Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Goetheglut: Der zweite Fall für Hendrik Wilmut

Goetheglut: Der zweite Fall für Hendrik Wilmut

Titel: Goetheglut: Der zweite Fall für Hendrik Wilmut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Köstering
Vom Netzwerk:
gefangen von seinen Rachegedanken und der Suche nach den Schuldigen.
Möglicherweise fand er in äußerlicher Unfreiheit nun sogar zu einer Art innerer
Freiheit.
    Es konnte nie endgültig geklärt
werden, wodurch der Brand in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek verursacht worden
war. Laut Gutachten des Bundeskriminalamts handelte es sich um einen Kabelbrand
hinter einer Wandverkleidung, der bereits weit fortgeschritten war, als die Rauchmelder
Alarm auslösten. Vielleicht war der Verursacher auch ein Marder. Oder ein anderes
Wesen. Bis dato wurden 35 Millionen Euro für den Aufbau der Bibliothek und die Wiederbeschaffung
von Büchern gespendet. Davon wurde auch die Restaurierung des Rokokosaals finanziert.
Einige Zeitungen stellten die Frage, ob dieses Geld nicht sinnvoller hätte angelegt
werden können. Natürlich war die Frage berechtigt. Ich persönlich brauchte aber
nur ein einziges Mal den neuen Rokokosaal zu durchschreiten, um diese Frage für
mich zu beantworten. Es bedarf keiner weiteren Erklärung, dass ich Bücher und Bibliotheken
liebe. Aber dieser Bibliothekssaal hat etwas Epochales. Er hat mich überwältigt,
hat mich mit seinen hohen Galerien und der kirchenschiffähnlichen Architektur fast
in sich aufgesaugt. Und er hat mir Schmerzen zugefügt, denn ich durfte keines der
Bücher anfassen. Er wird auch all den anderen Besuchern in den nächsten Jahren Schmerzen
zufügen, weil jeder den Saal nach einer halben Stunde wieder verlassen muss. An
jenem Tag, dem 24. Oktober 2007, beschloss ich, meine wöchentlichen Besuche im Goethehaus
mit Besuchen im Rokokosaal abzuwechseln. Dieses kleine Stück Schiller’sche Freiheit
wollte ich mir nehmen.
     
     
    E n d e

Zitate zum Thema ›Freiheit‹
     
    Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit. Sie ist aber zugleich mehr
als das – sie ist auch ihre Hebamme.
    Friedrich Schiller, Zweiter
Brief über die ästhetische Erziehung des Menschen
     
    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen,
dass du es sagen darfst.
    Voltaire, französischer Philosoph
     
    Die Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden.
    Rosa Luxemburg, Freiheitskämpferin
     
    Als ich das erste Mal schrieb, verspürte ich zum ersten Mal den Geschmack
der Freiheit.
    Jean Genet, zu lebenslanger
Haft verurteilter französischer Romanautor
     
    Der einzige Zweck, um dessentwillen man Zwang gegen die Handlungsfreiheit
eines Mitglieds einer zivilisierten Gesellschaft rechtmäßig ausüben darf, ist, die
Schädigung anderer zu verhüten.
    John Stuart Mill (Das Mill-Limit)
     
    Wer an die Freiheit des menschlichen Willens glaubt, hat nie geliebt
und nie gehasst.
    Marie von Ebner-Eschenbach,
österreichische Schriftstellerin
     
    Es gibt keine Freiheit mehr. Es gibt nur noch verschiedene Abstufungen
von Unfreiheit.
    Giovanni
Guareschi, italienischer Schriftsteller (Don Camillo und Peppone)
     
    Wer seine Schranken kennt, der ist der Freie, wer sich frei wähnt,
ist seines Wahnes Knecht.
    Franz Grillparzer, österreichischer
Dramatiker und Lyriker
     
    Wer anderen die Freiheit verweigert, verdient sie nicht für sich selbst.
    Abraham Lincoln, amerikanischer
Staatsmann
     
    Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
    George Orwell, britischer Schriftsteller
     
    Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir – für immer.
    Konfuzius, chinesischer Philosoph
     
    Freiheit bedeutet Verantwortlichkeit; das ist der Grund, weshalb viele
Menschen sich vor ihr fürchten.
    George Bernard Shaw, irischer
Satiriker, Nobelpreis für Literatur 1925
     
    Man muss sich die Freiheit nehmen. Sie wird einem nicht gegeben.
    Meret Oppenheim, deutsch-schweizerische
surrealistische Künstlerin
     
    Alterius non sit, qui suus esse potest.
    (Einem anderen gehöre nicht, wer
sein eigener Herr sein kann)
    Wahlspruch des Paracelsus
     
    Ich bin der Herr meines Schicksals; bin meiner Seele Kapitän.
    Ernest Henley, englischer Schriftsteller
und Journalist
     
    Die Freiheit spürt nicht, wer nie unter Zwang gelebt hat.
    Fernando Pessoa, portugiesischer
Schriftsteller (Das Buch der Unruhe)
     
    Unser Leben ist, wie das Ganze, in dem wir enthalten sind, auf eine
unbegreifliche Weise aus Freiheit und Notwendigkeit zusammengesetzt.
    Johann Wolfgang von Goethe
(Dichtung und Wahrheit)

Danksagung
     
    Ich danke meiner Familie, meinen Freunden und Bekannten für die andauernde
Unterstützung, die wertvollen Ideen und die profunden Korrekturvorschläge.

Weitere Kostenlose Bücher