widerrufen hat.«
    »Das ist nicht wahr!«
    »Doch, wir haben seine schriftliche
Aussage. Nächster Punkt: Sie behaupten, wegen der aufgelösten Verlobung Balows mit
Ihrer Schwester nicht wütend gewesen zu sein, auch das ist falsch. Ihre Schwester
hat uns

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