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Götterdämmerung in El Paso (German Edition)

Götterdämmerung in El Paso (German Edition)

Titel: Götterdämmerung in El Paso (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick DeMarinis
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Phoenix sein und jemand anderem auf angenehme Weise die Zeit vertreiben.
    Danis Körper war durchtrainiert und athletisch, gierig und stark, und sie schien es zu lieben, wenn es zur Sache ging. Ich drückte ihre Arme nach hinten, nagelte sie fest. Sie bäumte sich unter mir auf wie ein Wildpferd beim Rodeo. Die Füße ineinander verhakt, umklammerten ihre Beine meine Taille derart fest, dass es schmerzte. Sie hob den Kopf, bleckte die Zähne, als würde sie jeden Moment zubeißen wollen. Sex war für Dani ein unpersönlicher sportlicher Wettkampf, allenfalls verfeinert mit ein wenig Blut. Dennoch flüsterte ich einen abgedroschenen Satz: »Das könnte der Anfang von etwas ganz Wunderbarem sein, Dani.« Hoffnung schnürte mir die Kehle zu. Meine Stimme zitterte.
    »Halt die Klappe«, sagte sie.
    Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit im Gold’s verbracht. Die Anforderungen, die sie an meine turnerischen Fähigkeiten stellte, brachten mich an die Grenze. Beim zweiten Durchgang setzte sie sich auf mich und gab mir die Chance zur Erholung. Ihre Finger gruben sich tief in meinen Brustkorb, während sie das Optimum aus ihren Stößen herausholte. Ihr kräftiger Hals glänzte schweißnass und ihr Stöhnen war lustvoll, rauchig.
    Wir gingen unter die Dusche. Als wir einander unter dem warmen Schauer einseiften, kamen wir erneut in Fahrt und begaben uns für die dritte Runde zurück in den Ring. Ich war erschöpft und machte schlapp. Doch sie wusste Rat. Sie nahm eine Tube Gel vom Nachttisch, drückte etwas heraus, langte unter meinen Hintern und tat etwas, was bislang nur mein Arzt getan hatte.
    »Oh«, sagte ich beunruhigt. »Mein Gott.«
    »Wurde dir noch nie die Prostata gemolken?«
    »Wie? Das war es?«
    »Du musst noch eine Menge lernen, J.P.«
    »Bin bereit! Was steht als Nächstes auf dem Programm?«
    Sie stieß mich weg. »Schluss für heute!«
    »Für heute?«
    »Für heute.«
    Wir saßen am Esstisch, tranken Tee und aßen Scones. Ich war völlig ausgelaugt, aber im Einklang mit der Welt. Mein Gehirn schwamm in Endorphinen. Sie schien ebenfalls glücklich zu sein. Mein Tag hatte schlecht begonnen, aber es sah so aus, als sollte er mit einem Höhepunkt enden.
    Ich bemerkte, wie sie mich über den Rand ihrer Tasse hinweg musterte.
    »Du knirschst beim Ficken mit den Zähnen«, sagte sie. »Vor allem, wenn du zum Schuss kommst.«
    »Ist mir nie aufgefallen.«
    »Ich konnte es hören.«
    »Ist das ein Manko?«
    »Knirschst du immer? Ich meine, nicht nur beim Sex?«
    »Über so etwas mache ich mir keine Gedanken.«
    »Wenn du so weiterknirschst, könntest du mit fünfzig deine Zähne verloren haben. Benutzt du Zahnseide?«
    »Um Gottes willen, nein.«
    Sie sah mich an, als hätte ich nachträglich eingeräumt, sehr wohl eine Geschlechtskrankheit zu haben. Ich wechselte das Thema.
    »Ich werde dich vermissen, Dani«, sagte ich.
    »Du könntest nach Phoenix ziehen. Ist ’ne tolle Stadt.«
    Nein, ist sie nicht, dachte ich, sprach es aber nicht aus. Warum die Stimmung vermiesen? Ich zuckte die Achseln. »Ich bin in El Paso zu Hause, nirgendwo sonst.«
    »Du hängst an diesem Dreckloch von Stadt?«
    »Peinlich, ich weiß. Aber es ist nun mal so.«
    Sie nippte an ihrem Tee. »Du könntest auch in Phoenix mit den Zähnen knirschen«, sagte sie.
    Ein Scherz. Aber das war gut so, bedeutete es doch, dass wir dieses kleine Intermezzo hinter uns lassen und dennoch Freunde bleiben konnten, Zahnseide hin, Zahnseide her.
    Ich küsste sie. Sie erwiderte meinen Kuss. Ein freundschaftlicher Kuss — kühl, distanziert und trocken.
    »Wir sehen uns im Gold’s«, sagte ich.
    »Nicht mehr lange, J.P.«
    Damit verabschiedeten wir uns voneinander.

15
    Am nächsten Morgen rief ich Luther an. »Sie ist nicht zurückgekommen«, sagte er.
    »Du hast nichts und niemanden umgebracht, oder?«
    »Die Flinte macht mir eine Heidenangst. Sie ist von bösem Wesen, J.P. Eine Waffe wie diese ist konzentrierter Hass aus einer Million Jahren. Sie führt ein Eigenleben. Jedes Mal, wenn ich sie ansehe, gibt sie mir zu verstehen, ich möge den Lauf in den Mund nehmen und abdrücken. Scheuch das ganze Elend zur Hintertür hinaus. Sie fängt an, mich zu beherrschen. Ich habe versucht, mich davon abzulenken, aber meine Augen wandern immer wieder zu dem verdammten Ding. Also habe ich sie in den Schrank gesperrt. Soll sie doch ihren bösartigen Schwachsinn unter den Wollmäusen verbreiten.«
    Luther fing an zu halluzinieren. Kein gutes Zeichen.
    »Im Schrank wird

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