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Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Titel: Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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unwahrscheinlich.
    Kurz darauf erschien er wieder, und zwar in Begleitung eines Vorgesetzten, der eine Hasenscharte hatte.
    »Eins gleich vorneweg, mein Junge: Ich hasse Schwätzer.«
    »Wie hoch ist die Belohnung?«
    »Ein schönes Haus, zwei Dienstboten, fünf Esel und jede Menge Lebensmittel, ganz zu schweigen vom Dank der Obrigkeit.«
    »Lässt sich da auch noch Ackerland unterbringen?«
    »Darüber können wir reden – wenn du zuverlässig bist.«
    »Ob ich zuverlässig bin? Wenn es darum geht, ein Vermögen zu machen, erlaubt man sich keine Scherze.«
    »Du hast vorher den Schreiber Kel erwähnt, stimmt das?«
    »Er ist dabei, Memphis zu verlassen und nach Theben zu reisen – und ich weiß auch wie.«
    Hasenscharte hielt die Luft an.
    »Ehe ich mehr sage, will ich aber Sicherheiten«, fuhr Bebon fort. »Die Leute in den hohen Ämtern versprechen viel und halten wenig.«
    »Was willst du?«
    »Einen Beutel Edelsteine.«
    »Jetzt übertreib aber mal nicht, mein Guter!«
    »Das ist nur eine kleine Anzahlung«, meinte Bebon. »Später will ich dann den Rest der Belohnung. Aber ich habe wenig Zeit. Es gibt bestimmt noch andere Offiziere, die für diesen Hinweis dankbar wären.«
    »Setz dich und hab etwas Geduld. Du kriegst gleich etwas zu trinken.«
    Etwas später kam Hasenscharte mit einem Beutel voller Edelsteine zurück.
    »Ist das in Ordnung?«
    Bebon untersuchte die Steine sorgfältig.
    »Naja, so einigermaßen.«
    »Raus mit der Sprache, was weißt du?«
    »Der Schreiber Kel hat sich ein Bärtchen wachsen lassen und trägt eine seltsame Perücke. Übermorgen geht er an Bord eines Handelsschiffs, der Zuverlässigkeit, das nach Theben ausläuft. Das Schiff hat Stoffe, Weinfässer und Alabasterschalen geladen, die für die Gottesdienerin bestimmt sind. Ich weiß zwar nicht, wie viele Mann Besatzung es sind, die er gekauft hat, aber er wird sich als öffentlicher Schreiber ausgeben, der Briefe an die Verwaltung schreiben kann, und damit die Schiffsreise bezahlen.«
    Hasenscharte war sehr bemüht, seine Begeisterung nicht zu zeigen.
    »Du bleibst hier bei uns, Freundchen, das ist ja wohl klar.«
    »Wenn ich nicht zurückkomme, geht Kel nicht auf das Schiff. Er glaubt, ich überprüfe noch einige wichtige Kleinigkeiten, und ich muss ihm einen Lagebericht abliefern. Und versucht bloß nicht, mir zu folgen: Man würde Euch auf alle Fälle entdecken und Kel warnen. Morgen, wenn Ihr ihn gefasst habt, komme ich wieder und hole den Rest meiner Belohnung ab.«

25
    B ebon war sich ganz sicher: Er wurde verfolgt. Wenn der Offizier ihn und seine Kameraden in ihrem Versteck überraschen könnte, wäre die Ausbeute noch um einiges größer. Und dazu noch die Aussicht auf eine schöne Beförderung!
    Bebon bog in eine kurvige Gasse, die etwa auf halbem Weg einen sehr schmalen Durchgang hatte, über den man auf die Hauptstraße gelangen konnte. Dort angekommen, lief er zu dem Geschäft eines Korbverkäufers, betrat es und verließ den Laden sofort wieder über den Hinterausgang.
    Er hatte den Verfolger abgeschüttelt.
    Zufrieden befühlte Bebon den Beutel mit den Edelsteinen. Ein hübsches kleines Vermögen! Und der Rest der Belohnung hätte ihn zu einem reichen Mann gemacht, der nichts weiter zu tun hätte, als sein Leben zu genießen. Sein Verrat wäre äußerst einträglich …
    In aller Ruhe ging er zum Hafen und steuerte auf ein besonders schönes Schiff zu, das zum Auslaufen bereit war – der Skarabäus.
    Ein Seemann versperrte ihm den Weg.
    »Zutritt verboten, mein Junge. Die Mannschaft ist vollzählig, wir heuern keinen mehr an.«
    »Ich bin der Sandalenträger von Nefertem.«
    Der Wächter ging die Besagte fragen, und als sie die Aussage bestätigt hatte, erlaubte er dem Diener an Bord zu kommen.
    Bebon verneigte sich vor Nitis.
    »Ich habe die Wette gewonnen«, erklärte er, »und hier das Ergebnis: Mit diesen Edelsteinen können wir eine ganze Weile auskommen!«
    »Kel und ich wären vor Angst um dich beinahe gestorben«, sagte die junge Frau erleichtert. »Die Sache war viel zu gefährlich.«
    »Ach, da hatten wir schon Schlimmeres, außerdem ist es noch nicht vorbei! Aber die Spürhunde wünschen sich dermaßen dringend einen entscheidenden Hinweis, dass sie wahrscheinlich alles schlucken würden.«
    Der Kapitän gab den Befehl, den Anker zu lichten. Mit einem kräftigen Wind entfernten sie sich schnell von Memphis, während die Wachtruppen dort ihre Falle rund um die Zuverlässigkeit vorbereiteten, einem

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