Götter des Lichts (Die Chroniken der Götter) (German Edition)

der Drachen. Wenn es noch nicht zu spät war, würde es Pan vielleicht das Leben retten, wenn nicht, dann würde ein weiterer Gott durch die Hand eines Drachen gestorben sein. Alister und Theodore eilten so schnell sie konnten in den Garten des Palastes, sie sahen Pan am Boden liegen, umgeben von helfenden Händen, doch war keiner von denen in der Lage die Schmerzen des armen Gottes zu lindern, im Gegenteil, sie mussten alle untätig zusehen, wie der junge Pan ins Reich der Schatten glitt. Alister hatte zum Glück noch etwas vom heilenden Wasser parat, er stieß alle, die ihm im Weg standen, weg, er wollte keine Zeit mehr verlieren. Pan litt unter Schweißausbrüchen, anscheinend verfiel er auch in einen Fieberwahn, es war nicht schön mitanzusehen, Pan war näher am Tod als am Leben, dachte Alister, doch schöpfte er Hoffnung, vielleicht war es noch nicht zu spät.

Er legte die Wunde frei, anschließend tropfte er wenige Tropfen des heilenden Quellwassers in die offene Wunde, die Wunde begann sich langsam zu schließen, doch nun hieß es warten. Der göttliche Körper musste das schwarze Gift der Drachenklinge erst besiegen, bevor Pan wieder erwachen konnte. Alister schüttelte ernüchternd den Kopf, als er sah unter welchen Schmerzen der junge Gott litt, es war für niemanden schön mitanzusehen. Alister wusste nicht, was passieren würde, wenn Pan es nicht überleben würde. Theodore kniete sich neben Pan, schaute Alister an und meinte: „Wer würde ihm so etwas antun?“ Alister gab ernüchternd zurück: „Die Drachen, anscheinend hatte er etwas gesehen, dass er nicht sehen sollte!“ Theodore ergänzte: „Oder gehört. Egal was es war, es hat ihn fast sein Leben gekostet.“ Alister sagte mit hoffnungsvoller Stimme: „Wenn er aufwacht kann er uns vielleicht einen Einblick in das weitere Vorgehen unseres Feindes geben. Egal was es ist, es wird uns vermutlich weiterhelfen, dessen bin ich mir sicher.“ Theodore nickte zustimmend, aber auch er wusste, dass das Leben von Pan auf dem seidenen Faden und unter keinen guten Sternen stand. Die folgende Nacht würde zeigen, wie die Chancen für ein Erwachen des Gottes der Diebeskunst standen. Theodore und Alister brachten den Verwundeten in seine Gemächer im Palast, dort konnte er sich in aller Ruhe ausschlafen und neue Kräfte danken, sofern dies überhaupt möglich war.

Derweil kümmerte sich MicroIce auf den kristallenen Feldern um den Leichnam von Liliane, er sollte nicht so verkümmern, wie die anderen Kadaver der Drachenkrieger und Krieger des Lichts. Er musste ganze Zeit an die Zeit mit ihr Denken, an die gemeinsame Flucht von Fentire, ihre Liebe zu Dimitrius und viele weitere Dinge. MicroIce wusste, dass die Schlacht vorbei war. Die Armeen des Lichts scheuchten die unbewaffneten Drachenkrieger wie Tiere über den Kristallpellennor. MicroIce befand diese Art der Demütigung selbst für Drachen zu heftig, doch konnte er sich nicht gegen die Befehle seiner Freunde stellen, er rief Aerion, die beiden brachten Lilianes Leichnam in den Palast, dort würde man sie für eine letzte Zeremonie vorbereiten. Dimitrius wird ein Begräbnis, welches einer Göttin würdig ist abhalten lassen, auch Marcus und Megan würden in dieser Zeremonie die letzte Ruhe finden. Aerion nahm die tote Liliane sanft mit seinen Krallen auf. Aerion fragte seinen Bändiger mitfühlend: „Soll ich auch zu dem Ort fliegen, wo Marcus und Megan ihr Ende fanden?“ MicroIce nickte: „Wir sollten auch ihre Leichname zurück in den Palast bringen. Danke.“
Aerion flog zu den beiden Lichtsäulen, Marcus und Megans Leiche schienen fiel über sich ergehen zu lassen, ihre Körper waren in keinem sehr guten Zustand, wahrscheinlich trampelten die Horden der Finsternis über diese armen Seelen. MicroIce hatte sehr mit seiner Fassung zu kämpfen, er hätte jeden Moment zusammenbrechen können, er musste drei  seiner Freunde zurück in die Stadt bringen. Aerion nahm auch die Leichen der anderen beiden Götter sanft mit seinen Krallen auf. Ihnen allen würde nun nichts mehr passieren, sie waren nun wieder in Sicherheit, dachte MicroIce. Was würde Dimitrius wohl tun, wenn er Liliane so sieht? MicroIce genoss die warmen Sonnenstrahlen auf seinem Körper, sie gaben ihm Halt und Mut, für schwere Zeiten. Er ahnte, dass noch schlimmere Dinge sich erheben werden, er wusste, dass sich auch die Mächte der Hölle erheben würden, Luzifer wird wiederkehren, seine Boten waren schon in der Welt der Lebenden.