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Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Titel: Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Vermutung«, gab Henat zu.
    »Der Fall ist wesentlich ernster, als wir angenommen haben«, schloss Siegelbewahrer Udja. »Ein Feind bedroht unser Königreich von innen, und wir müssen ihn mit aller Kraft bekämpfen. Vergesst also Eure persönlichen Streitereien und die albernen Rangeleien unter den verschiedenen Behörden. Wir haben jetzt alle nur ein gemeinsames Ziel im Auge: Wir müssen den Schreiber Kel und seine Anhänger endlich ein für alle Mal ausschalten.«
    Da unterbrach die Königin mit ihrem unerwarteten Erscheinen Udjas Rede.
    Tanit machte einen verstörten Eindruck.
    »Ich brauche sofort Ihre Hilfe!«
    »Was ist denn geschehen, Majestät?«
    »Der König ist verschwunden.«

8
    H onigmund genoss Bebons Anwesenheit über die Maßen. Er las ihr jeden Wunsch von den Lippen ab, war nie schlecht gelaunt und immer zu Liebesspielen aufgelegt, bei denen er selbst ihre geheimsten Gelüste befriedigte – mit einem Wort, er war beinahe zu vollkommen. Eine Heirat kam natürlich trotzdem nicht in Frage, aber die Trennung würde ihr wehtun. Immerhin blieb ihr die köstliche Erinnerung an einen hingebungsvollen und aufmerksamen Liebhaber. Aber noch war der traurige Augenblick des Abschieds nicht gekommen …
    Als sie sich gerade nackt und behaglich auf einem Haufen Kissen räkelten, machte Bebon plötzlich eine besorgte Miene.
    »Wenn das so weitergeht, wage ich mich hier in Memphis bald nicht mehr auf die Straße«, sagte er. »Die Sache mit dieser Entführung macht mir wirklich Angst. Hast du denn noch immer nichts erfahren?«
    »Doch, aber nichts Erfreuliches«, antwortete sie.
    »Hat sich dieses Unglück tatsächlich ereignet?«
    »Den hartnäckigen Gerüchte zufolge ja.«
    »Und was unternehmen die Behörden?«
    »Eben nichts. Man hat sich sogar geweigert, Zeugen zu vernehmen, weil sie angeblich nicht zuverlässig seien. Von amtlicher Seite wurde niemand als vermisst gemeldet.«
    »Du weißt aber doch bestimmt mehr darüber!«
    »Ich bin froh, wenn ich mit solchen schrecklichen Geschichten nichts zu tun habe. Am besten, jeder hält den Mund, dann ist der Zwischenfall bald vergessen.«
    »Für mich gilt das aber nicht! Wer weiß, wann der Mörder wieder zuschlägt, dann sind vielleicht wir seine nächsten Opfer.«
    Jetzt machte Honigmund doch ein ängstliches Gesicht.
    »Ein Freund von mir arbeitet bei den Sicherheitskräften«, erzählte Bebon. »Mit ihm könnte ich reden. Aber dazu brauchte ich handfeste Beweise. Gibt es vielleicht doch einen Zeugen, der mir sagen würde, was er gesehen hat?«
    »Eine Krämerin, die ihren Laden am Hafen hat – sie erzählt dir bestimmt, was sie weiß. Aber lass sie in Ruhe, falls sie doch nicht reden will.«
    »Versprochen«, sagte der Schauspieler und nahm sie in die Arme.
    Bebon hatte beinahe ein schlechtes Gewissen, dass es ihm so gut ging, während sein Freund im Stall wohnen musste. Immerhin war der aber in Sicherheit, dank der Wachsamkeit von Nordwind.
    »Jetzt habe ich eine Spur!«, verkündete Bebon. »Lass uns zum Hafen gehen.«
    Honigmunds Äußerungen waren unzweideutig: Die Wachmannschaften hörten auf Befehle von ganz oben. Es hatte keine Entführung gegeben, also gab es auch keine Untersuchung. Die Macht der Verschwörer nahm immer größere Ausmaße an. Wie sollten zwei einzelne Menschen dagegen ankämpfen können? Bebon dachte lieber nicht länger über diese Frage nach und folgte einfach dem Esel und dem sehr aufgeregten Kel.
    »Wir geben mal wieder fliegende Händler«, entschied er dann. »Halte dich im Hintergrund und bleib ganz ruhig.«
    »Hat dir Honigmund beschrieben, wie die Krämerin aussieht?«
    »Klein, rothaarig, schöner Busen.«
    »Und was verkauft sie?«
    »Salat und Zwiebeln aus Memphis und Schmalz.«
    Am Hafen herrschte Hochbetrieb. Es gab Läden und Stände, die die Händler nur vorübergehend aufbauen durften, um auslaufende Schiffe mit frischer Ware zu versorgen.
    Plötzlich blieb Nordwind stehen.
    Zwei Wachmänner bahnten sich einen Weg durch die Menge. Der eine hatte einen Pavian an der Leine, der Diebe festhalten sollte, indem er ihnen in die Waden biss.
    Die drei Freunde schlugen eine andere Richtung ein.
    »Der Pavian könnte uns verdächtig finden«, sagte Bebon leise. »Wir sollten sofort ein Geschäft machen.«
    Eine alte Dame beschimpfte einen Steinschneider und ließ ihn dann wütend stehen.
    »Kann ich Euch irgendwie behilflich sein?«, fragte Bebon.
    »Ich möchte eine Inschrift auf dieser Alabasterschale haben – zur

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