Götter aus Licht und Dunkelheit
vor langer Zeit. E r ist jetzt kurz davor, seinen wahren Na m en zu hören. Er m öchte ihn hören.«
»Höre nicht auf ihn, W aki m «, s a gt Anubis. »Töte ihn jetzt?«
»Meister, stimmt es, daß er meinen Namen kennt? Meinen ric h tigen Na m en?«
»Er lügt! Töte ihn!«
»Ich lüge nicht. - Neh m t den Stab, und Ihr werdet die Wahrheit wissen.«
»Berühre ihn nicht! Das ist eine Falle! Du wirst sterben!«
»Meint Ihr, ich hätte dies alles insz e nie r t , um Euch zu töte n , Wak i m ? W e r auch im m e r von uns durch die Hände des anderen u m kom m t, der Hund wird der Sieger sein. Er weiß es, und er hat Euch gesandt, um etwas Furchtbares zu tun. Seht, wie er lacht!«
» W eil ich gewonnen habe, Thoth! Er wird Euch jetzt töten!« Wak i m nähert sich dem Prinzen, bückt sich und ergreift d e n Stab.
Er schreit, so daß selbst Anubis zurückweicht.
Aber dann verwandelt sich das Schreien in seiner Kehle in Gelächter.
Er hebt den Stab.
»Ruhig, Hund! Du hast m i ch benutzt! Oh, wie du m i c h benutzt hast! Tausend Jahre l a ng nah m st du mich in die L ehre des Todes, da m it ich meinen Sohn und Vater ohne Zögern töte. Aber du erblickst nun Set den Zerstörer, und deine Tage sind gezählt!« Seine Augen leuchten durch die Maschen, die seinen gesa m t en Körper bedecken, und er steht jetzt über dem Boden. Ein Strahl b l auen Lic h tes sprin g t a u s dem Stab in sein e r H a nd hervor, aber Anubis i s t m it einer raschen Geste und einem halb gehörten Heulen verschwunden.
»Mein Sohn«, sagt Set und berührt T hoths Schulter.
»Mein Sohn«, sagt der P rinz und verneigt sich.
Die Dornen aus grünem Feuer erlöschen hinter ihnen. Irgendwo schreit ein dunkles Ding im Licht, in der Nacht.
W O RTE
Worte wie Mörtel zwischen d i r und m i r teilen und halten diese Teile unserer S t ruktur zusammen.
Sie auszus pr echen, i h re Schatten auf Papier zu werfen ist ein Akt verbin d ender zw e i s eitiger Leidenschaften, ist E rkenntnis deiner selbst und m einer selbst, unserer unterschwelligen Identität; erhebt m ögliche Kathedralen und zeigt die Unendlichkeit m it kirchtur m hohen For m en an.
Denn m orgen wird heute sein, und wenn es nicht der Tropfen der Ewigkeit ist, leuchtend an der Spitze der Feder, dann die Tinte unserer Stim m en wie eine immerwährende Nacht, und Mörtel begrenzt unsere Zellen.
» W as bedeutet das ? « will Lord Uiskeagh der Rote wissen, der m it zwanzig Mann unterwegs i s t, um Dilwit von Liglamenti anzugreifen.
Seine Truppe beugt sich vor, durch den Nebel, gegen den Felsen, in den die W orte eingraviert sind.
»Herr, ich habe von diesen Dingen gehört«, be m erkt sein Haupt m ann. »Sie sta mm en von d e m Dichter Vra m in, der auf diese W eise an die Öffentlichkeit tritt: Er wir f t seine V e rse auf die nächste Welt, und wo i m m er sie herabstürzen, verewigen sie sich selbst im härtesten verfügbaren Material. Er prahlt da m i t , daß er Parabeln, Predigten und G e dichte in S t ein, auf Blätter und in Bäche geschrieben hat.«
»Oh, m acht er das wirklich? Nun, was bedeutet dieses hier? Kann m an es als gutes O m en erachten ? «
»Es hat überhaupt keine Bedeutung, Herr, denn es ist allge m ein bekannt, daß er so verrückt ist wie ein Golind zur Brun f tzeit.«
»Nun gut, urinieren wir darauf und ziehen weiter in den Krieg.«
»Sehr gut, Herr.«
SCHATTEN UND SUBSTANZ
»Vater ? « fragt der dunkle Pfe r dschatten auf dem Burgwall.
»Ja, Typhon.«
»Vater!«
Ein ohrenzerreißender T on erhebt sich, dann: »Anubis sagte, du wärest umgekom m e n!«
»Er hat gelogen. Osiris muß den Hammer geführt und gesagt haben, daß er es tue, um das U n iversum zu r e tten, da ich im Begriff war, den K a m pf zu verlieren.«
»Ja, so war es«, bestätigt der Prinz.
»Aber ich verlor gar nicht; ich stand im Begriff zu gewinnen. Osiris wollte m i ch töten, nicht das Na m enlose.«
» W ie hast du überlebt ? «
»Durch einen Reflex. Als der Schlag herabka m , ging ich in Fuge. Ein Bruchstück traf m ich, und Anubis brachte m i c h bewußtlos in sein Haus. Er v e rstreute m eine Ausrüstung über die Mittelwelten und b ildete m i ch zu seiner W affe aus.«
»Um Thoth zu töten?«
»Ja, diesen Auftrag gab er m i r.«
»Dann wird er sterben!« sagt Typhon und richtet sich f l ammend a uf.
»Halt ein, B ruder«, besänftigt ihn der Prinz. »Er hatte kei n en Erfolg, und vielleicht haben wir noch Verwendung für den Hund...«
Aber der dunkle
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