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Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Titel: Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Mast gebunden. Schlaft jetzt. Ich wecke euch morgen früh bei Sonnenaufgang.«
    Er schloss die Tür hinter ihnen ab.
    »Das gefällt mir aber gar nicht«, sagte Bebon. »Man könnte meinen, wir sind im Gefängnis.«
    »In einem Gefängnis, das uns in die Freiheit bringt«, erinnerte Kel. »Hat uns jemand verfolgt?«
    »Nein, niemand. Wir sollten abwechselnd Wache halten. Ich bin jedenfalls nicht müde.«
    »Nordwinds Benehmen gefällt mir nicht«, gab Nitis zu bedenken. »Warum hat er sich nur so gesträubt?«
    »Er hat es nicht gern, wenn man seine Nachtruhe stört«, meinte der Schauspieler. »Dieser nächtliche Ausflug hat ihm gar nicht gefallen.«
    »Wenn uns der Kapitän verraten hätte, hätte man das Schiff nicht auslaufen lassen.«
    Bebon streckte sich aus.
    »Jetzt sollten wir erst mal was Schönes träumen! Stellt euch vor, wir sind in Theben, in einem prächtigen Palast, die Gottesdienerin hat uns empfangen, lauscht uns begeistert und sichert uns ihre uneingeschränkte Unterstützung zu. Herrliche Aussichten!«
    Nitis musste lächeln. Wenn das der Wille der Götter war, wollte sie ihn gern erfüllen.
    Plötzlich wurde die Tür aufgerissen.
    Griechische Söldner überwältigten Kel und Bebon und drohten, ihnen bei der kleinsten Bewegung die Kehle durchzuschneiden.
    Ein vornehmer Mann mit sanfter Stimme kam herein und nahm die junge Frau zärtlich an der Hand.
    »Nitis, hier bin ich, ich werde Euch befreien.«
    »Menk! Was macht Ihr denn hier?«
    »Ich handle in geheimem Auftrag auf Befehl von Henat. Ich habe Anweisung erhalten, Euch zu finden und den Klauen des fürchterlichen Schreibers Kel zu entreißen.«
    »Ihr irrt Euch. Er ist weder ein Verbrecher noch ein Ungeheuer.«
    »Meine liebe, gutgläubige Nitis, er hat Euch hintergangen. Die Beweise für seine Schuld sind erdrückend.«
    »Die hat man doch nur erfunden. In Wirklichkeit ist Kel das Opfer übler Machenschaften, die von ganz oben gesteuert werden.«
    »Liebe Nitis, ich bitte Euch, glaubt diese Lügengeschichten doch nicht.«
    »Es ist die Wahrheit, und die werden wir auch beweisen.«
    »Die Gottesdienerin hätte Euch sowieso nicht empfangen. Auch wenn sie gegen Amasis' Zielsetzung ist, muss sie sich doch den Gesetzen fügen. Und Ihr seid weiter nichts als Verbrecher auf der Flucht. Kommt jetzt, wir gehen. Die Gefangenen sollen strengstens bewacht werden.«
    Zögernd willigte Nitis ein.
    »Euch kann ich von allen Beschuldigungen reinwaschen, Nitis. Selbstverständlich seid Ihr nicht die Helfershelferin dieses abscheulichen Mörders, sondern seine Geisel. Meine Zeugenaussage ist entscheidend, Richter Gem wird Euch freisprechen, und wir werden heiraten.«
    »Ich will Euch aber gar nicht heiraten, Menk. Ich liebe Kel.«
    »Das ist weiter nichts als eine vorübergehende Gefühlsverwirrung, meine süße, bezaubernde Nitis, und unter diesen Umständen durchaus zu verstehen! Aber wir werden überaus glücklich sein, und Ihr werdet diese ganzen unangenehmen Ereignisse bald vergessen haben.«
    »Ich werde Kel niemals verlassen und alles dafür tun, um seine Unschuld zu beweisen.«
    »Ein sinnloser Kampf, der von vornherein zum Scheitern verurteilt ist! Ich vergebe Euch Eure Irrtümer und verspreche, Euch zu einer der bedeutendsten Frauen von Sais zu machen. Wegen meiner Verdienste wird mich der König zum Minister ernennen, und Ihr werdet doch noch die Hohepriesterin der Neith.«
    »Es tut mir sehr leid, dass ich Euch enttäuschen muss, Menk, aber diese schönen Gedankenspiele solltet Ihr am besten gleich wieder vergessen.«
    »Das ist aber Eure einzige Möglichkeit, dem Verderben zu entkommen, Nitis.«
    »Vor dem Tod habe ich keine Angst. Das Einzige, was zählt, ist die Wahrheit.«
    »Ich werde Euch vor Euch selbst schützen und Euch nicht reden lassen! Früher oder später kommt Ihr dann schon zur Vernunft.«
    »Kel wird aber reden!«
    Menks Stimme klang auf einmal gefährlich.
    »Mit Sicherheit nicht, meine liebe zukünftige Gattin. Ich werde ihn nämlich töten.«

40
    N itis fuhr entsetzt zusammen.
    Auf einen Schlag hatte sich der freundliche Menk in ein gefährliches Raubtier verwandelt, und seine Worte waren ernst zu nehmen.
    »Ich flehe Euch an, verschont ihn bitte!«
    »Das ist ganz ausgeschlossen, meine Liebe. Dieser elende Kerl muss verschwinden. Das ist der Preis für meinen Sieg und unser gemeinsames Glück.«
    »Dann sollt Ihr mich auch töten!«
    Menk war wie vor den Kopf geschlagen.
    »Ich will Euch doch nichts Böses, Nitis! Im

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