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Göttersturz, Band 1: Das Efeumädchen (German Edition)

Göttersturz, Band 1: Das Efeumädchen (German Edition)

Titel: Göttersturz, Band 1: Das Efeumädchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Schütz
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Corellius auf Voxlars Rücken.
    Der alte Mann kicherte. »Glaubt mir, die wird hier keiner stehlen wollen.«
    Corellis und Ulme warfen sich einen kurzen Blick zu. Schließlich zuckte Corellius mit den Schultern, um seinem Schildbruder anzudeuten, dass sie dem Befehl besser nachkommen sollten.
    Die Entwaffnung dauerte mehrere Minuten. Corellius schnürte seine Schwertscheide vom Gurt los, löste die Armbrust von dem Spanngurt, mit dem er sie auf dem Rücken befestigte, und zog die Wurfmesser aus den Halterungen, die er in Brusthöhe trug.
    Scheppernd ließ Ulme sein Falchion auf die Steinfliesen fallen, ein riesiges Schwert mit breiter, bauchig geformter Klinge. In der Schlacht vom Schluchzenden Hügel hatte er damit sogar einmal das Pferd eines gegnerischen Ritters mit nur einem Hieb geköpft. Es gab nicht wenige, die sich bepisst hatten vor Angst, bevor sie die Klinge zu spüren bekommen hatten. Zuletzt musste Ulme sogar noch seine Stiefel ausziehen, in denen er Krummesser für den Notfall verborgen hielt.
    Als sie einen ansehnlichen Berg Waffen neben sich angehäuft hatten, nickte Voxlar ihnen spöttisch zu. »Nun ist euer Körper endlich so unbewaffnet wie euer tumber Geist. Folgt mir!«

Der Efeuturm
    »In der Zeit der Alten Monarchen galt Wein als eine Delikatesse, die sich selbst der Adel nur selten leisten konnte«, erzählte Voxlar, während er Himbeerwein aus einer Karaffe in ihre Gläser goss.
    »Heute kannste jedes Lumpenweib mit Wein in die Kiste kriegen«, brummte Ulme und langte nach seinem Glas.
    Corellius trat ihn unter dem runden Tisch aus Mahagoniholz, um den sie saßen. Dieser Riese wusste einfach nicht, wie man sich zu benehmen hatte.
    Voxlar gluckste. »So wollte ich es zwar nicht ausdrücken, aber du triffst den Kern der Sache. Die Leute wissen den Wert der Dinge nicht mehr zu schätzen. Und das, obwohl die Welt immerzu am Abgrund steht.«
    »Der Eine.« Corellius drehte sein Glas zwischen den Fingern.
    »Richtig, der Eine. Der Weltendroher. Sag mir, was du über ihn weißt. Nicht viel, vermute ich.«
    Corellius zuckte mit den Schultern und sah aus dem geöffneten Fenster aus Butzenscheiben, unter dem sie saßen. Der Himmel war aufgeklart, als hätte er ihnen kurz vor ihrer Ankunft einen Streich spielen wollen. Vogelgezwitscher drang zu ihnen im höchsten Stock herauf.
    »Er existiert am Grund des Trichters, der inmitten der Leeren Lande westlich von hier liegt. Dem Land, von dem es keine Karten gibt. Alle dreißig Jahre fordert er ein Opfer ein – eine Jungfrau, die gleichermaßen schön wie klug ist. Sollte er dieses Opfer einmal nicht erhalten, oder sollte die Frau seinen Wünschen nicht genügen, wird er die Welt mit seiner Macht vernichten.« Er nahm einen Schluck Himbeerwein, um seine Kehle zu befeuchten. »Deshalb werden in der Westwindfestung von den besten Lehrern des Landes die Efeumädchen ausgebildet, von denen schließlich eines dazu auserkoren wird, dem Einen geopfert zu werden. Das Ewige Konzil sucht jedes Mal eine Eskorte aus, die die Jungfrau begleiten soll.« Er leerte das Glas in einem Zug und fügte grimmig hinzu: »Diese Eskorte sind dieses Jahr wir.«
    Voxlar grinste. »Das übliche Wissen der Menge, voll von Halbwahrheiten und Trugschlüssen.«
    Schwungvoller als nötig stellte Corellius sein Glas wieder auf den Tisch. »Dann lasst uns an Eurer Weisheit teilhaben … Meister .«
    »Nur zu gerne.« Er schlürfte Himbeerwein. »Ich bin Lehrer. Es ist meine Aufgabe, Hohlräume wie eure Köpfe mit Wissen zu füllen. Doch zuvor müsst ihr mich mit Wissen bereichern. Erzählt mir von euren zwei Säulen.«
    Ulme kratzte sich am Hinterkopf, der ähnlich wie bei Säuglingen von einem blonden Flaum bedeckt war. »Die zwei Säulen?«
    Voxlar wollte zu einer Erklärung ansetzen und hatte schon sein süffisantes Grinsen aufgesetzt, aber Corellius kam ihm zuvor. »Der Philosoph Mortall hat vor sechshundert Jahren die Lehre der zwei Säulen aufgestellt, auf die sich das Leben jeden Mannes herunterbrechen lässt.« Eine Miene des Triumphs konnte er nur schwerlich unterdrücken. »Die Säule der Familie und die Säule der Berufung. Oder schlicht gesagt: Meister Voxlar möchte wissen, was unser Beruf ist und ob auf uns irgendwo ein Herd und ein Schoß warten.«
    Der Oberste Tutor nickte anerkennend. »So leer scheint euer Schädel doch nicht zu sein.«
    »Meine eine Säule ist das Söldnerleben«, erklärte Ulme. »Die andere, das ist der Corellius. Hab niemanden außer ihm.«
    »Und ich

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