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Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Titel: Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Gegenteil, ich werde Euch von diesem bösen Zauber befreien.«
    Sie hielt seinem Blick stand.
    »Was Ihr da vorhabt, ist Mord.«
    »Ich handle im Auftrag. Und die oberste Gewalt wird mich dafür beglückwünschen, einen Mörder beseitigt zu haben, der ihr schon so lange entkommen ist. Es hat mich einige Überlegungen und viel Glück gekostet, Euch zu finden. Da der Hohepriester von Hermopolis Euch Unterschlupf gewährte, würde er es Euch vermutlich auch ermöglichen, nach Theben zu gelangen. Als ich erfuhr, dass ein Schiff ausnahmsweise die Erlaubnis erhalten hatte, nachts auszulaufen, war mir klar, dass Ihr an Bord sein würdet. Der Kapitän hat Euch übrigens nicht wirklich verraten, vielmehr hat er zum Wohl unseres Landes gehandelt.«
    »Warum seid Ihr auf einmal so boshaft?«
    »Der Zweck heiligt die Mittel.«
    »Wie kann ich Euch nur davon überzeugen, dass Ihr Euch irrt? Kel hat kein einziges Verbrechen begangen, Menk, helft uns im Kampf gegen die Ungerechtigkeit!«
    »Recht und Wahrheit sind mir einerlei. Kel wird sterben, und dann gehört Ihr mir.«
    »Seid Ihr wirklich so hartherzig?«
    »Einer von meinen Männern hält Euch auf Abstand. Versucht bloß nicht einzugreifen, sonst müsste er Euch fesseln und knebeln.«
    Dann übergab Menk die Frau einem griechischen Söldner und ging zu der verschlossenen Kabine.
    »Holt die beiden Gefangenen«, befahl er seinen Leuten.
    Menk musterte den Schreiber.
    »Was für ein erbärmliches Ende für einen berühmten Übeltäter! Jetzt musst du verrecken wie ein böses Tier, und keiner wird dir nachtrauern.«
    Kel blieb erstaunlich ruhig.
    »Ich nehme an, es hat keinen Sinn, dir zu erklären, wie es wirklich war?«
    »Richtig, das hat keinen Sinn. Das Urteil ist bereits gefallen, und ich werde es jetzt vollstrecken.«
    »Was habt Ihr nur gegen uns?«, wehrte sich Bebon. »Wir haben nichts verbrochen.«
    Menks Augen sprühten vor Hass.
    »Dieser verdammte Schreiber hat versucht, die Frau zu stehlen, die für mich bestimmt ist. Alles andere zählt nicht. Ich schneide dir jetzt eigenhändig die Kehle durch, und dann endest du als Fischfutter im Nil.«
    Menk zog sein Messer.
    Zwei Söldner hielten Kel fest, zwei weitere Bebon und der fünfte Nitis.
    Die Klinge berührte Kels Hals.
    »Halt, Menk!«, schrie Nitis, »macht Euch doch nicht zu einem schrecklichen Mörder!«
    »Das ist die Befreiung, Nitis, die Befreiung! Und die Aussicht auf ein langes und glückliches Leben, sobald dieser elende Schreiber endlich beseitigt ist.«
    Ein letztes Mal begegneten sich Kels und Nitis' Blicke.
    »Schiff in Sicht!«, schrie plötzlich der Kapitän. »Wir werden angegriffen!«
    Der Söldner, der Nitis festgehalten hatte, schleuderte sie gegen die Reling, griff sich einen Bogen und schoss.
    Sein Pfeil traf den Mann am Bug des Schiffs, das unter dem Kommando von Richter Gem fuhr, der den Einsatz angeordnet hatte.
    Angesichts dieses Angriffs gingen Gems Bogenschützen zum Gegenangriff über. Wenn man bedenkt, wie dunkel es war, zielten sie ziemlich genau.
    Menk selbst, der Kapitän, ein Söldner und zwei Seeleute wurden getroffen. Ein Pfeil streifte Bebons Schulter und hinterließ eine blutige Spur.
    In der Annahme, die Verschwörerbande vollständig anzutreffen, befahl der Richter, das Schiff zu entern. Diesmal würde er Kel und seine Helfershelfer kriegen – tot oder lebendig. Ihrer heftigen Reaktion auf sein Auftauchen zufolge, würden sie sich wohl nicht ohne erbitterten Kampf geschlagen geben.
    Nordwind riss sich von dem Mast los und trat einen Griechen zu Boden, der Bebon erdrosseln wollte. Der Schauspieler konnte sich befreien, dann bohrten sich zwei Pfeile in den Rücken seines Angreifers.
    Nitis lief zu der Kabine und holte Neiths Bogen aus dem Sack. Sie hatte ihn noch kaum gespannt, als ein Feuerstrahl die Nacht erhellte. Die Söldner ergaben sich.
    Jetzt waren Kel und Bebon wieder frei – aber für wie lange? Es regnete Pfeile, es gab immer neue Opfer, und das Kriegsschiff kam näher und näher. Sollten sie den Angriff überleben, fielen sie Richter Gem in die Hände.
    »Wir müssen in den Fluss springen«, entschied Nitis, »wir haben keine andere Wahl.«
    Nordwind machte es ihr nach.
    »Aber der Nil ist voller Krokodile!«, wandte Bebon ein.
    Kel gab seinem Freund einen Stoß. Sie hatten keine Zeit zu verlieren.
    »Sie fliehen!«, schrie der Mann im Ausguck des Kriegsschiffs.
    Ein Dutzend Soldaten sprang ins Wasser, in dem es tatsächlich nur so vor Krokodilen wimmelte.
    Die

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